Avengers - Infinity War Kritik - Autor: ProfessorX | Moviejones
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Avengers - Infinity War

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Avengers: Infinity War Kritik

Avengers - Infinity War Kritik

Avengers -  Infinity War Kritik
0 Kommentare - 10.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Avengers - Infinity War" ist.
Avengers -  Infinity War

Bewertung: 4 / 5

Die Welt ist in großer Aufruhr als Thanos (Josh Brolin), das mächtigste Wesen des Universums auf die Erde kommt. Sein Ziel ist es, die sogenannten Infinity-Steine zu sammeln, die ihm gottgleiche Macht verleihen. Damit möchte er auf einen Schlag die Hälfte allen Lebens im Universum auslöschen. Die Avengers scheinen chancenlos und so sehen Iron Man (Robert Downey Jr.), Captain America (Chris Evans), Thor (Chris Hemsworth) und Black Widow (Scarlett Johansson), daß sie ihre alten Konflikte beiseitelegen müssen, um die Welt vor dem Tyrannen zu beschützen. Unterdessen machen sie andere Helden des Universums auf den Weg zur Erde, um die Menschheit zu warnen.

Einen recht intelligenten Zugang zu Avengers: Infinity War zu finden ist eigentlich ob dessen, daß alles zum Film gesagt wurde, was gesagt sein sollte, sehr schwierig. Wobei das auch schon so ein wenig irritierend erscheint, gerade wenn man von der eigentlichen Hauptfigur im Film spricht. Thanos. Der große, immer wieder angesprochene, teils gezeigte Superschurke. Über Jahre stellte man sich die Frage, ob der blaue Brocken, der da im All auf nem Stuhl sitzt, den Erwartungen an ihn gerecht werden konnte. Warum ist er so eine Bedrohung? Was will er eigentlich und so weiter und so fort. Nun ist es natürlich im Hause Disney so, daß alle Figuren, die einen Fortschritt anstreben, der weg vom neoliberalen Zeitgeist geht, schurkisch fungieren. Damit muss man einfach klarkommen, wenn man diese Produkte noch halbwegs unterhaltsam finden soll. Die eigentliche Motivation von Thanos ist aber dennoch störend und sie entspricht ja auch nicht dem ganzen Charakter aus den Comics. Zumindest in dieser Infinity-Storyline. Thanos sieht, daß die Lebewesen im Universum verschwenderisch agieren und möchte alle Lebewesen im Universum mithilfe der Infinity-Steine halbieren, um dem endlosen Wachstum und Verbrauch entgegenzuwirken. Nun ja, nachvollziehbar ist hier definitiv nicht das richtige Wort. Es wäre falsch, zu glauben, man könne Thanos als Analogie auf etwas anwenden, weil seine Methoden nichts legitimieren.

Es ist mitunter gruselig, wie viel Verständnis die Presse aufbringen konnte, um Thanos als Figur doch irgendwie wie einen Helden wirken zu lassen. Klar ist, daß die Menschheit und der Kapitalismus als System, solche Wesen oder Menschen – sofern wir es auf die Realität übertragen – hervorbringen kann. Und klar ist auch, warum sie tun, was sie tun. Doch erweist sich dieser Film als absolut undienlich, um einen politischen Diskurs zu eröffnen. Denn Verteilungsfragen und den Umgang mit Ressourcen will man ja gar nicht diskutieren. Daß ist aber in einem System, logischerweise auch immer systemisch zu deuten. Und natürlich kann man jetzt wieder sagen, man rede hier von einem stumpfsinnigen Unterhaltungsfilm, der ja nur unterhalten will. Doch auch das Argument zieht ja nicht, weil der Film immerhin diese Ebenen selbst eröffnet. Wenn also etwas an Avengers: Infinity War nicht funktioniert, dann ist es Thanos. Überdies ist es natürlich schwierig überhaupt von diesem Film zu sprechen, ohne eine Beziehung zum Marvel Cinematic Universe zu haben. Klar, da werden schon ohne Ende Figuren aneinandergereiht und gezeigt, die man kennt und bei denen man sich wundert, wie gut es die Autoren schaffen, jedem Charakter, der halbwegs wichtig ist, irgendwie gerecht zu werden und gleichzeitig mit endlosen Überraschungen aufzuwarten, um die Münder zum Staunen zu bringen. Die Logistik allein ist absoluter Wahnsinn und dafür muss man den Film auch irgendwo loben.

