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Breiten sich auch in Deutschland aus: Experte erklärt, warum Bettwanzen so hartnäckig sind – und wie Sie sich schützen
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Bettwanzen verbreiten sich auch in Deutschland zunehmend und können sich, sobald sie sich erst einmal im Zuhause eingenistet haben, als hartnäckige Plage erweisen. Ein Experte erklärt, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um gegen sie vorzugehen und vor allem, wie Sie sich schützen können.

Angeblich wurde Paris im vergangenen Sommer von einer Bettwanzen-Plage biblischen Ausmaßes heimgesucht. Jedenfalls waren die sozialen Medien voll von Videos, die zeigten, wie sich die Plagegeister unter den Sitzen von öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinos oder in Hotelbetten tummelten. Sogar die französische Regierung befasste sich mit dem Thema – auch wenn im Nachgang der Verdacht aufkam, eine russische Desinformationskampagne stecke dahinter, die das Problem gezielt aufgebauscht habe.

Nach Corona haben Bettwanzen-Fälle zugenommen

Das Bettwanzen-Problem ist aber dennoch nicht aus der Welt. Auch in Deutschland nehmen die Plagegeister tatsächlich zu. „Die Bettwanzen-Situation in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren schlimmer geworden“, bestätigt auch Kai Scheffler, Bundesvorsitzender des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands e.V. (DSV) gegenüber FOCUS online.

Vor allem seit die Reisetätigkeit nach Corona wieder zugenommen hat, steigen die Fallzahlen. Privathaushalte seien aber eher weniger betroffen, erklärt der Experte. „Nur einer von zehn Fällen ist tatsächlich auch ein Privathaushalt“, so Scheffler weiter. Am häufigsten treten sie in Gemeinschaftsunterkünften und Übernachtungsunterkünften wie Hotels auf. Eine Ausbreitung in U-Bahnen und in Kinos, wie aus Paris vergangenen Sommer berichtet wurde, hält Scheffler für eher unwahrscheinlich.

Bettwanzen ernähren sich von menschlichem Blut und sind nachtaktiv

Ins Haus holen sollte sich diese Plage dennoch niemand. Denn die circa fünf bis sechs Millimeter kleinen, rotbraunen Plagegeister sind alles andere als angenehm: Sie sind nachtaktiv und ernähren sich von menschlichem Blut. Ihre Stiche führen bei den meisten Betroffenen zu kleinen roten, juckenden Pusteln. Sie können aber auch bei empfindlichen Menschen heftige Ausschläge und allergische Reaktionen hervorrufen. Ein kleiner Trost: Laut Umweltbundesamt spielen sie keine Rolle bei der Übertragung von Krankheiten. Dieses Risiko sei gegen null, bestätigt auch Scheffler.

Koffer nicht in der Nähe des Betts aufbewahren – Kofferablage nutzen

Dennoch rät der Experte zu Vorsichtsmaßnahmen auf Reisen: „Im Hotel sollten Sie die Kofferablage für Ihr Gepäck nutzen und es nicht in die Nähe des Bettes stellen“, rät er. Es mache auch Sinn, seine Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen, sagt er.

Panisch auf Reisen die Hotelbetten nach Bettwanzen abzusuchen, hält Scheffler aber für übertrieben. „Das würde ich erst machen, wenn ich schwarze Punkte auf dem Bettlaken entdecke“, sagt er. Denn dabei könnte es sich um den Kot dieser Tiere handeln, den sie vermehrt rund um ihre Verstecke absondern.

Die Wäsche nicht im Schlafzimmer auspacken und ganz normal waschen

Wer auf Nummer sicher gehen will bzw. die Sorge hat, er könnte Bettwanzen mitgebracht haben, sollte seinen Koffer nach seiner Rückkehr nicht im Schlafzimmer auspacken. „Entweder die Wäsche in der Badewanne bzw. Dusche oder auf dem Fliesenboden auspacken und danach ganz normal waschen - damit hat sich das Problem in der Regel erledigt“, sagt Scheffler.

Wer aber Hinweise auf einen Befall zu Hause hat, weil er etwa im Urlaub in einer betroffenen Unterkunft war, und auch zu Hause gestochen wird und Kotspuren, Blutspuren oder sogar ein Tier findet, sollte handeln. Mit irgendwelchen Hausmitteln lassen sich die Insekten aber nicht bekämpfen. „Bei einem Befall muss man einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen“, rät Scheffler. Denn die Tiere breiten sich schnell aus und verstecken sich nicht nur in Betten, sondern unter anderem auch in Polstermöbeln, hinter Lichtschaltern, Bodenleisten und Tapeten.

Bei Ausbreitung zu Hause muss ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden

Deshalb reicht eine Behandlung auch nicht aus – die Schädlingsbekämpfer müssen mehrfach ausrücken. Einen Befall zu eliminieren, ist daher teuer und kann einige Woche in Anspruch nehmen. „Bettwanzen sind sehr wehrhaft und lassen sich nicht so einfach abtöten“, sagt Scheffler.

Einfach nur Insektizide ausbringen, sei daher auch nicht unbedingt das Mittel der Wahl, betont Scheffler. „Gerade in Schlafzimmer ist das nicht so ideal, da sie ja auch eingeatmet werden und Menschen auch allergisch darauf reagieren können“. Auch seien die Insekten gegen manche Präparate mittlerweile resistent. „Um abzusterben, müssen die Bettwanzen mit den Insektiziden in Kontakt kommen“, erklärt er. „Teilweise entwickeln sie aber eine sogenannte Verhaltensresistenz“, so Scheffler. Das bedeutet, dass sie über die mit Insektizid behandelten Flächen mit gestreckten Beinen krabbeln, so dass das Präparat nicht mit dem Körper in Kontakt kommt und ihnen nichts anhaben kann. Auch von Klebebändern könnten sie sich teilweise befreien.

Ruhe bewahren - Befall lässt sich gut in den Griff bekommen

Eine Behandlung sei daher immer situationsbedingt. „Wie man genau vorgeht, hängt vom Fall ab - auch Wärmebehandlungen kommen in Frage.“  Dabei werden die befallenen Räume mit speziellen Öfen auf 50 bis 60 Grad aufgeheizt, damit die Tiere und auch die Eier absterben. Von Horrorszenarien, dass man die Mitbewohner nie wieder loskriege, hält Scheffler nicht viel. „Ruhe bewahren, den Befall kann man gut in den Griff bekommen - auch wenn das nicht billig ist und viel gearbeitet werden muss.“, sagt er.

Wer betroffen ist, findet seriöse und qualifizierte Anbieter über Verbände wie den DSV. Nur so könne man sich sicher sein, dass man Bettwanzen auch wieder los werde und keine horrenden Rechnungen für unseriöse Leistungen bezahlen müsse, ergänzt Scheffler.

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