Warnung vor Betrugsanrufen: Gauner geben sich als Anwälte aus
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Warnung vor Betrugsanrufen: Gauner geben sich als Anwälte aus

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Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor Telefon-Betrügern: Anrufer geben sich als Anwälte aus. Sie wollen Vertrauen gewinnen und Geld abzocken.

Düsseldorf – Das Telefon klingelt. Am anderen Ende gibt sich jemand als Anwalt der Verbraucherzentrale NRW aus. Mit der Betrüger-Masche wollen die Anrufer Geld ergaunern. Genau davor warnt jetzt die echte Verbraucherzentrale in NRW. Der Appell: „Seien Sie skeptisch!“

Falsche Verbraucherzentrale: Betrüger geben sich als Anwälte aus – „seien Sie skeptisch“

Die offizielle Verbraucherzentrale NRW warnt vor den Betrüger-Anrufen: „Immer wieder versuchen Kriminelle, mit dem guten Image der Verbraucherzentralen Kasse zu machen. Aktuell geben sich Betrüger am Telefon als Anwälte der Verbraucherzentrale aus, um Geld zu fordern. Andere behaupten, die Angerufenen aus Werbelisten löschen zu können.“

Ein Smartphone und Geldscheine liegen auf einem Blatt Papier, auf dem „Telefon-Betrug“ steht.
Die Verbraucherzentrale in NRW warnt vor Betrüger-Anrufen (Symbolbild). © Michael Bihlmayer/Imago

„Um Vertrauen zu erwecken und die Leute an der Strippe zu halten, stellen sich Betrüger am Telefon unter der Bezeichnung ‚Verbraucherzentrale‘, ‚Verbraucherberatung‘ oder ‚Bundesamt für Verbraucherschutz‘ vor.“ Die Maschen, um bei Überrumpelten am Telefon einen schnellen Euro zu kassieren, sind vielfältig, heißt es weiter.

Warnung vor Betrüger-Anrufen: Diese Maschen gibt es

► Zum Beispiel wird die Möglichkeit auf Gebührenerstattung von Banken oder Sparkassen als Vorwand genutzt, an persönliche Daten zu kommen. In manchen Anrufen soll eine angebliche Gesetzesänderung bei Lebensversicherungen besprochen werden.

► Manchmal meldet sich jemand, um eine Umfrage oder Beratung zur Senkung der Energiekosten durchzuführen. In anderen Fällen wird angeboten, personenbezogene Daten aus Listen bei Gewinnspielfirmen zu löschen. Die Betrügerinnen und Betrüger verlangen dafür um die 150 Euro oder schwatzen den Opfern zusätzlich Abos auf.

► Bei weiteren Betrugsmaschen wird mit Kontopfändung oder Gerichtsverfahren gedroht, falls angebliche Rechnungen aus Gewinnspielen nicht bezahlt werden.

► Kriminelle geben sich beim Anruf als Verbraucherzentrale aus und behaupten, es läge eine Inkassoforderung vor, die mit einer sofortigen Barzahlung erledigt werden könne. Das Geld werde gleich am nächsten Tag von einem „Sicherheitsmitarbeiter der Verbraucherzentrale“ abgeholt.

► Außerdem gibt es den sogenannten Trading-Betrug. Bei dieser Masche wollen die Kriminellen offenbar gleich doppelt kassieren: zunächst ergaunern sie sich Geld für Anlagemöglichkeiten. Nachdem sie Geld bei Anlagen in Krypto-Währungen verloren haben, erhalten Opfer einen Anruf angeblicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbraucherzentrale und verlangen eine Gebühr, um das verlorene Geld zurückzuholen.

► Bei manchen Anrufen wird eine Telefonnummer der Verbraucherzentrale als Rückrufnummer genannt. Mitunter wird eine Nummer einer Verbraucherzentrale sogar im Display der Angerufenen angezeigt, obwohl der Anruf gar nicht von der Telefonnummer stammt. „Call-ID-Spoofing“ heißt der Fachbegriff dafür.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Die Verbraucherzentralen warnt darum vor der Betrugsmasche und appelliert. Die echten Verbraucherzentralen „rufen nie unaufgefordert an und kommen auch nicht unangemeldet zu Ihnen nach Hause.“ Auch führe man keine Listen, die vor ungebetenen Telefonwerbern oder Gewinnspieldiensten schützen. Telefonische Werbeangebote gebe es ebenfalls nicht, heißt es weiter. Und auch Wertgegenstände oder Bargeld werden nie abgeholt, so die Verbraucherzentrale. „Behauptet jemand am Telefon oder an der Tür, von der Verbraucherzentrale zu sein, seien Sie skeptisch“, heißt es weiter. „Geben Sie keine persönlichen Daten preis und kontaktieren Sie uns im Zweifel nach einem Telefonat oder Besuch.“

Wegen Betrugsmasche: Tipps der Verbraucherzentrale

  • Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen!
  • Wenn sich am Telefon oder an der Haustür jemand als Mitarbeiter:in der Verbraucherzentrale ausgibt, fragen Sie nach, bei welcher Verbraucherzentrale und in welcher Stadt die Person arbeitet. Erkundigen Sie sich dort, ob das stimmt.
  • Die Kontaktdaten der Verbraucherzentralen in den Bundesländern finden Sie in dieser Übersicht.

Verbraucherzentrale warnt vor Telefon-Betrug: „Können nie vollkommen sicher sein“

Übrigens: Betrügerinnen und Betrüger nutzen nicht nur den Namen der Verbraucherzentrale, um Geld zu ergaunern. „Telefonbetrug gibt es auch durch falsche Polizisten oder falsche Microsoft-Mitarbeiter:innen.“ Vor einigen Monaten gab es in NRW immer wieder betrügerische Paypal-Anrufe in NRW – sogar das LKA warnte.

Auch die Verbraucherzentrale in NRW warnt vor weiteren Betrugsanrufen. „Generell können Sie bei unerwarteten Telefonaten nie vollkommen sicher sein, dass die Anrufenden tatsächlich für die Firmen oder Organisationen arbeiten, für die sie sich ausgeben. Deshalb ist es wichtig, im Zweifel das Gespräch zu beenden, nach den echten Telefonnummern oder Adressen der Firmen zu suchen und dort zu fragen, ob die Behauptungen am Telefon stimmen können.“ (jw)

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