Geschichte von Schloss Bensberg
Das prachtvolle
Schloss Bensberg im Bergischen Land ist ein noch vergleichsweise junges Schloss. Erst im 18. Jahrhundert wurde das
Jagdschloss erbaut. Zwar war schon im 17. Jahrhundert die Region rund um das zuk�nftige Schloss Bensberg ein beliebtes
Jagdgebiet des Herzogs von J�lich und Berg, Johann Wilhelm II. Er war 1690 Kurf�rst der Pfalz geworden und begeisterte sich von Anfang an f�r die
herrliche Landschaft rund um Bensberg. Er musste allerdings von seiner D�sseldorfer Residenz anreisen, um hier zur Jagd gehen zu k�nnen. Oft wurde
er von seiner Frau, Anna Maria Luisa de Medici hierher begleitet. Auch sie empfand eine besondere Vorliebe f�r die Region, da sie sie an ihre toskanische
Heimat erinnerte.
Das Paar nahm zu dieser Zeit stets Wohnsitz in
Burg Bensberg, die den modernen Vorstellungen des 18. Jahrhunderts aber nicht
mehr entsprach. Die Burg war f�r das grosse Gefolge des F�rsten nicht nur zu klein. Es wurde auch den Anspr�chen nach Repr�sentanz und
Selbstdarstellung, die durch den franz�sischen K�nig Ludwig XIV. vorgelebt wurden, nicht gerecht.
Darum beauftragte Jan Wellem, wie der Herzog auch genannt wurde, im Jahre 1703 einen Architekten mit dem Bau eines neuen Schlosses. Die Ehre
wurde dem Grafen Matteo d'Alberti zu Teil, der bereits andere, bedeutende Schl�sser im Auftrag seines Herrn gebaut hatte. Der damaligen Mode
entsprechend, sollte das neue Schloss im barocken Stil erschaffen werden. Dieser zeichnet sich vor allem durch seine �ppigkeit aus. Innerhalb von acht
Jahren entwarf und erbaute d'Alberti das neue Schloss Bensberg.
Obwohl es sich bei dem Prachtbau nur um ein Jagdschloss handelt, l�sst sich das �sterreichische Schloss Sch�nbrunn, das dem Architekten als Vorbild
diente, in vielen Elementen wieder erkennen. Ganz nach barockem Vorbild ist auch die Ausrichtung des Schlosses vorgenommen worden. Sie ist nicht
willk�rlich, sondern weist direkt auf den K�lner Dom hin. An den Seiten des Schlosses wurden lange Seitenfl�gel errichtet. Sie wurden jedoch im 19.
Jahrhundert wieder abgerissen und um ein Geschoss erh�ht neu errichtet.
Um das eindrucksvolle Schloss zu bauen, wurden rund um die Baustelle zahllose Ziegeleien errichtet, die den immensen Bedarf an Baumaterialien decken
sollten. Ausserdem wurde in Refrath ein Steinbruch aufgetan, in dem der marmor�hnliche Kalkstein abgebaut werden konnte. Noch heute tr�gt eine
Strasse in der Gemeinde den Namen "Steinbreche".
Aber auch im Inneren des Schlosses liess Herzog Johan Wilhelm II. bedeutende K�nstler arbeiten. Zu ihnen geh�ren unter anderem Antonio Belluci, Jan
Weenix und Antonio Pellegrini. Sie schufen ein Meisterwerk, das einige Jahre sp�ter auch Goethe beeindruckte. Der ber�hmte Dichter besuchte Schloss
Bensberg im Jahre 1774 mit einigen Begleitern. Diese verglichen das prunkvolle Schloss in seiner herrlichen Lage mit einem Sitz der G�tter. Und auch der
Dichter selbst lobte das Schloss in h�chsten T�nen. Nicht nur die grandiose Aussicht auf das Umland beeindruckte den Schriftsteller sehr. Vor allem die
Wandverzierungen des K�nstlers Jan Weenix hinterliessen einen bleibenden Eindruck bei Goethe. So fasziniert war er von dem, was er vorgefunden
hatte, dass er es sogar in seinem "14. Buch in Dichtung und Wahrheit" festhielt.
