Pressemitteilung vom 16.05.2024
Erste Angebote f�r Kinder von psychisch- und suchtbelasteten Eltern im Landkreis Neuwied
"Wir legen im Landkreis gr��ten Wert darauf, gerade Kindern intakte Rahmenbedingungen f�r ihre Entwicklung zu geben." Das Kreisjugendamt erf�llte diesen Anspruch von Landrat Achim Hallerbach erst k�rzlich wieder beim zweiten Netzwerktreffen von Kindern psychisch- und suchtkranker Eltern mit Leben.
Neustadt. Mehr als 60 Fachkr�fte aus Kitas, Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie dem Gesundheitssystem waren k�rzlich der Einladung des Kreisjugendamtes zum zweiten Netzwerktreffen KipsE in die Wiedparkhallle nach Neustadt/Wied gefolgt. Bereits im letzten Jahr fand das erste Treffen im Rahmen der Erarbeitung eines Kommunalen Gesamtkonzepts zur Verbesserung der Unterst�tzung von Kindern psychisch- und suchtkranker Eltern (kurz: KipsE) im Landkreis Neuwied statt.
"Dass auch zum zweiten Netzwerktreffen KipsE so viele Fachkr�fte aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen die Einladung nach Neustadt/Wied wahrgenommen haben, zeigt uns, dass die gro�e Beteiligung im letzten Jahr nicht nur aus Neugierde auf ein neues Projekt entstanden ist, sondern dass es im Landkreis Neuwied viele Akteure gibt, denen das Thema genau so am Herzen liegt wie uns und die gemeinsam etwas bewegen wollen", f�hrte Laura Rockenfeller, Projektkoordinatorin im Kreisjugendamt in ihrer Begr��ungsrede an.
W�hrend der Veranstaltung hatten alle Netzwerkpartner die M�glichkeit, zun�chst auf das vorherige Netzwerktreffen zur�ck zu blicken, um im Anschluss eine Vorstellung der aktuellen Entwicklungen im Projekt zu erhalten. In einem World Caf� wurde zun�chst das pr�ventive und sehr niedrigschwellige Projekt FRANA von Zeitgeist Erziehungshilfen pr�sentiert. Dieses Konzept zur F�rderung von Resilienz wird aktuell in zwei Pilot-Kitas im Landkreis mit insgesamt 57 Vorschulkindern durchgef�hrt und anschlie�end evaluiert. "FRANA m�chte Kinder fr�hestm�glich auf Herausforderungen und Belastungen vorbereiten und sie in Ihrer Selbstwirksamkeit st�rken. Und der Eintritt in die Grundschule kann eine erste solche Herausforderung darstellen", erkl�rt Franlin Toma, Inhaber von Zeitgeist Erziehungshilfen.
Im Bereich der Jugendlichen wird mit den F�rdergeldern aus dem Landeskinderschutzgesetz RLP das bereits bestehende Projekt "Verr�ckt? Na und!" unterst�tzt. Mitarbeiter des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg f�hren dieses Angebot in 9. Klassen weiterf�hrender Schulen in Stadt in Landkreis Neuwied durch, um f�r die Sch�lerinnen und Sch�ler das Thema "psychische Gesundheit/Belastung" besprechbar zu machen. Unterst�tzt werden Sie durch ehrenamtliche pers�nliche Experten, von denen einer seine pers�nlichen Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung sowie der Mitarbeit im Projekt bewegend mit den Anwesenden teilte.
"Wenn wir in einer solchen Schulklasse fragen, wer von den Sch�lerinnen und Sch�lern im engeren Familien- oder Freundeskreis jemanden mit einer psychischen oder Suchterkrankung kennt, steht in der Regel Zweidrittel der Klasse auf", berichtet Lisa Seibert-Atkins vom Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e. V. und stellt somit den Bedarf an Hilfen in diesem Lebensalter eindr�cklich dar.
Um Fachkr�fte f�r das Thema sensibilisieren und qualifizieren zu k�nnen, bietet der Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e. V. zus�tzlich unter anderem die Fachkr�fteschulung "Kind s/Sucht Familie" im Landkreis Neuwied an. Lisa Seibert-Atkins berichtete von den Qualifizierungsinhalten dieser wichtigen S�ule im Projekt. Auch Themen wie �ffentlichkeitsarbeit im Projekt und der Zugangsweg zu den einzelnen Projekten konnten in kleinen Gespr�chsrunden sowie im gro�en Plenum besprochen und reflektiert werden.
"In Deutschland wachsen aktuell rund vier Millionen Kinder und Jugendliche mit mindestens einem psychisch oder suchtkranken Elternteil auf. Das bedeutet, dass jeder vierte junge Mensch in Deutschland den psychosozialen Belastungen ausgesetzt ist, die diese Erkrankungen mit sich bringen k�nnen. Einmal mehr zeigt das zweite Netzwerktreffen KipsE, wie wichtig eine multiprofessionelle Kooperation sowie niedrigschwellige Unterst�tzungsangebote sind", w�rdigte Landrat Achim Hallerbach das Engagement. (PM)
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