Johanna Kneer ist in absoluter Topform
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Zweimal EM-Gold

Johanna Kneer ist in absoluter Topform

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Die Karatekämpferin des KJC Ravensburg ist erneut Europameisterin im Einzel und mit der Mannschaft geworden. Dazu gab es den zweiten Sieg in der Premier League.
Veröffentlicht:14.05.2024, 14:00

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Es sind derzeit äußerst erfolgreiche Wochen für Johanna Kneer. Die Karatekämpferin des KJC Ravensburg hat bei der Europameisterschaft im kroatischen Zadar sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft den Titel verteidigt. Dabei blieb Kneer in allen Kämpfen ungeschlagen.

Das fühlt sich super an, irgendwie auch unglaublich.

Johanna Kneer

Zum zweiten Mal in Folge Doppel-Europameisterin im Einzel und mit der Mannschaft: „Das fühlt sich super an, irgendwie auch unglaublich“, sagt Johanna Kneer. „So, wie es gerade läuft, macht es viel Spaß.“ Gerade ist die 26-Jährige mit ihren zwei Goldmedaillen von der EM nach Hause zurückgekehrt. „Jetzt gilt es, ein bisschen zu regenerieren, runterzukommen und auch die Erfolge zu genießen“, meint die Ravensburgerin.

Denn nicht nur bei der Europameisterschaft lief es extrem erfolgreich für sie, sondern auch zuvor beim Premier-League-Turnier in Kairo. Nach dem Sieg in Antalya ließ Kneer in Ägypten gleich den nächsten Erfolg in der wichtigsten Turnierserie des Karate-Weltverbands folgen. Nach drei Siegen in der Vorrunde, unter anderem gegen die Weltranglisten-Vierte Shabaan Menna Okila aus Ägypten, setzte sich die Deutsche im Viertelfinale souverän mit 6:0 gegen die Schottin Niamh Junner durch.

Keine Hektik beim Rückstand

Im Halbfinale gab es einen 4:1-Sieg gegen die Weltranglisten-Zweite Sofya Berlutseva aus Kasachstan und im Finale ebenfalls ein 4:1 gegen die Führende der Weltrangliste, die Spanierin Maria Torres Garcia. Gegen die gleichen Gegnerinnen hatte sich Kneer schon bei ihrem Premierensieg in der Premier League in Antalya im Halbfinale und Finale durchgesetzt. „Auch wenn ich hinten gelegen habe, bin ich nicht nervös geworden“, sagt Kneer. „Ich bin ruhig geblieben und konnte aufholen.“

Das galt auch für die Kämpfe bei der Europameisterschaft in Kroatien. „Irre, sie hatte keine Zweifel am Erfolg“, lobte Martin Weber, Sportdirektor beim Deutschen Karate-Verband. Denn im Teamfinale lag Kneer gegen die Italienerin Clio Ferracuti gut 80 Sekunden vor dem Ende des Kampfes mit 3:5 zurück. Innerhalb von 30 Sekunden machte die Deutsche aus dem Rückstand aber eine 10:5-Führung. „Wir wollten dieses Teamgold unbedingt gewinnen“, sagt Kneer. Auch ihre Teamkollegin Shara Hubrich holte gegen Ende ihres Kampfes einen Rückstand auf und gewann mit 3:1. Damit führte Deutschland mit 2:0 und hatte Gold gewonnen.

Das habe ich natürlich schon voll im Hinterkopf, das wäre cool, zu Hause kämpfen zu dürfen.

Johanna Kneer über die Heim-EM 2026

Auch in der Einzelkonkurrenz in der Gewichtsklasse über 68 Kilogramm zeigte Kneer keine Nerven. Im Finale traf sie auf die Britin Rochelle Walters, die in diesem Jahr in die Weltspitze vorgerückt ist. „Sie ist riesig und hat einen Reichweitenvorteil“, sagt Kneer, die mit 1,80 Metern selbst nicht die kleinste Kämpferin ist. Nach zehn Sekunden führte die Ravensburgerin mit 2:0, nach gut einer Minute stand es 2:2 - 36 Sekunden vor dem Ende kam Kneer zum vorentscheidenden 3:2. Der Kampf endete schließlich mit 4:2. „Es war überaus spannend“, meinte Sportdirektor Weber.

In knapp zwei Wochen fliegt Kneer zum letzten Premier-League-Turnier dieser Saison nach Casablanca. „Ich werde alles reinlegen“, verspricht die Ravensburgerin, die in Marokko sogar noch die Turnierserie gewinnen kann. Danach ist Sommerpause, ehe es im September wieder voll zur Sache geht.

Im kommenden Jahr steht die Weltmeisterschaft auf dem Plan - und ein Ziel für 2026 hat Johanna Kneer ebenfalls schon fest im Visier. Deutschland wird dann die Europameisterschaft ausrichten. „Das habe ich natürlich schon voll im Hinterkopf, das wäre cool, zu Hause kämpfen zu dürfen“, sagt Kneer. Zunächst genießt sie aber ihren momentanen Lauf und ihre Topform.