Die Europameisterschaft im 470er-Mixed-Segeln blieb bis zum Finaltag am 12. Mail spannend. Besonders für die deutschen Teams war es ein emotionales Duell um das Ticket für die kommenden Olympischen Spielen 2024, bei denen nur ein Team pro Nation in dieser neuen Mixed-Disziplin antreten kann.
Simon Diesch und Anna Markfort verpassten zwar das Medaillenrennen bei der EM und landeten auf Platz 13, allerdings hatten sie bei den vorherigen Regatten und Rennen insgesamt 42 Punkte gesammelt. Sie hofften und bangten, dass das deutsche Ehepaar Malte und Anastasiya Winkel nicht auf Platz 8 vorrücken würde, um ihnen das Ticket nicht wegzuschnappen.
„Die letzten 24 Stunden waren die anstrengendsten und schlimmsten für uns beide. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Jetzt ist da vor allem riesige Erleichterung,“ sagte Diesch, nachdem Team Winkel nur Platz 10 erreichte und somit 2 Punkte hinter Team Diesch/Markfort landete.
„Auf der einen Seite sind Träume geplatzt, das ist hart. Unsere Träume haben sich gleichzeitig realisiert,“ sagte Diesch.
Bereits im vergangenen Jahr bewiesen Markfort und Diesch, dass sie ein eingespieltes Team sind. Bei der Allianz Sailing World Championships 2023 erzielten sie die Nationenqualifikation für Deutschland für die Olympischen Spiele 2024. Nun haben sie sich auch im nationalen Olympia-Entscheid durchgesetzt.
„Auch, wenn ich manchmal vielleicht so tue: Ich bin nicht aus Stahl. Wir hatten uns am Ende der Ausscheidung selbst mit dem Rücken an die Wand gestellt. Natürlich sind auch bei mir etliche Tränen gekommen. Es ist eine Riesenerleichterung, dass wir gewinnen konnten“, sagte Simon Diesch nach dem emotionalen Finaltag.
Simon Diesch ist damit seinem Traum, wie sein Vater und Onkel Gold bei den Olympischen Spielen zu gewinenn, einen Schritt näher.
*Da die Nationalen Olympischen Komitees die ausschließliche Zuständigkeit für die Vertretung ihrer jeweiligen Länder bei den Olympischen Spielen haben, hängt die Teilnahme der Athletinnen und Athleten an den Pariser Spielen davon ab, dass ihr NOK sie als Vertreterinnen und Vertreter ihrer Delegation für Paris 2024 auswählen. Die offiziellen Olympia-Nominierungen der Seglerinnen und Segler durch den DOSB erfolgen im Juni.
Kein Wunder, dass Simon Diesch sich auf dem Wasser zuhause fühlt. Sein Vater, Eckart Diesch, nahm ihn bereits 4 Wochen nach seiner Geburt mit auf See.
Bei den kommen Olympischen Spielen 2024 in Paris, deren Segelveranstaltungen in Marseille stattfinden werden, möchte Simon die olympische Familientradition fortführen. Sein Vater und sein Onkel, Steuermann Jörg Diesch, segelten bereits 1976 in Kanada zur olympischen Goldmedaille, allerdings in der Disziplin Flying Dutchman.
Die Liebe zum Segelsport liegt auch in der Familie von Anna Markfort. Sie entdeckte das Segeln durch ihren Opa. Simon Diesch und Markfort bringen nicht nur die körperlichen und mentalen Voraussetzungen für die kommenden Spiele mit, sie verfügen auch über den Rückhalt ihrer Familien.
Als Nächstes werden sich Deutschlands beste Kiter, Jannis Maus, Florian Gruber und Kiterin Leonie Meyer im nationalen Olympia-Entscheid bei den Kyte-Weltmeisterschaften vom 14. bis 19. Mai in Hyères messen.
Related content