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Hotel Lux: Die Menschenfalle. Eine Reise - ein Film von Heinrich Breloer Gebundene Ausgabe – 6. September 2011
Seit der Oktoberrevolution 1917 hatten die Kommunisten in ihrem Kampf für die Weltrevolution ihr großes Vorbild und ihren Rückhalt in Moskau. Wurden sie in ihrer Heimat verfolgt, fanden sie dort Zuflucht, zum Beispiel im legendären Hotel Lux, das zunächst nur ein Gästehaus für Parteigenossen aus aller Welt war. Während der stalinistischen Säuberungen aber wurde es zu einer gnadenlos zuschnappenden Menschenfalle. Jeder konnte jederzeit abgeholt werden unter der Anschuldigung, ein Verschwörer zu sein, ein Feind des Kommunismus, der Sowjetmacht, Stalins. Dann drohten Folter, Arbeitslager, Erschießung. Wer eine Nacht überstanden hatte, war nicht sicher für den kommenden Tag.
Ruth von Mayenburg hat über das Leben und Überleben im Hotel Lux ein Buch geschrieben, das die wahre Geschichte über einen schrecklichen Schauplatz der Weltgeschichte erzählt. Gemeinsam mit Heinrich Breloer ist sie 1991, nach 46 Jahren, zurück an den Ort des Geschehens gereist und hat ihm auf den Fluren des ehemaligen Emigrantenhotels gezeigt und beschrieben, wie das Lux funktionierte. Der Filmemacher Breloer hat diese Reise in seinem Film Wehner - die unerzählte Geschichte dokumentiert. In diesem nun vorliegenden Buch werden Breloers Reise- und Drehbuchnotizen erstmals zusammen mit Ruth von Mayenburgs Zeitzeugenbericht publiziert. Entstanden ist ein erschütterndes Dokument über zum großen Teil vergessene oder verschwiegene Schicksale der Gäste des Hotel Lux. Der Geschichte in Leander Haußmanns Film Hotel Lux mit Michael »Bully« Herbig in der Hauptrollesteht die wahre Geschichte Ruth von Mayenburgs gegenüber, die sieben Jahre (1938 bis 1945) in dem internationalen Ghetto-Hotel Lux in Moskau lebte. Dabei lernte sie nicht nur dessen Bewohner, meist junge Kommunisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und ganz Europa kennen, sondern erlebte auch die stalinistischen Säuberungen hautnah mit. Die Neuausgabe ihres Buches wird ergänzt durch bislang unveröffentlichte Drehbuchnotizen des renommierten Filmemachers Heinrich Breloer, die dieser nach einer Reise mit Ruth von Mayenburg nach Moskau verfasst hat.
Hotel Lux. Die Menschenfalle erzählt die wahre Geschichte eines erschütternden Orts.
- Länge
384
Seiten
- Originalsprache
DE
Deutsch
- HerausgeberElisabeth Sandmann Verlag
- Erscheinungstermin
2011
September 6
- Abmessungen
15.5 x 3.5 x 21.1
cm
- ISBN-103938045604
- ISBN-13978-3938045602
Produktbeschreibungen
Pressestimmen
(Ruth von Mayenburgs) Erinnerungen an die Zeit der großen Angst und des Verrats der Solidarität sowie Breloers Drehbuch machen Hotel Lux zu einem spannenden Zeitdokument. (Stuttgarter Nachrichten, 26.10.2011)
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Ruth von Mayenburg (1907-1993) wuchs in einem liberalen Elternhaus in Böhmen auf und engagierte sich bereits in jungen Jahren politisch. Als Frau des österreichischen Kommunisten Ernst Fischer floh sie 1934 mit ihrem Mann nach der Niederschlagung des Schutzbundaufstandes zunächst nach Prag und später nach Moskau, wo sie von 1938 bis 1945 im Emigrantenhotel Lux lebte und für die Rote Armee tätig war, zuletzt im Grad einer Obristin. Nach dem Krieg kehrte sie nach Wien zurück, arbeitete sie u.a. als Publizistin und Filmdramaturgin und starb 1993.
