Zentraler Treffpunkt fürs Dorf
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Zentraler Treffpunkt fürs Dorf

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Strahlende Gesichter in Lang-Göns bei der Übergabe der Förderbescheide. © Imme Rieger

Langgöns (iri). Zwei Förderbescheide mit einem Gesamtbetrag von 525 000 Euro überreichte Christian Zuckermann, Dezernent beim Landkreis Gießen und für die Dorfentwicklung zuständig, jetzt an den Langgönser Bürgermeister Marius Reusch. 25 000 Euro sind für die Sanierung der Fassade des Heimatmuseums in Niederkleen, 500 000 Euro für die Umsetzung des Projekts »Orangerie« auf dem ehemaligen Areal der Feuerwehr in Lang-Göns vorgesehen.

Beide Projekte werden im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms IKEK umgesetzt. Unter dem Begriff »Orangerie« soll ein Freizeit- und Kulturtreff als attraktiver, multifunktionaler und generationsübergreifender Begegnungsort für Bürger und Ortsvereine entwickelt werden. Die Kosten für die Umgestaltung der ehemaligen Fahrzeughalle der Feuerwehr belaufen sich auf rund 980 000 Euro.

Die Gemeinde Langgöns übernimmt demnach nach Abzug der Fördersumme 480 000 Euro. Während die Maßnahme am Heimatmuseum bereits abgeschlossen ist, starten die Arbeiten für die »Orangerie« Anfang Juli. Marius Reusch begrüßte anlässlich der Übergabe der Förderbescheide zahlreiche Beteiligte, die geholfen hatten, »das Projekt auf die Schiene zu setzen,« darunter Dr. Andrea Soboth und André Haußmann vom projektbegleitenden Fachbüro »Team 360°«, Architekt Rainer Tropp als Ideengeber für die »Orangerie«, Regionalmanagerin Anette Kurth vom Verein Region Gießener Land, Dr. Florian Warburg, Fachdienstleiter bei der Abteilung ländlicher Raum des Lahn-Dill-Kreises sowie Vertreter von Ortsvereinen und der Politik.

»Wir möchten einen zentralen Treffpunkt fürs Dorf schaffen, der im Straßendorf Lang-Göns bisher fehlt. Er soll insbesondere für das Ehrenamt und damit für unsere Vereine nutzbar sein,« betonte der Rathauschef. Er würdigte das Engagement der Bürger und der Steuerungsgruppe: »Sehr viele haben mitgeholfen.«

»Es war ein ziemlicher Kraftakt, in einem begrenzten Zeitraum den Förderantrag zu stellen«, erinnerte Reusch und dankte insbesondere dem Architekturbüro SHB aus Gießen für die »schnelle und zügige Planung« des Antrags. Die Gemeinde Langgöns habe die »sehr günstige und einmalige Chance genutzt, so viel Fördermittel gewinnen zu können, es ist eine richtig gute Geschichte,« freute er sich und dankte ausdrücklich allen Beteiligten. Christian Zuckermann sagte: »Ein ›Zentrum der Mitte‹ entsteht hier. Es ist ganz erstaunlich, wie die Ortsgemeinschaft sich engagiert hat.« Dr. Florian Warburg betonte: »Ich freue mich, dass hier so viel Energie eingeflossen ist, das Projekt ist vorbildlich und wirklich toll.«

Er unterstrich, dass 400 000 Euro der Fördermittel aus EU-Mitteln stammen, und erwähnte auch die private Förderung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms: sieben Fördermittel-Bescheide in Höhe von insgesamt 75 000 Euro seien bisher erteilt worden. »Insgesamt sind bis jetzt rund 900 000 Euro in das Projekt IKEK in Langgöns gewandert.«

Annette Kurth ergänzte, dass unter den IKEK-Projekten mit der Orangerie, dem Dorfgarten in Niederkleen und dem Entwicklungskonzept für den Steinbruch Oberkleen auch drei Leader-Projekte sind. Rainer Tropp hat den Begriff »Orangerie« für das Projekt in Lang-Göns erfunden. Er erinnerte an die historische Bedeutung der Orangerien, die im 17. und 18. Jahrhundert als repräsentative Gärten für Zitruspflanzen entstanden. Später wurden sie oft als Kunstgalerien genutzt.

In Lang-Göns soll nun die ehemalige Fahrzeughalle der Feuerwehr zum Freizeit- und Kulturtreff umgestaltet werden, sodass dieses Areal vor allem in den Sommermonaten für Veranstaltungen, Feiern, Kulturangebote sowie als außerschulisches »grünes Klassenzimmer« der Grundschule genutzt werden kann. Tropp kann sich unter anderem Eltern-Kind-Aktivitäten, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Tauschmärkte, Seminare und Tagungen vorstellen. Später soll das Außengelände, zu dem auch ein Spielplatz gehört, noch umgestaltet werden, sodass das gesamte Areal im Bereich Bürgerhaus, Sportzentrum und Grundschule aufgewertet werden kann. Den Vorplatz zwischen dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus und dem Kunstrasenplatz kann sich der Architekt sehr gut als Festplatz vorstellen. Hier brachte er auch die Idee einer fahrbaren Bühne als Tor bzw. Abschluss auf dem Gelände ein und sprach euphorisch vom »neuen Times Square« in Lang-Göns. Wenn keine Veranstaltungen seien, könnte der Bereich weiterhin als Parkplatz genutzt werden.

Mit Mitteln aus dem Dorfentwicklungsprogramm IKEK wurde bereits die »JugendAktiv Arena« am Lochermühlsweg in Lang-Göns umgesetzt, weitere neben den zuvor bereits erwähnten Projekten sind die Naturkita in Dornholzhausen, der Fußgängersteg in Cleeberg, die Umnutzung des ehemaligen Volksbank-Gebäudes in Cleeberg und das Konzept für die Sanierung des Alten Hauses in Niederkleen.

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