Kurz vor der Europawahl rauscht die AfD in Umfragen weiter ab
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Kurz vor der Europawahl rauscht die AfD in Umfragen weiter ab

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Die AfD verliert vor der Europawahl weiter an Zustimmung. Skandale überschatten den Wahlkampf und scheinen Wählerinnen und Wähler zum Umdenken zu bewegen.

Berlin – Rund einen Monat vor der Europawahl sackt die AfD weiter in der Wählergunst ab. Zwar liegt die Partei insgesamt noch auf dem zweiten Platz, muss aber einen Verlust von zwei Prozent im Vergleich zum Vormonat einstecken. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt die Union, wie aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa hervorgeht.

Umfrage zur Europawahl: Union weiter stark – AfD verliert

Neben CDU/CSU haben allerdings auch die Grünen Grund zur Freude: Wie die vom Portal t-online in Auftrag gegebene Erhebung zeigt, konnten die zuletzt schwächelnden Grünen ihr Ergebnis auf 13 Prozent verbessern. Davor steht nach wie vor der Koalitionspartner SPD; 15,5 Prozent der Befragten würden sich bei der EU-Wahl am 9. Juni für die Sozialdemokraten entscheiden.

Einen Sprung machte auch die erst vor vier Monaten gegründete Wagenknecht-Partei BSW, für die aktuell sieben Prozent der Deutschen stimmen würden. Im April lag das Bündnis der letzten Insa-Umfrage zufolge noch bei 6,5 Prozent. Damit steht das BSW auch vor der Ampel-Partei FDP sowie den Linken (beide vier Prozent). Die Ergebnisse im Überblick:

ParteiUmfrageresultat in Prozent (Vormonat)
CDU/CSU29 (+0,5)
SPD15,5 (-1)
Grüne13 (+1,5)
FDP4 (-1)
AfD17 (-2)
BSW7 (+0,5)
Die Linke4 (0)
Freie Wähler3 (0)
Tierschutzpartei2 (0)
Sonstige5,5 (+1,5)

Hinweis: Für die neue Erhebung hatte das Meinungsforschungsinstitut Insa laut eigenen Angaben zwischen dem 10. und 13. Mai insgesamt 2100 Wahlberechtigte in Deutschland befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. 

Skandale überschatten AfD-Wahlkampf: Razzia bei EU-Spitzenkandidat Bystron

Der AfD-Wahlkampf zur Europawahl wird bereits seit Wochen von Skandalen überschattet. So wurde gegen den EU-Spitzenkandidaten Petr Bystron Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche eingeleitet. Dem Bundestagsabgeordneten wird vorgeworfen, Geld vom prorussischen Propagandanetzwerk „Voice of Europe“ erhalten zu haben. Dies sollen Tonaufnahmen des tschechischen Geheimdiensts belegen. Darauf ist angeblich zu hören, wie Bystron die Scheine zählt und sich über die Stückelung beschwert. Der AfD-Politiker weist den Vorwurf aber zurück und bestreitet, Geld angenommen zu haben.

Maximilian Krah (l.), Kandidat der AfD für den Spitzenplatz bei der Europawahl, sowie die beiden AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, auf dem Bundesparteitag in Magdeburg. (Archivfoto)
Maximilian Krah (l.), Kandidat der AfD für den Spitzenplatz bei der Europawahl, sowie die beiden AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, auf dem Bundesparteitag in Magdeburg. (Archivfoto) © Carsten Koall/dpa

Auch dessen Parteikollege und ebenfalls EU-Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, stand zuletzt im Fokus. Der Grund: einer seiner Mitarbeiter wurde im April wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen. Krah sagte daraufhin eine Wahlkampfveranstaltung ab, wies jedoch jede Schuld von sich. Auch hält die AfD-Führung nach wie vor zu dem Spitzenduo.

Dass die Affären rund um AfD-Politiker sowie die Berichterstattung über das Treffen in Potsdam, als „Remigrations“-Pläne besprochen wurden, Wählerinnen und Wählern zum Umdenken bewegen, zeigten jüngste Umfragen nun schon mehrfach. Indes erforschte eine Studie, wer die AfD eigentlich wählt. (nak)

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