Heinrich Breloer, geboren 1942, deutscher Filmregisseur, realisierte die Doku-Dramen Die Manns. Ein Jahrhundertroman. Die Geschichte der Familie Mann, und Speer und Er, sowoie den Spielfilm Buddenbrooks nach dem Roman von Thomas Mann. Heinrich Breloer besuchte 1991 gemeinsam mit Ruth von Mayenburg das ehemalige Hotel Lux in Moskau, 1993 veröffentlichte er das filmische Doku-Drama Wehner die unerzählte Geschichte in zwei Teilen.
Produktinformation
- Herausgeber : Elisabeth Sandmann Verlag; 1. Edition (6. September 2011)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 384 Seiten
- ISBN-10 : 3938045604
- ISBN-13 : 978-3938045602
- Abmessungen : 15.5 x 3.5 x 21.1 cm
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Ruth von Mayenburg reiste 1934 mit österreichischen Schutzbündlern und Kommunisten nach Moskau, arbeitete für die Komintern und spionierte Jahre später in Hitler-Deutschland für die Russen. Während des Krieges kämpfte sie in der Roten Armee gegen die Wehrmacht, fieberte auf russischer Seite um Stalingrad und befragte als Agentin gefangene Generäle der Wehrmacht. Sie kannte viele berühmte Persönlichkeiten und führte ein spannendes und gefährliches Leben. Ruth von Mayenburg hat ihre frühere Zeit in ihrem 1969 veröffentlichten Buch "Blaues Blut und Rote Fahnen" beschrieben.
2011 erschien im Elisabeth Sandmann Verlag das über viele Jahre nicht lieferbare Buch aus dem Jahr 1978 "Hotel Lux", gemeinsam mit einem Reise- und Filmbericht von Heinrich Breloer und einem Nachwort von Rainer Zimmer. Gemeinsam mit Heinrich Breloer kehrte Ruth von Mayenburg im Winter 1991 (sie starb 1993) zum ersten Mal nach dem Krieg wieder zurück nach Moskau - damals 84 Jahre alt - und erzählte ihre Geschichte vom Hotel Lux - dem nach ihren Worten "Absteigquartier der Weltrevolution" in Moskau. Sie lebte dort zwischen 1938 und 1945 als Emigrantin und Spionin und engagierte sich insbesondere in den letzten Phasen des Krieges mit Propaganda gegen Hitler-Deutschland und den Faschismus. Dort lernte sie auch Persönlichkeiten kennen, die mit ihren literarischen Werken Weltgeschichte geschrieben haben, wie Theodor Plievier (Stalingrad) und Fritz Wöss (Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken).
In ihrem Buch schreibt sie über das Hotel Lux, der Historie, den laufend wechselnden Bewohnern, den allgegenwärtigen Ratten, Läusen und Wanzen, der NKDW, dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten der sowjetischen Geheimpolizei, den Machtkämpfen innerhalb der von Lenin gegründeten Komintern, der von Lenin 1919 gegründeten "Kommunistische Internationale", ein internationaler Zusammenschluss kommunistischer Parteien zu einer weltweiten gemeinsamen Organisation, die 1943 von Stalin aufgelöst wurde.
Das Bemerkenswerte an ihrem Buch sind die Beschreibungen der Persönlichkeiten, deren Hintergründe und Vernetzungen und vor allem deren Schicksale. Die Kommunistenführer konnten jedoch nicht einfach so einreisen und im Hotel Lux Quartier beziehen, nur wer auf Anordnung der Partei einreiste, wurde überhaupt von den Grenztruppen des NKWD in die Sowjetunion hineingelassen und hatte dann eine Chance im Hotel Lux unterzukommen. Diejenigen Personen, die überlebten, sollten später in ihren Heimatländern bedeutende Positionen einnehmen. Herbert Wehner, Walter Ulbricht, Ho Tschi Minh, Dr. Richard Sorge, Slansky, Togliatti, Tito, Ernst Fischer, Maurice Thorez, Aino Kuusinen, Béla Kun, Johann Koplenig, Jules Humbert-Droz, Dimitri Manuilski, Wilhelm Pieck, Ernst Thälmann, Otto Bauer, Georgi Dimitroff, Tschou En-lai und viele mehr.
