Nessi, der Passerellen-Wurm

Nessi, der Passerellen-Wurm

Unter dem Hauptbahnhof in Hannover kriecht ein Wurm. Ohne Kopf. Teilweise im Boden versunken. Und riesengroß! Der Passerellen-Wurm oder „Nessi“, wie er liebevoll von manchem Hannoveraner genannt wird.

Passerellen-Wurm von oben,

Wie so einige Kunstwerke aus den 1970er Jahren trifft er bei seiner ersten Aufstellung 1976 in Hannovers Zentrum auf Unverständnis. Erst allmählich gewinnt er die Herzen der Bevölkerung. Jetzt hat er seinen vorerst festen Platz im Zentrum des Bahnhofs und auch im Herzen der Hannoveraner.

Leider habe ich nur wenig über den Passerellen-Wurm gefunden.

Was ist bekannt?
Der Passerellen-Wurm wurde 1976 von den Künstlern Diether Heisig und Stefan Schwerdtfeger geschaffen. Die Skulptur besteht aus Bronze. Er soll für die Passerelle stehen, eine Unterführung der Bahnhofs.
Passerellen-Wurm

Über die Künstler

Diether Heisig ist am 14.12.1938 in Hotzenplotz (Osoblaha, Tschechien) geboren und lebt noch.
Er studdierte Architektur in Hannover. Dort war er bis 1977 als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Modellieren tätig. Ab 1974 stellte er eigene Kunstwerke dauerhaft unter dem Titel „Heisig’s Kunststücke“ in Hannover aus. Für den öffentlichen Raum in verschiedenen norddeutschen Städten erstellte er Objekte in verschiedenen Materialien sowie farbige Flächengestaltungen.

Stefan Schwerdtfeger (*1928 in Stettin; † 19. November 2018)
Er machte zunächst in Ostfriesland eine Tischlerlehre und holte 1948 das Abitur nach. Anschließend studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Hannover mit Studienschwerpunkt Malerei und Grafik. Nach einiger Zeit als Assistent am Lehrstuhl für Raumkunst an der TH Hannover wurde er 1958 Entwurfsarchitekt beim Hochbauamt der Stadt Hannover. Ab 1959 hielt er sich regelmäßig in Skagen, Dänemark auf, wo er 1981-2009 auch ein eigenes Atelier hatte.

Sie schufen als Künstlergemeinschaft Schwerdtfeger und Heisig zahlreiche Werke im öffentlichen Raum u.a. in Hannover und Hamburg. Zum Beispiel den Großen (Tauchenden) Fisch in St. Pauli. Darunter sind auch viele Brunnen. Eine Liste der Kunstwerke findet Ihr auf der Wikipedia-Seite von Diether Heisig.

Die Passerelle

Die Passerelle ist eine lebendige Einkaufspassage, die den Bahnhof auf der einen Seite mit dem Raschplatz und auf der anderen mit dem Kröpke verbindet. Sie wurde 1976 eingeweiht.

An der etwa 650 Meter langen Ladenpassage liegen viele, meist kleine, Geschäfte sowie Mode- und Imbissläden. Passerelle ist Französisch und heisst eigentlich „Übergang“ und bezeichnet eine Brücke.

Vor der Jahrtausendwende hatte die Passerelle nicht den besten Ruf unter Hannoveranern. Pisserelle oder Pennerelle waren die nicht gerade schmeichelhaften Bezeichnungen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich die Passerelle nur ungern benutzte, wenn ich z.B. zum ZOB wollte.

Dann wurde sie renoviert und 2002 in Niki-de-Saint-Phalle-Promenade umbenannt. Der Passerellen-Wurm wurde an der Stelle aufgestellt, an der früher der unheimliche und dunkle Weg zur Lister Meile und zum ZOB begann.

Er ist zum beliebten Treffpunkt geworden und die Kinder spielen und klettern auf ihn.

Fazit:

Die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade ist einen Besuch wert, nicht zuletzt auch wegen es Passerellen-Wurm. Sehen, shoppen: Es macht einfach Spass!

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