Darüber hinaus werden diese dann wiederum von einem Ensemble verkörpert, gegen die jeder hochkarätige Oscar-Film wie ein schlechter Witz wirkt. Avengers: Infinity War hat dabei nicht jeden Schauspieler auf dem Planeten zu bieten, aber annähernd. Und genau in diesem Tumult würde man eigentlich erwarten, daß der Film einen Superlativ auf den nächsten folgen lässt. Doch auch hier überrascht der Film positiv, weil er immer wieder sehr lange Ruhepole findet, um das, was die Figuren tun, zu erklären. Außerdem scheint es den Machern tatsächlich auch erstmals zu gelingen, eine tatsächliche Anspannung aufkommen zu lassen. Natürlich wurde man lange darauf vorbereitet und dennoch wirkt der Film in seiner generellen Tonalität so rau und ernst, wie selten ein Marvel-Film war und vielleicht auch wirklich keiner der vorherigen Achtzehn Filme war. Hier hat man wohl das erste Mal wirklich Angst um die Charaktere, im Hinblick auf das Finale sogar noch einmal zusätzlich für Anspannung sorgt. Natürlich könnte man sich darüber beschweren, daß es im Hinblick auf den dann folgenden Avengers: Endgame (2019) ein wenig seltsam ist, von einem wahrhaftig, ersten Ende zu reden. Doch selbst Der Pate III (1990) hat die Vorgänger ja auch nicht kaputt gemacht. Zumal schon lange darauf vorbereitet war, daß es dazu kommen muss. Und so ist Avengers: Infinity War vermutlich auch einer der wenigen, großen Filme, bei denen mit einem mulmigen Gefühl entlassen wird.

Man könnte natürlich auch weiter auf die Macht der Infinity-Steine eingehen und einwerfen, daß diese ebenfalls als Metaphern fungieren. Raum, Realität, Macht, Gedanken, Zeit und Seele. Zugegeben, daß ist vielleicht etwas grob gehalten und nicht völlig originell. Aber die Frage ist ja, warum ausgerechnet diese Zustände und Fragen den Menschen als solchen ausmachen. Allgemein kann man wohl sagen, daß das so ein wenig dem Drang einer selbst optimierenden Gesellschaft widerspricht, weil diese Steine ja dann nach der Logik immer noch den vermeintlich perfekten, gesellschaftlichen Zustand herstellen und dadurch, daß sie die Hälfte allen opfert, eben auch über Leichen geht. Es soll um eine zufällige Säuberung gehen, nach welcher eben kein Lebewesen, nach sozialem Stand, Ethnie, oder sexueller Orientierung sterben muss. Daß bedeutet also auch, daß eine Diversität in allem schon vorgesehen ist. Die Frage dessen ist nur, ob man dann nicht in ein paar Jahrzehnten wieder das gleiche Problem hat. So ganz ausgeklügelt wirkt der Plan von Thanos also auch nicht.

Ein absurder Gigantismus, mit einem Schurken auf Sparflamme. Ja, Avengers: Infinity War ist als Film kaum greifbar. Dafür ist er zu groß und mit Stars übersät, für die andere Regisseure töten würden. Als Fan ist man begeistert, weil sich das Warten, in Hinblick auf die großen Bilder und Momente schon gelohnt hat.

Trailer zu Avengers - Infinity War

Avengers - Infinity War Bewertung
Bewertung des Films
810

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