Man kann die damalige Begeisterung wahrscheinlich nur so interpretieren, dass die Menschen damals wirklich an das Heil des Kommunismus geglaubt haben. Die Ansichten der damaligen Kommunisten, welche Strategien verfolgt werden, waren so unterschiedlich wie die Ansichten von Politiker eben sein konnten. Im Unterschied zu der Art und Weise, wie unterschiedliche Ansichten in der Politik heute ausgetragen werden, war die Art und Weise, wie sie die Kommunisten damals geregelt haben - im wahrsten Sinne des Wortes - mörderisch.
In den ersten Jahren nach der Oktoberrevolution 1917 herrschte in der Sowjetunion eine schreckliche Hungersnot, vor allem bedingt durch die für die Menschen katastrophale marxistische Wirtschaftspolitik. Die Kommunisten unter der Führung von Lenin und Trotzki erkannten die Gefahren, dachten pragmatisch und installierten die "Neue Ökonomische Politik (NEP)", die auch Elemente eines freien Marktes und der Rücknahme von Verstaatlichungen propagierte. Als die NEP zu greifen begann, konnten die Sowjets die ärgsten wirtschaftlichen Nöte und den Hunger beseitigen. Lenin selber sagte im Anschluss an den 10. Parteikongress der Bolschewiki: "Wir haben keinen anderen Ausweg". Natürlich passte diese pragmatische Politik den meisten überzeugten Marxisten nicht in den Kram, so auch nicht dem damals noch unbedeutenden Stalin.
Nach Lenins Tod gewann Stalin den Machtkampf gegen Trotzki, beendete die Neue Ökonomische Politik restlos. Eine mörderische Hexenjagd - die Tschistka (die große Säuberung) - gegen alle Menschen, die nicht vollständig für Stalin waren, wurden verfolgt, verhört, gefoltert und liquidiert. Der stalinistische Terror war allgegenwärtig und raffte hunderttausende Menschen dahin. Im Grunde genommen waren die Ursachen dieses Terrors unterschiedliche Auslegungsansichten des Marxismus und die totale Macht in den Händen eines Mannes samt seinen Organisationen. So gesehen kann man heute all jenen Sozialisten recht geben, die behaupten, ein richtiger Sozialismus habe es nie gegeben. Stimmt, denn ein "richtiger Sozialismus" kann es nicht geben, da es immer Auslegungssache ist, was richtig ist. Zudem ändern sich auch in sozialistischen Ländern die Agenden tagtäglich. Wie kann da jemand behaupten, dieser Sozialismus ist nicht der echte, jener schon? Fakt ist eines: Egal in welcher Form, in welchem Land, zu welcher Zeit, ein Sozialismus hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren, weil er nicht nur gegen die ökonomischen Naturgesetzte verstößt, wie der große Ökonom Ludwig von Mises bereits in den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts im Detail bewiesen hat.
Im Rückblick ist es irgendwie verständlich, dass sich so viele Intellektuelle zur damaligen Zeit für eine neue Politik begeistert haben. Sie glaubten an die Weltrevolution, an eine gerechte Welt, so wie sie Marx und Engels beschrieben hatten. Sie kannten nichts anderes und der Beweis dafür, dass die marxistische Theorie niemals funktionieren kann, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erbracht.
Auch die kleinen Geschichten über Deschurnijs, Hunger, Katzen, Läuse und Ratten illustrieren vorzüglich das Bild des Grand Hotels der Weltrevolution ! Noch ein Tipp : unbedingt diese neue Ausgabe kaufen, die dargestellten späteren Interviews aus dem Wehner-Film sind sehr erhellend.
Menschenschicksale unter dem Stalinismus:Die Hoffnung auf eine bessere Welt, die Angst, der Terror. Ruth von Mayenburg gibt uns eine Geschichtlektion, die man nicht wieder vergisst.