BlackRock-Experte: Zinsen senken würde die Inflation dämpfen!
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Ratschlag für Federal Reserve BlackRock-Experte: Zinsen senken würde die Inflation dämpfen!

Ein Top-Experte von BlackRock erklärt, warum es für die Fed sogar bessere wäre die Zinsen zu senken für die Bekämpfung der Inflation.

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BlackRock-Logo. Foto: Bloomberg

Die gängige ökonomische Vorgehensweise lautet: Eine hohe Inflation bekämpft man durch hohe Zinsen. Aber hat sich in den USA etwas ganz anders entwickelt, womit normale ökonomische Grundsätze nicht mehr funktionieren? Aktuell sehen wir eine hochinteressante Ansicht zum Thema Inflation in den USA, und das nicht von irgendjemand! Rick Rieder von BlackRock hat für die US-Notenbank einen Ratschlag, der der gängigen Meinung genau widerspricht: Der beste Weg zur Inflationseindämmung besteht darin, die Zinsen zu senken, statt sie hoch zu lassen.

Das Argument des Chef Investment Officers im Anleihebereich beim größten Vermögensverwalter der Welt: Mit dem höchsten Zinsniveau seit einer Generation verdienten wohlhabende Amerikaner mit festverzinslichen Anlagen so viel wie seit Jahren nicht, so seine Ausführungen bei Bloomberg. “Ich bin mir nicht sicher, ob eine Anhebung der Zinsen tatsächlich die Inflation senkt. Ich würde sogar argumentieren, dass eine Zinssenkung die Inflation reduziert.”

Amerikaner mit mittlerem und höherem Einkommen “profitieren in hohem Maße von diesen Zinsen”, sagte er. „Wir bewegen uns auf eine dienstleistungsorientierte Wirtschaft zu, mehr Geld wird für Dienstleistungen ausgegeben. Doch was tatsächlich passiert ist dies: Weil die Warenpreise so stark gesunken sind, fließt das verfügbare Einkommen in Dienstleistungen.”

Rieder verwies auf die hartnäckige Teuerung in Segmenten wie der Auto- und Krankenversicherung. “Sie reagieren nicht auf die Zinsen, und die Menschen geben Geld aus — ältere Menschen, Menschen mit mittlerem und hohem Einkommen geben Geld aus — und halten die Inflation im Dienstleistungssektor auf hohem Niveau. Der Preis für ein Paar Tennisschuhe ist derselbe wie vor 20 Jahren”, sagt Rick Rieder. “Wenn Sie aber zu einem Tennisspiel gehen, ist der Preis doppelt so hoch wie früher.”

Die Anleihemärkte zogen am Mittwoch an, nachdem ein Bericht gezeigt hat, dass sich der Anstieg der US-Verbraucherpreise im April verlangsamt hat. Swap-Händler wetteten verstärkt darauf, dass die Fed im Dezember die Zinsen um bis zu zwei Viertelpunkte senken wird. Die Inflationsdaten zeigten aber auch, dass die Teuerung in einigen Bereichen der Dienstleistungswirtschaft — von den Kosten für Unterkünfte bis hin zu Autoversicherungen und medizinischer Versorgung — schwieriger zu zügeln ist.

Die schlimmsten Befürchtungen seien durch die Daten aber zerstreut worden, so Rieder. “Solange die Preise stabil bleiben, viele Menschen beschäftigt sind, die Zahl der Arbeitskräfte wächst und das Wachstum sich ein wenig abschwächt, ist das ziemlich gut.”

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Als „Chef Investment Officer im Anleihebereich“ wackelt langsam der Stuhl, weil Anleihen seit Jahren fallen. Die FED könnte ihn noch retten, wenn mit fallenden Leitzinsen auch die Umlaufrenditen fallen, was den Wert der gehaltenen Anleihen steigert, deren feste Verzinsung nicht fällt. Besonders bei längerfristigen Anleihen. Was die Inflation dann macht, ist egal.
    Als Anleger muss man schon damit rechnen, dass idiotische Argumente sich durchsetzen könnten, wenn mächtige Interessen dahinterstehen. So ist es nicht verkehrt, sich dem anzuschließen was Blackrock tut. Aber die haben nicht nur Anleihen, so dass schon innerhalb Blackrock die Meinungen wohl divergieren. Als Beobachter sieht man das Armutszeugnis eines Analysten, der weiß, dass er seit langem falsch liegt. Und man sieht die Schwäche von Investmentfonds, deren Leute jeweils auf eine Anlageform spezialisiert sind und nicht flexibel wechseln können, wenn etwas Anderes besser läuft.

  2. Die Inflation sinkt wenn die Zinsen sinken?
    Gibt es dafür ein Beispiel?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. da ist sie wieder :)

    erdoganomics,

    und nicht von einem experten aus einem entwicklungsland oder sxhwellenland nein noch besser aus dem munde eines blackrock’lers.
    krass ne.

    ich finde immernoch das zinsen nicht mehr den effekt wie früher erzielen.

    ich erkläre es mal mit meinen worten in kurzform.

    finanztechnisch gab es früher eine pyramide an dessen spitze die usa und nach unten die europäisxhen länder danach sxhwellenländer usw. gab.
    die usa gaben mit ihrer finanzpolitik die marschrichtung an. haben die amis die zinsen angehoben so gingen preise für rohstoffe und edelmetalle nach.

    jetzt sieht doch die pyramide anders aus. von unten hoch sieht der grundstock gleich aus, mit entwicklungsländer und sxhwellenländern, ab der mitte haben sich jetzt aber 2 pyramiden gebildet,
    die eine pyramide mit den europäisxhen ländern, an der spitze die usa, die zweite pyramide mit russland iran und china an der spitze.

    früher hat die zinspolitik der usa von oben nach unten die pyramide beeinflusst.

    heute funktioniert das nicht mehr zu 100%.
    denn nehmen wir mal an, die usa hebt die zinsen auf 10% hoch.
    logischerweise müsste um 2 zu nennen gold und der ölpreis fallen.
    aber wenn die achse, china oder brics staaten, weiterhin grosse nachfrage nach öl hat, dann verpufft der gewünsxhte effekt oder ?

    und noch schlimmer bei dem goldpreis. wenn der goldpreis im ersten moment fallen würde wegen 10% zinsen im dollarraum, so würden die brics’ler mit einer geballten kraft von ca 3 mrd menschen den markt leerfegen und wenn der rest auch noch auf den zug aufspringt dann hat die usa mit ihren zinsen welchen effekt auf die inflation ?

    also kann es nicht sein das die geldpolitik ( zinsen bekämpft inflation ) von früher,
    heute nicht mehr funktioniert weil einfach die finanztechnische pyramide nicht mehr die gleiche form hat wie früher.

    nur meine überlegung :)
    kann natürlich auch komplett falsch liegen dann habe ich alle lacher auf meiner seite.

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