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Er ist wieder da

In der Satire, der Verfilmung des gleichnamigen Romanes von Timur Vermes, kehrt Adolf Hitler wieder ins Leben zurück - mitten im Berlin des Jahres 2011.
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Regie
Dauer
116 Min.
Kinostart
08.10.2015
Genre
FSK
12
Produktionsland

Cast & Crew

Adolf Hitler
Sawatzki
Sensenbrink
Bellini
Krömeier
Kioskbesitzer
Michael Witzigmann
Rico Mancello
Gudrun Ritter
Großmutter Krömeier
Christoph Zrenner
Gerhard Lummlich
Jörg Thadeusz
Roberto Blanco
Moderator

Redaktionskritik

Hitler kehrt zu seinen Deutschen zurück: Die Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Timur Vermes ist eine riskante Gratwanderung, die sich originell von der literarischen Vorlage abhebt und auf rücksichtslose Art provoziert.
Adolf Hitler hat schlechte Laune: „Früher habe ich die 12. Armee bewegt, heute bewege ich Zeitungsständer.“ Nach seinem plötzlichen Auftauchen im Berlin der Gegenwart hat es den Führer zu einem Kioskbesitzer verschlagen, der ihm erste Unterkunft bietet. Von hier wird Adolfs Weg bis in höchste Kreise der deutschen Medienlandschaft führen, wo er als Schreckgespenst der Vergangenheit zum Einschaltkönig wird. Die Polit-Groteske „Er ist wieder da“ ist eine freie Auslegung des gleichnamigen Bestsellers von Timur Vermes, der zwanzig Wochen die Spiegel-Bestsellerliste anführte. Für die Regie der Kino-Adaption wurde mit David Wnendt ein Nachwuchstalent gefunden, das schon mit den Filmen „Kriegerin“ und „Feuchtgebiete“ Mut für unkonventionelles cineastisches Erzählen bewiesen hatte. Wnendt kombiniert dokumentarische mit fiktionalen Szenen. Er zeigt, wie der vom Theaterschauspieler Oliver Masucci dargestellte Hitler in voller Feldherrenuniform vor dem Brandenburger Tor auftaucht und sich dort unter staunende Passanten mischt. In den Spielszenen verkörpert Fabian Busch einen glücklosen Jungreporter, der mit dem rematerialisierten Gröfaz seine Karriere anschieben will und die willfährigen Macher eines TV-Privatsenders für seine Zwecke einspannt (unter ihnen Katja Riemann als Chefin und Christoph Maria Herbst als buckelnder Karrierist). Der Film ist von einer geradezu unheimlichen Wirkung, denn der sich nicht im geringsten verstellende Diktator wird von Deutschen und Touristen verdächtig willkommen geheißen, fast so, als hätte man einen starken Mann wie ihn lange vermisst. Einmal bezeichnet er die CSU als eine „erbärmliche Kopie der Nationalsozialisten“ und die Worte, die er über Angela Merkel findet, sind auch nicht gerade nett. Es dauert gut eine Stunde, bis zum ersten Mal laut und deutlich eine Stimme gegen den wandelnden Hitler erhoben wird und die Frau, die ihn am Ende aus ihrer Wohnung weist („RAUS!!“), ist demente jüdische Seniorin. Anders als die Neonazi-Satire „Heil“ von Dietrich Brüggemann setzt „Er ist wieder da“ erfreulich wenig auf Klamauk und neigt nur in seinen mediensatirischen Spielszenen zu einigen Plattitüden. Der mehrfach nuancierte Adolf-on-the-Road-Again-Effekt erschöpft sich zwar mit der Zeit ein wenig, aber in Erinnerung bleiben Bilder fröhlich winkender Passanten, die nicht die geringsten Anstalten machen, den Grüß-Adolf körperlich anzugreifen (womit die Filmemacher gerechnet hatten und daher drei Bodyguards in der Nähe des Protz-Hitlers platzierten, die aber nicht gebraucht wurden). Der Film dürfte das Publikum stark polarisieren und ist vor allem von extrem politischer Relevanz. Es entsteht der Eindruck, dass es gar nicht so viel braucht, um die demokratische Grundordnung in diesem Land gefährlich ins Wanken zu bringen. Konsequenterweise endet „Er ist wieder da“ mit Bilder aufgebrachter Pegida-Demonstranten und zerstörter Flüchtlingsheime. Lange nicht mehr war der deutsche Film so kühn und wagemutig.

Fazit

Eine starke Fast-Realsatire, die Mut zur politischen Zuspitzung beweist und manchen Gänsehauteffekt erzeugt.

Film-Bewertung

Onkel Wanja (SU 1971)

Redaktion
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Heftig
Bei dieser Thematik fällt es wirklich schwer den Film als einen normalen Unterhaltungsfilm zu erfassen. Das wird auch dadurch erschwert das zahlreiche Dokusequenzen drin sind bei denen man nicht weiß ob der an der entsprechenden Stelle gefaket oder echt gefilmt wurde und zahlreiche Promis als sie selber auftreten. Letztlich kann man es aber teilen: es ist ein Unterhaltungsfilm, nicht mehr oder weniger, aber man muß mit sich selbst ins Gericht gehen wo man lachen kann und vor allem wo man die präsentierten Gedanken teilen kann oder sich sogar dabei ertappt das man sie teilt.  Das ist es was der Film für mich ist: eine Mediensatire die zeigt wie Hitler wohl in de heutigen Welt von den Medien aufgefasst würde - daraus entspringen zwangsläufi gauch ein paar lustige Momente, aber an den meisten Stellen bleibt einem das Lachen geradezu im Halse stecken. Handwerklich gibt's nichts zu meckern, auch darstellerisch ist die Nummer top.
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90%
Am Ende glaubt man kurz, der Film könne seine Brillianz nicht halten. Kann er das nicht? Nachdem 90 min eine der besten Komödien der letzten Jahre lief? Die vor Wortwitz nur so strotzt? Nein, am Ende schreitet der Film über sich selbst hinaus, in die Realität. Wirklich brillliant. Etwa zu meta, vielleicht, aber man fragt sich, wieso nicht alle Komödien so sein können. Zur DVD: Das Making-of und die geschnittenen Szenen sind absolut sehenswert und zeigen wichtige Details zum Film.
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Klasse
Ich fand das Buch schon genial. Der Film kommt zu 95% an das Buch heran. Prima gespielt und absolut entlarvend zeigt er, wie viel rechtes Gedankengut in diesem unseren Lande immer noch (oder schon wieder) vorhanden ist - insbesondere in den Dokumentarischen Szenen. AfD, PEGIDA uns co. werden ihn wohl kaum mögen, aber das kann man sicherlich locker verschmerzen !
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