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© arte/Johannes Louis/Bon Voyage Films/Martin Valentin Menke

Axiom

Originelles Drama über einen Hochstapler - bis 21.7. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
23. Mai 2024
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Mit seinem Charme, seinen faszinierenden Geschichten und einer großen Leichtigkeit zieht Julius (Moritz von Treuenfels) Menschen in seinen Bann. Der etwa 30-jährigen Mann verkörpert das moderne Ideal eines Menschen, der sich selbst ständig neu erfindet. Doch seine Verhaltensmuster bringen ihn immer wieder in Konflikt mit gesellschaftlichen Regeln.

Trotz vieler verschiedener Identitäten scheint Julius sein Leben im Griff zu haben. Zu Hause in seiner WG gilt er als innovativer Videokünstler, der bald nach Tokio auswandert. Für seine Freundin Marie (Ricarda Seifried) ist er ein hochbegabter Architekt, der das neue Gebäude für die serbische Botschaft entwirft. Die Kolleginnen und Kollegen bei Julius’ tatsächlicher Arbeit im Museum kennen ihn als einen klugen, um die Welt gereisten Philosophen mit adeligen Wurzeln.

Dank seiner Beobachtungsgabe sammelt er andauernd „Material“ für seine Rollen. Er studiert die Verhaltenskodizes wildfremder Menschen auf der Straße oder in der U-Bahn und schnappt das auf, was sie sich erzählen. Doch eines Tages droht sein fragiles Lügen- und Lebensgerüst einzustürzen, als er zu einer Segeltörn auf einem Boot einlädt, das es nicht gibt.

Der originelle Film von Jöns Jönsson handelt von Schein und Sein, Betrug und mangelndem Gewissen und stellt grundlegende Fragen nach Moral, Ethik und sozialer Fassade. Der Hauptdarsteller glänzt als ambivalenter Protagonist und hält Figuren und Zuschauern einen Spiegel vor. - Sehenswert ab 14.

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