Fehler machen: Wie Sie damit umgehen und daraus lernen
Fehler zu machen, ist menschlich. Diese jedoch in eine positve Fehlerkultur umzugestalten, ist erlernbar. Damit vermeiden Sie, die gleichen Fehler noch einmal zu machen.
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Fehler machen und einen Nutzen daraus ziehen
Fehler sind schnell passiert, jeden Tag und in jeder Situation. Ein falsches Wort, gesagt oder getippt, ein falsche Geste ausgeführt, ein Fauxpas, ein Missgeschickt, ein Patzer - alles möglich, bei jedem Menschen. Keiner ist fehlerfrei.
- Der erste Fehler, den Sie im Umgang mit Fehlern machen können, ist, an Volksweisheiten zu glauben. "Wer Fehler macht, ist ein Schwächling und ein Versager.". Diese Unwahrheit kommt gleich nach: "Jungen dürfen nicht weinen, sie müssen immer stark sein."
- Besser ist es, sich Fehler zu erlauben und sie als Chance anzusehen, etwas aus ihnen zu lernen. Das bedeutet, dass Sie statt der Volksweisheiten eher auf moderne Aussprüche setzen sollten, wie „Nobody is perfect“ oder „Shit happens“.
- Denken Sie immer daran: Sie machen alles irgendwann zum ersten Mal im Leben. Konnten Sie am ersten Tag der Fahrschule schon perfekt Auto fahren? Nein, Sie musste aus Ihren Fehlern lernen, Beispiel Anfahren üben. Hatten Sie am ersten Tag Ihrer Ausbildung schon alle Drehs und Kniffe für Ihr Berufsbild drauf? Nein, Sie sind Schritt für Schritt durch die Ausbildung gegangen, haben Fehler gemacht und immer wieder daraus gelernt.
- Genauso sollten Sie auch in späteren Jahren Ihres Erwachsenenlebens denken und handeln. Eine Nullfehlertoleranz gibt es nicht, nirgends und für niemanden. Was es aber gibt, ist eine konstruktiven Fehlerkultur. Es hängt von Ihnen ab, wie Sie mit Ihren Fehlern umgehen und wie Sie dazu stehen.
- Das wird um so wichtiger für Ihr eigenes Leben, je älter Sie werden. In Deutschland ist der offene Umgang mit Fehlern nicht so gut wie in anderen Ländern. Professor Michael Frese, Leuphana Universität Lüneburg, zeigte mit einer Studie, die im Rahmen einer GLOBE-Studie stattfand, dass die Fehlerkulturen verschiedener Ländern unterschiedlich vonstatten gehen.
- Deutschland belegt Platz 60 der 61 untersuchten Länder im Umgang mit Fehlern. Während andere Länder Fehler offen kommunizieren und sie als Teil ihrer Lernkultur sehen und nichtperfekte Menschen ebenso wertschätzen wie perfekte, zeigt Deutschland hier ein deutliches Potential in sämtlichen Institutionen und Organisationen, die Teil der Studie waren, auf.
- Das hat leider zur Folge, dass viele Menschen nach wie vor Angst haben, Fehler zu machen, sie verheimlichen, verleugnen oder permanent anderen die Schuld für das eigene Versagen zuweisen. Wollen Sie ernsthaft auch dazu gehören? Die Eigenreflexion, wie man selber gelernt hat, mit Fehlern umzugehen, hilft im ersten Schritt, ein anderer, ein besserer Mensch zu werden.
- Insbesondere ab dem Moment, ab dem Sie selber Kinder haben, sollten Sie vorbildhaft wirken, was den Umgang mit Fehlern betrifft. Fehler sind nichts Schlimmes, kommunizieren Sie das auch. Heben Sie nicht den Finger und sprechen Strafen aus. Klären Sie lieber die Ursachen und schauen, was Sie alle beim nächsten Mal besser machen können.
So reagieren Sie richtig auf gemachte Fehler
Haben Sie selbst einen Fehler gemacht, beginnen Sie nach der Erkenntnis nicht damit, sich zu rechtfertigen. Verlangen Sie das auch nicht von einer anderen Person.
- Atmen Sie erst einmal tief durch und begreifen, was Sie gemacht haben. Klären Sie zunächst die Situation für sich.
- Anschließend stehen Sie zu Ihrem Fehler. Wenn nötig, entschuldigen Sie sich für Ihr Verhalten, Ihre Tat, Ihre Geste oder sonstige Gegebenheit.
- Kehren Sie den Fehler in eine Chance um. Stellen Sie sich dafür Fragen. Analysieren, was genau der Fehler war, wie er passieren konnte, was Sie aus ihm lernen können, ob er eine Wiederholungsmöglichkeit besitzt und wie er sich für die Zukunft vermeiden lassen könnte.
- Entwickeln Sie daraus Schritte, um den Fehler nicht zu wiederholen und um die Situation zukünftig zu bewältigen.
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