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Milchstern

Milchstern: Giftig für Mensch & Tier? Symptome & Erste Hilfe

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Der Milchstern, auch bekannt als Ornithogalum, ist eine beliebte Zierpflanze mit auffälligen Blüten. Trotz seiner Schönheit ist es wichtig zu wissen, dass der Milchstern giftig ist und beim Umgang Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind.

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Der Milchstern ist in allen Teilen giftig

Welche Pflanzenteile sind giftig?

Beim Milchstern ist Vorsicht geboten, denn er enthält in allen Teilen giftige Substanzen. Besonders betroffen sind:

  • Zwiebeln: Die Zwiebeln stellen das größte Risiko dar, da sie die höchste Konzentration an Giftstoffen, insbesondere Convallatoxin und Convallosid, enthalten.
  • Blüten: Auch die Blüten des Milchsterns, die ihre Pracht zwischen April und Mai entfalten, sind nicht zum Verzehr geeignet.
  • Blätter und Stängel: Weniger stark, aber dennoch giftig, präsentieren sich die Blätter und Stängel.

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Symptome einer Vergiftung

Eine Vergiftung durch den Milchstern kann sich durch vielfältige Symptome äußern. Die Intensität hängt von der aufgenommenen Menge und der individuellen Empfindlichkeit ab. Mögliche Anzeichen sind:

  • Beschwerden des Magen-Darm-Trakts: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können erste Hinweise auf eine Vergiftung sein.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Die im Milchstern enthaltenen Cardenolide können den Herzrhythmus beeinflussen und sowohl zu einer Verlangsamung als auch zu einer Beschleunigung des Pulses führen.
  • Neurologische Auffälligkeiten: Kopfschmerzen und Schwindel sind mögliche Folgen. In schwerwiegenden Fällen können auch Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit auftreten.
  • Beeinträchtigung der Atmung: Eine schwere Vergiftung kann zu Atemnot führen.
  • Hautreizungen: Der Milchstern kann bei Kontakt mit dem Pflanzensaft zu Rötungen und Ausschlägen auf der Haut führen.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist es wichtig, umgehend einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale zu kontaktieren.

Gefährdete Personengruppen

Besonders achtsam sollten folgende Personengruppen beim Umgang mit dem Milchstern sein:

  • Kinder: Neugier und die geringere Körpermasse machen Kinder anfälliger für Vergiftungen.
  • Haustiere: Hunde, Katzen und andere Haustiere reagieren empfindlich auf die Inhaltsstoffe des Milchsterns.
  • Personen mit Herzerkrankungen: Menschen mit Vorerkrankungen des Herzens sollten den Milchstern meiden, da die enthaltenen Cardenolide das Herz-Kreislauf-System beeinflussen.

Erste Hilfe bei einer Vergiftung

Im Falle einer Vergiftung durch den Milchstern ist schnelles Handeln gefragt:

  1. Giftnotrufzentrale kontaktieren: Rufen Sie die Giftnotrufzentrale an und befolgen Sie die Anweisungen der Experten.
  2. Ruhe bewahren: Beruhigen Sie die betroffene Person.
  3. Flüssigkeitszufuhr: Geben Sie der Person etwas Wasser zu trinken, um das Gift zu verdünnen.
  4. Kein Erbrechen herbeiführen: Vermeiden Sie es, Erbrechen auszulösen.
  5. Keine Milch verabreichen: Milch kann die Aufnahme des Gifts beschleunigen.
  6. Medizinische Kohle: Falls vorhanden und von der Giftnotrufzentrale empfohlen, können Sie medizinische Kohle geben, die das Gift binden kann.
  7. Notarzt verständigen: Bei Auftreten von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Benommenheit sollten Sie den Notarzt rufen.
  8. Pflanzenreste sichern: Nehmen Sie Teile der Pflanze zur Identifizierung mit ins Krankenhaus.

Vorsichtsmaßnahmen

Um Unfälle zu vermeiden, sollten Sie beim Umgang mit dem Milchstern folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Standortwahl: Pflanzen Sie den Milchstern an einem Ort, der für Kinder und Haustiere unzugänglich ist.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie beim Umgang mit dem Milchstern Handschuhe, um Hautirritationen zu vermeiden.
  • Hände waschen: Reinigen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Kontakt mit der Pflanze.
  • Aufklärung: Informieren Sie Ihre Familie über die Giftigkeit des Milchsterns.
Bilder: Agnes Kantaruk / Shutterstock