Herzog Johann Wilhelm II. indes konnte sich an der Pracht von Schloss Bensberg nicht lange erfreuen. Noch bevor es vollst�ndig fertig gestellt war,
verstarb er im Jahre 1716. Zumindest aus politischer Sicht war der Bau des Schlosses kein erfolgreiches Unterfangen gewesen. Denn die Nachfolger des
F�rsten residierten nicht mehr im Herzogtum Berg und besuchten daher auch Schloss Bensberg nur noch selten. Sie zogen es n�mlich vor, in der Pfalz zu
leben.
Um das Schloss nicht verfallen zu lassen, wurde es im 19. und 20. Jahrhundert den verschiedensten Zwecken zur Verf�gung gestellt. So beherbergte das
prunkvolle Schloss in den Jahren 1819 bis 1832 ein Lazarett und eine Apotheke. 1840 zog eine preussische Kadettenanstalt in das Schloss ein, die bis
zum Ende des ersten Weltkriegs hier stationiert war. Anschliessend wurde die Kadettenschule in eine richtige Kaserne umgestaltet. Erst die
Nationalsozialisten entschieden im Jahre 1935, Schloss Bensberg nicht weiter als milit�risches Geb�ude zu nutzen. Stattdessen wurde hier eine
Nationalpolitische Erziehungsanstalt eingerichtet, in der die Elite des deutschen Reiches ausgebildet werden sollte. Nach dem Ende des Krieges wurde die
Schule wieder geschlossen. Jetzt nutzten die amerikanischen, englischen und belgischen Besatzungstruppen Schloss Bensberg als Quartier. Von 1965 bis
1989 war hier sogar die belgische Auslandsschule
Koninklijk Atheneum Bensberg untergebracht. Mit den vielen verschiedenen
Einrichtungen, die im Laufe der Zeit das Schloss bezogen, gingen jedes Mal umfangreiche Umbauarbeiten einher, die den Charakter des Schlosses
zerst�rten.
Mit dem R�ckzug der Besatzer war Schloss Bensberg wieder frei zur Nutzung. Das ehemalige, f�rstliche Jagdschloss wurde aufw�ndig restauriert und
1997 zu einem
Grandhotel umgebaut. Das F�nf-Sterne-Hotel geh�rt heute zu den "Leading Hotels oft he World". In der prunkvollen
Anlage wurden neben den Zimmern auch drei Restaurants, ein Wellnessclub und ein Juwelier untergebracht. Bedeutende Kunstwerke, wie die
"Jagdszenen" des K�nstlers Jan Weenix, wurden bereits vor vielen Jahren aus Schloss Bensberg entfernt und sind heute in Museen zu besuchen. Auch
die ber�hmten Seidentapeten des Schlosses finden sich nicht mehr vor Ort.
(rh)
Nach meinen Informationen ist eine
Besichtigung von Schloss Bensberg m�glicherweise m�glich (eventuell nur eine Au�enbesichtigung). Genaue Informationen dazu und zu den
�ffnungszeiten und
Besichtigungszeiten liegen mir aber leider noch nicht vor.
Zu Schloss Bensberg liegen mir noch keine Informationen zu einem
Hotel vor.
Im Objekt ist keine
Gastronomie vorhanden oder mir liegen
keine Informationen �ber ein m�gliches
Bistro,
Café oder
Restaurant vor.
Zu Schloss Bensberg liegen mir keine Details zu einem
Standesamt vor.
Zu einer
Kirche oder
Kapelle direkt auf dem Gel�nde liegen mir keine Informationen vor.
Dieser Text wurde von den Mitarbeitern meiner Redaktion recherchiert und geschrieben und ist urheberrechtlich gesch�tzt. Falls Sie Fragen oder Anregungen dazu haben, schreiben Sie mir gerne.