Muhammad Alis größter Kampf
Kein Boxfilm, sondern ein TV-Justizdrama über Alis Weigerung, für die USA in den Vietnamkrieg zu ziehen.
Justizdrama
„Wie Alis Kampfstil: treffsicher, immer in Bewegung“
Acht Weiße, ein Schwarzer, Durchschnittsalter 71.“Spöttisch stellt ein Kollege dem jungen Juristen Kevin Connolly (Benjamin Walker) das höchste Gericht der USA vor. Connolly hat einen Job im Büro von John Harlan (Christopher Plummer) ergattert, einem der neun Richter des US Supreme Court. 1971 muss die Altherrenriege unter Leitung des konservativen Warren Burger (Frank Langella, „Frost/Nixon“) in Washington über einen Fall mit politischer Sprengkraft befinden: Weil Boxstar Muhammad Ali sich als konvertierter Muslim „aus Gewissensgründen“ weigert, seinenMilitärdienst in Vietnam anzutreten, drohen ihm fünf Jahre Haft. Ali ist in mehreren Instanzen gescheitert, auch die Mehrheit am Supreme Court ist gegen ihn. Dann aber werfen Recherchen von Connolly ein neues Licht auf die Sache… Da dreht der Brite Stephen Frears („Die Queen“) einen Film über Ali – und dann zeigt er vor allem Diskussionen alter weißer Männer und lässt die Boxlegende nur in kurzen Archivausschnitten auftauchen! Allerdings: Das Resultat ist ein beinahe perfektes Dokudrama. Die alten Herren – darunter „Rainman“-Regisseur Barry Levinson (!) und Danny Glover – disputieren voll Witz und Energie, und die charismatisch-theatralischen Auftritte des echten Ali fügen sich bestens in den HBO-Film ein.