Zukunft Innenstadt 2045
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Zukunft Innenstadt 2045

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Beim Workshop »Zukunft Innenstadt 2045« werden erste Impulse gesetzt. Foto: Heller © Heller

Leben, Wohnen, Arbeiten in Allendorf: Zur Gestaltung der Innenstadt werden in einem Workshop Ideen gesammelt.

Allendorf (voh). Im August 2021 würdigte der damalige hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) vor Ort in Allendorf das Vorhaben »Hand in Hand - neue Altstadt Allendorf« als vorbildlich und übergab den Hessischen Preis für Innovation und Gemeinsinn im Wohnungsbau. Ziel war es dabei gewesen, eine Strategie zu finden für die altersgerechte Umgestaltung des historischen Stadtkerns im Karree zwischen Kirchstraße, Marktstraße, Rheingasse und Treiser Straße. Ein Förderverein wurde gegründet, die Idee einer Genossenschaftsgründung stand im Raum, Fördermittel in Höhe von 300 000 Euro standen bereit.

Zusage für Verlängerung

Diese Sturm- und Drangperiode, an der auch die Technische Hochschule Mittelhessen mit Prof. Maik Neumann beteiligt war und die sogar schon eine anschauliche Broschüre herausgebracht hatte, erlebte dann eine längere Flaute. Der zur Jahresmitte 2023 neu ins Amt gekommene Bürgermeister Sebastian Schwarz (SPD) musste schnell handeln, denn das Fördergeld drohte zum Jahresende zu verfallen. Auf seine Intervention hin erhielt er die Zusage für eine Verlängerung bis Jahresende 2024. Jetzt wurde sozusagen eine Sturm- und Drangperiode 2.0 angestoßen.

Im Bürgerhaus trafen Interessierte zusammen, um das neue Projekt »Zukunft Innenstadt 2045« voran zu bringen. Damit Fördergeld fließen kann, braucht es nun greifbare Ergebnisse für das Wiesbadener Ministerium. Dabei müssen, wie Schwarz es ausdrückte, nicht übermorgen alle Häuser abgerissen werden, es bedürfe aber konkreter Handlungsvorschläge, die je nach vorhandenen Möglichkeiten und Kapazitäten im Laufe der Jahre umgesetzt werden könnten. Der Bürgermeister nannte das damals angestoßene Projekt der neuen Altstadt eine »Supersache« und dankte stellvertretend den maßgeblichen Initiatoren Renate Becker und Roland Meuschke. Der größte Teil des Fördergeldes liege noch in der WI-Bank (Förderbank des Landes Hessen).

Nun betreffe das Cluster die gesamte Innenstadt von Allendorf. Ausgenommen sind die umliegenden Neubaugebiete. Man wolle jetzt herausfinden, was notwendig sei, um ein Leben, Arbeiten und Wohnen im Jahr 2045 so vorzufinden, wie man es sich heute noch als ein Gedankenspiel wünsche. Außerdem solle man Grün- und Sportanlagen mit in die Betrachtung einbeziehen.

Seitens der Stadtverwaltung waren Bauamtsleiter Felix Jung und der Klimaschutzmanager Daniel Schneider vor Ort. Den Abend moderierte Dr. Andrea Soboth vom lfR Institut für Regionalmanagement Gießen. Bürgermeister Schwarz informierte, dass die Stadt bei den diesjährigen Ferienspielen sogar einen Workshop anböte, damit auch die Kinder ihre Wünsche äußern könnten. Das von den Bürgern geäußerte Ideenspektrum war diesmal grenzenlos.

Dabei wurden etwa die Stadtverwaltung und das Feuerwehr-Gerätehaus im Neubaumodus problemlos miteinander verknüpft, vorhandene Räume für eine Mehrfachnutzung angedacht. Im Bürgerhaus könnte eine Co-Working-Fläche entstehen mit Kinderbetreuung und unweit davon an der Lumda ein Wasserspielplatz. Die Feuerwehr könnte ebenso gut zusammen mit Co-Working westlich vom Edeka neu entstehen. Das Sportgelände würde an den nördlichen Stadtrand verlegt und der Sportplatz ein Bürgerpark werden.

Die Ergebnisse der Ideensammlung im Bürgerhaus werden vom lfR Institut aufgearbeitet und auch in eine Allendorf-Karte mit dem jeweils ausgedachten Standort eingetragen. Im August soll es anlässlich der Ferienspiele eine Stadtrallye geben. Dann werden die Kinder nach ihren Wünschen gefragt.

Junge Menschen einbeziehen

Schwarz äußerte auch die Absicht, möglicherweise die älteren Kinder und Jugendlichen der Gesamtschule noch mit einzubeziehen. Alle geäußerten Ideen des heutigen Abends, der Kinder, womöglich Jugendlichen sowie der Stadtverwaltung selbst würden an Planungsbüros weiter gereicht und auf Plausibilität geprüft. Anfang September würde sich Allendorf mit den Projektideen um die Aufnahme in das hessische Innenstadt-Entwicklungsprogramm »Zukunft Innenstadt« bewerben. Am 13. September werden die Ergebnisse der Planungsbüros im Bürgerhaus öffentlich vorgestellt. Ab Mitte November seien die politischen Gremien an der Reihe.

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