„Vollidiot“ – Trump beschimpft Biden auf Wahlkampfveranstaltung
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„Vollidiot“ – Trump beschimpft Biden auf Wahlkampfveranstaltung

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Der Ex-Präsident kämpft mit bekannten Mitteln: hetzen und pöbeln. Auch in dem von den Demokraten gehaltenen Bundesstaat New Jersey beleidigt er.

New Jersey - Der ehemalige US-Präsident Donald Trump fährt im aktuellen Wahlkampf wieder dieselbe Strategie: Er pöbelt und beleidigt seine Kontrahenten und Kritiker. Erst am Wochenende bezeichnete er Präsident Joe Biden auf einer Wahlkampfveranstaltung in New Jersey als „Vollidioten“ und den führenden Staatsanwalt im Prozess gegen ihn als „fetten Alvin“, berichtet das Magazin Independent.

Keine neue Strategie: Abfällige Spitzennamen auch schon im Wahlkampf 2016

Keine neue Strategie von Trump. Seit Monaten nennt er den Prozess, der aktuell gegen ihn wegen Vertuschung von Schweigegeld läuft, in der Öffentlichkeit „Biden-Schauprozess“. Auch dass Trump abfällige Spitznamen für seine Gegner benutzt, ist bekannt. Die ehemalige demokratische Herausforderin bei den Präsidentschaftswahlen 2016 Hillary Clinton gab Trump zum Beispiel den Spitznamen „Crooked Hillary“ übersetzt betrügerische Hillary.

Bekannt ist auch, dass die Leiter der Trump-Kampagne gerne über die Anzahl der Besucher seiner Auftritte übertreiben. Bereits in der Vergangenheit sollen Besucherzahlen anders dargestellt worden sein, als Zeugen und Reporter von vor Ort berichteten. 

Trumps Rede in Wildwood war erst der dritte Aufritt seit Beginn seines Schweigegeldprozesses. Zuvor hatte der angehende US-Präsidentschaftskandidat bereits die historisch umkämpften Bundesstaaten Michigan und Wisconsin im mittleren Westen besucht.
Donald Trump beim Wahlkampf-Auftritt in Wildwood, New Jersey © IMAGO/CHRIS LACHALL/USA TODAY NETWORK ATLANTIC GROUP

Am Wochenende sollen zwischen 80.000 und 100.000 Menschen an der Kundgebung von Trump teilgenommen haben, berichtet eine Sprecherin der Stadt Wildwood gegenüber Associated Press. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Scharen der Trump-Anhänger hatten sich den ganzen Tag über am Strand und an der Strandpromenade versammelt und trugen Trump-Masken und Outfits mit der amerikanischen Flagge. Einige Anhänger schliefen sogar mehrere Tage lang in Zelten am Strand, um sich Plätze in der ersten Reihe zu sichern.

Wilde Vergleiche: Trump spricht von Kannibalen Hannibal Lecter und Bruce Springsteen

Die Rede Trumps war neben Kritik an einigen Stellen mit wilden Vergleichen gespickt. Unter anderem sprach Trump von der fiktiven Figur des Kannibalen Hannibal Lecter als „wunderbaren Mann“. Außerdem behauptete Trump, seine Kundgebungen zögen größere Menschenmengen an als Konzerte von Bruce Springsteen.

Nachdem er zu Beginn seiner Rede versprochen hatte, „die politische Landkarte zu erweitern“ und den seit langem von den Demokraten gehaltenen Bundesstaat New Jersey zu gewinnen, wandte sich Trump an Präsident Biden.

US-Präsident Joe Biden  frühere US-Präsident Donald Trump Präsidentschaftswahlen 2024 usa
Der amtierende US-Präsident Joe Biden (links) und der frühere US-Präsident Donald Trump (rechts) treten bei den Präsidentschaftswahlen 2024 in den USA erneut gegeneinander an. © picture alliance/dpa/AP | --

„Man könnte die zehn schlimmsten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes nehmen und sie zusammenzählen … und sie haben unserem Land nicht den Schaden zugefügt, den dieser Vollidiot angerichtet hat“, sagte Trump. „Er ist ein Narr, er ist kein kluger Mann. Das war er nie.“

Wenn keine schwerwiegenden Pannen passieren, werden die beiden Männer voraussichtlich noch in diesem Sommer von ihren jeweiligen Parteien offiziell nominiert, bevor sie bei den US-Wahlen 2024 im November gegeneinander antreten.

Staatsanwalt sei korrupt: Trump hetzt nicht nur gegen Biden

In seiner Rede am Samstag (11. April) beleidigte Trump auch den Staatsanwalt des Bezirks Manhattan, Alvin Bragg, der seinen Schweigegeldprozess beaufsichtigt: „Ich bin gezwungen, einen Biden-Schauprozess zu ertragen, der von Biden durchgeführt wird“, sagte Trump. „Durchgeführt von [dem] radikalen demokratischen Staatsanwalt ... wissen Sie, wer er ist? Fat Alvin, ein korrupter Kerl.“

Trump muss trotz seiner Vorwürfe und Hetzereien am Montag (13. Mai) vor das New Yorker Gericht zurückkehren, wenn sein ehemaliger Anwalt Michael Cohen in den Zeugenstand tritt. Cohen wird als zentrale Figur gesehen, um eine direkte Verbindung zwischen dem heute 77-Jährigen und Schweigegeldzahlungen an den ehemaligen Pornostar Stormy Daniels herzustellen, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur. Wann mit einem Urteil gerechnet werden kann, steht noch nicht fest (bg/dpa). 

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