Otello: Dieser Opern-Krimi spielt im Staatstheater Kassel!

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Oper - Staatstheater Kassel | Statisterie | (c) Sylwester Pawliczek
Oper – Staatstheater Kassel | Statisterie | (c) Sylwester Pawliczek

Giuseppe Verdis vorletzte Oper „Otello“ schlägt mit spannungsgeladenem, romantischem Orchesterklang unmittelbar in ihren Bann – und das von Beginn an. Inmitten eines tobenden Sturms kehrt Otello als siegreicher Feldherr zurück nach Zypern – ein gefeierter Held, auf den die jubelnde Menge und die schönste Frau des Landes warten. Ehrfürchtig umringen ihn seine Mitstreiter, doch Otello unterläuft ein Fehler, der ihm zum Verhängnis werden soll: Er befördert den Falschen.

Verdi verlieh Otello frischen Wind

Eng an Shakespeares berühmtem Drama entlang zeichnen Verdi und sein Librettist Arrigo Boito die Demontage des Helden bis zur völligen Vernichtung nach. Fremd in Zypern und unter ständigem Legitimationszwang, vertraut Otello ausgerechnet Jago, den er bei der Beförderung übergangen hat. Jago schürt nicht nur gezielt Otellos Eifersucht, er spinnt ein ganzes Intrigennetz, um Otellos Glück zu zerstören und ihn gesellschaftlich zu ruinieren. Am Ende stehen der Frauenmord an Desdemona und Otellos Selbstmord, vielleicht als ein letzter verzweifelter Versuch der Selbstheroisierung. Doch das Ende des Helden ist besiegelt.

Das Staatstheater Kassel hat angesehene Größen zu Gast

 Am Samstag, 27. April, hatte der Shakespeare-Klassiker „Otello“ Premiere am Staatstheater Kassel. Inszeniert wird der Opernthriller von Anika Rutkofsky in der Raumbühne ANTIPOLIS. Zuletzt inszenierte sie „Katja Kabanova“ an der Oper Graz, „Herzog Blaubarts Burg“ am Luzerner Theater und  gab mit „L’Elisir d’amore“ ihr Debüt an der Staatsoper Stuttgart. 

Ottelo - Staatstheater Kassel | Margrethe F redheim (Desdemona), Ilseyar Khayrullova (Emilia) - (c) Sylwester Pawliczek
Ottelo – Staatstheater Kassel | Margrethe F redheim (Desdemona), Ilseyar Khayrullova (Emilia) – (c) Sylwester Pawliczek

In der Titelpartie ist als Gast der spanische Tenor Eduardo Aladrén zu erleben und als Desdemona die norwegische Sopranistin Margrethe Fredheim, die seit 2021/22 Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel ist und hier bereits in etlichen großen Partien begeistert hat. In der Rolle des Jago alternieren als Gast Mihail Bachtadze und Ensemblemitglied Filippo Bettoschi.

Gut zu wissen: Shakespeare hat das Werk vermutlich um die Jahre 1603 oder 1604 fertig gestellt. Die erste Druckausgabe ist von 1622. Ein Jahr später erschien in der First Folio eine leicht revidierte Version des Stücks. Als früheste Aufführung ist aus einem Eintrag im «Accounts Book des Master of the Revels» eine Aufführung des Stücks durch die Schauspieltruppe Shakespeares im großen Festsaal der königlichen Residenz in «Whitehall» am 1. November 1604 bekannt. 
Die erste deutsche Übersetzung war Teil der Gesamtausgabe von Shakespeares «Theatralischen Werken» (1762–1766) durch Christoph Martin Wieland. Die deutsche Erstaufführung fand 1766 in Hamburg statt. Othello war schon zu Shakespeares Zeit ein äußerst erfolgreiches und populäres Werk, das seit seiner Entstehung eine dichte und ununterbrochene Bühnenpräsenz aufweist. Die bekannteste Adaption ist Verdis Oper Otello.
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Von Kim Orth

Ich habe eine journalistische Ausbildung absolviert, war Praktikantin in einer Radio-Redaktion und nun bin ich die Lieblings-Praktikantin meines Chefs (In Wirklichkeit bin ich für seine grauen Haare vereantwortlich ;) ). Zudem produziere ich meinen eigenen Podcast und bin privat leidenschaftliche Konzert-Gängerin und Hobby-Künstlerin.

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