Inter Mailand hatte es am Freitagabend vorgemacht, das 5:0 bei Frosinone Calcio war der höchste Saisonsieg des neuen und höchst souveränen italienischen Meisters. Am Samstagabend schoss sich auch Stadtrivale Milan den Frust von der Seele und überflügelte Cagliari Calcio mit 5:1. Höher gewannen die Rossoneri nie in dieser Spielzeit.
Gerade mit Blick auf die jüngste Form und sechs Pflichtspiele in Folge ohne Sieg kam das Ergebnis durchaus überraschend. Die Leistung der Mannschaft von Trainer Stefano Pioli war allerdings lange nicht sonderlich berauschend. Der Hingucker der Anfangsphase: Alle 22 Akteure auf dem Feld trugen weibliche Namen über der Rückennummer - vor dem bevorstehenden Muttertag hatten sich sieben Serie-A-Klubs (auch Genua, Torino, Verona, Lecce und Udine) dafür entschieden, die Namen der Spielermütter zu ehren.
Bennacer aus dem Nichts
In einer sehr durchwachsenen ersten Hälfte, in der sich Cagliari zu selten aus seinem Schneckenhaus gewagt hatte, ging Milan aus dem Nichts in Führung: Nach zwei geblockten Versuchen stand Bennacer goldrichtig und schob ins verwaiste Tor ein (35.). Auch Pioli war wohl wenig angetan vom Auftritt seiner Mannschaft und brachte drei Neue.
Rafael Leao, einer dieses Trios, hatte nur vier Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0 auf dem Fuß, doch nach Pulisics Flanke krachte die Direktabnahme nur an den Querbalken (49.). Cagliari wurde in dieser Phase mutiger, Milan-Keeper Sportiello aber lenkte Pratis Flachschuss um den Pfosten (57.).
Reijnders-Hammer nimmt die Spannung raus
Auf der Gegenseite klingelte es: Der Champions-League-Halbfinalist der Vorsaison konterte den Underdog gnadenlos aus, Rafael Leao spielte den perfekten Steckpass - und Pulisic vollstreckte (59.). Nur vier Minuten später allerdings brachte Nandez eine Direktabnahme nach feiner Zappa-Flanke an Sportiello zum Anschlusstreffer vorbei (63.).
Die Vorentscheidung war dann eine Viertelstunde vor Schluss gefallen, weil Reijnders aus der zweiten Reihe einen Hammer ins linke untere Eck setzte (74.). Binnen drei Minuten schraubten zudem noch Rafael Leao (auf Vorarbeit von Bennacer) und Pulisic (nach Flanke von Okafor) das Ergebnis in die Höhe (83., 86.).
Während Cagliari (nur drei Punkte vor dem 18. Udine, das ein Spiel weniger hat) weiter um den Klassenverbleib bangen muss, zementierte Milan Rang zwei. Die Rossoneri gastieren genau in einer Woche bei Torino, Cagliari empfängt tags darauf (12.30 Uhr) den Vorletzten Sassuolo.