Rangnick erklärt Entscheidung gegen Bayern: Trainer hörte auf Bauch und Herz
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„Wäre fast unmöglich gewesen“: Rangnick erklärt Bayern-Korb

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Ralf Rangnick war bei der Trainersuche des FC Bayern phasenweise Topfavorit. Er entschied sich für einen Verbleib beim ÖFB. Nun hat der Nationaltrainer seine Gründe erläutert.

Wien – Am Dienstag hat Ralf Rangnick einen 29 Spieler umfassenden vorläufigen Kader der österreichischen Nationalmannschaft für die EM in Deutschland bekannt gegeben. Auf David Alaba muss der Nationaltrainer infolge seines Kreuzbandrisses bei Real Madrid erwartungsgemäß verzichten, jedenfalls als Spieler. Alaba soll stattdessen als Teil des Mitarbeiterstabs von Rangnick zur EM reisen.

Ob sich Rangnick mit seinem Kapitän über den FC Bayern unterhalten hat, ist nicht überliefert. Beim deutschen Rekordmeister stand der Übungsleiter vor einigen Wochen als Topfavorit auf den Cheftrainerposten hoch im Kurs, ehe der österreichische Verband Anfang Mai überraschend den Verbleib von Rangnick vermelden konnte.

Gleichzeitig FC Bayern und ÖFB-Auswahl? „Das wäre fast unmöglich gewesen“

„Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele“, ließ Rangnick seinerzeit in einer Pressemitteilung wissen. Am Dienstag hat er sich erneut eingehend zum Thema des angedachten Wechsels nach München geäußert. Der 65-Jährige ließ dabei durchblicken, dass die Nachfolge von Thomas Tuchel beim FC Bayern für ihn eine sehr spannende Option war, die womöglich nur zum falschen Zeitpunkt aufkam.

Ralf Rangnick entschied sich Anfang Mai gegen den FC Bayern und für Österreich.
Ralf Rangnick entschied sich Anfang Mai gegen den FC Bayern und für Österreich. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

„Ich glaube einfach, dass es schwierig geworden wäre. Wenn ich es ab dem 1. Mai tatsächlich hätte machen wollen, wäre ich auch Trainer von Bayern München gewesen. Zweieinhalb Monate wirklich beides zu machen, das wäre fast unmöglich gewesen“, erklärte Rangnick im Rahmen der Kaderbekanntgabe. Als Trainer von Bayern wäre er in der Vorbereitung auf die EM und mitunter auch während des Turniers immer wieder mit der Personalplanung auf Vereinsebene beschäftigt gewesen.

Ralf Rangnick sicher: Bei Doppelfunktion „hätte irgendetwas gelitten“

Rangnick bezweifelt, dass er beiden Aufgaben hätte gerecht werden können. „Auch bei aller Energie, die ich verspüre, hätte irgendetwas darunter gelitten. Das wollte ich nicht und deshalb habe ich auf meinen Bauch vertraut, auf mein Herz gehört“, betont der ehemalige Entscheidungsträger von RB Leipzig. Auch knapp drei Wochen nach seiner Entscheidung sei er davon überzeugt, damit richtig gelegen zu haben.

Rangnick hat das ÖFB-Team seit der Übernahme des Postens des Nationaltrainers zu einer Topmannschaft geformt, bei der Europameisterschaft gilt es trotz der schweren Gruppe mit Frankreich, den Niederlanden und Polen als ein Geheimfavorit. „Wir haben zwei Jahre sehr viel Zeit und Energie in diese Aufgabe gesteckt, für diese Ausgangsposition gearbeitet. Ich wollte die unter gar keinen Umständen gefährden“, betonte Rangnick.

Der FC Bayern versuchte sich indes nach dem Korb von Rangnick bei Oliver Glasner von Crystal Palace, der Österreicher erhielt jedoch keine Freigabe. Anschließend scheiterten Gespräche um eine Rolle rückwärts bei Thomas Tuchel beim FC Bayern. Inzwischen gelten Vincent Kompany vom Premier-League-Absteiger FC Burnley sowie Mauricio Pochettino nach seinem Abschied vom FC Chelsea als heiße Kandidaten.

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