Fleisch – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Fleisch, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Fleisch(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Fleisch‹ als Erstglied: Fleisch fressend · Fleisch geworden · Fleisch verarbeitend · Fleischabfall · fleischarm · Fleischatlas · Fleischbank · Fleischbedarf · Fleischbelieferung · Fleischberg · Fleischbeschau · Fleischbeschauer · Fleischbissen · Fleischbrocken · Fleischbrot · Fleischbrötchen · Fleischbrühe · Fleischbüchse · Fleischeinfuhr · Fleischeinlage · Fleischeinwaage · Fleischer · fleischern · Fleischerzeuger · Fleischeslust · Fleischesser · Fleischextrakt · Fleischfabrik · Fleischfarbe · fleischfarben · Fleischfaser · Fleischfetzen · Fleischfliege · fleischfrei · fleischfressend · Fleischfresser · Fleischfülle · Fleischfüllung · Fleischgabel · Fleischgang · Fleischgenuss · Fleischgericht · Fleischgeschwulst · Fleischgewinnung · fleischgeworden · Fleischhacker · Fleischhaken · Fleischhaschee · Fleischhauer · Fleischhygiene · fleischig · Fleischindustrie · Fleischkarte · Fleischklopfer · Fleischklops · Fleischklotz · Fleischkloß · Fleischklumpen · Fleischklößchen · Fleischknödel · Fleischkoch · Fleischkoloss · Fleischkombinat · Fleischkonserve · Fleischkonsum · Fleischkost · Fleischkrokette · Fleischkäse · Fleischküchla · Fleischküchle · Fleischlaberl · Fleischlaibchen · Fleischlaiberl · Fleischleistung · fleischlich · Fleischlieferant · fleischlos · Fleischmarke · Fleischmarkt · Fleischmaschine · Fleischmasse · Fleischmast · Fleischmehl · Fleischmesser · Fleischmulde · Fleischnahrung · Fleischpastete · Fleischpflanzerl · Fleischplatte · Fleischportion · Fleischpreis · Fleischprodukt · Fleischproduktion · Fleischpudding · Fleischrasse · Fleischration · fleischrot · Fleischsaft · Fleischsalat · Fleischsauce · Fleischschaf · Fleischschau · Fleischschauer · Fleischscheibe · Fleischschuss · Fleischseite · Fleischselcher · Fleischsoll · Fleischsorte · Fleischsoße · Fleischspeise · Fleischspieß · Fleischstück · Fleischsuppe · Fleischtag · Fleischtheke · Fleischtomate · Fleischton · Fleischtopf · Fleischuntersuchung · fleischverarbeitend · Fleischvergiftung · Fleischverweigerer · Fleischverzehr · Fleischware · Fleischwerdung · Fleischwolf · Fleischwunde · Fleischwurst
 ·  mit ›Fleisch‹ als Letztglied: Bauchfleisch · Beinfleisch · Biofleisch · Bratenfleisch · Bratfleisch · Büchsenfleisch · Dauerfleisch · Dosenfleisch · Dörrfleisch · Essigfleisch · Fischfleisch · Formfleisch · Freibankfleisch · Frischfleisch · Fruchtfleisch · Frühstücksfleisch · Gammelfleisch · Geflügelfleisch · Gefrierfleisch · Grillfleisch · Gänsefleisch · Hackfleisch · Hammelfleisch · Hasenfleisch · Heilfleisch · Hormonfleisch · Hummerfleisch · Hähnchenfleisch · Hühnerfleisch · Kaiserfleisch · Kalbfleisch · Kalbsfleisch · Kaninchenfleisch · Kesselfleisch · Kochfleisch · Konservenfleisch · Kraftfleisch · Krenfleisch · Lammfleisch · Magerfleisch · Menschenfleisch · Muschelfleisch · Muskelfleisch · Ochsenfleisch · Pferdefleisch · Putenfleisch · Pökelfleisch · Rauchfleisch · Reisfleisch · Rinderfleisch · Rindfleisch · Räucherfleisch · Salzfleisch · Sauerfleisch · Schabefleisch · Schaffleisch · Schafsfleisch · Schlachtfleisch · Schmalzfleisch · Schmorfleisch · Schwarzfleisch · Schweinefleisch · Schöpsenfleisch · Selchfleisch · Siedefleisch · Siedfleisch · Sitzefleisch · Sitzfleisch · Solperfleisch · Suppenfleisch · Surfleisch · Tellerfleisch · Tierfleisch · Trockenfleisch · Walfleisch · Wellfleisch · Wildfleisch · Würzfleisch · Zahnfleisch · zerfleischen
 ·  mit ›Fleisch‹ als Binnenglied: dickfleischig · zartfleischig  ·  mit ›Fleisch‹ als Grundform: fleischen
eWDG

Bedeutungen

1.
Muskelgewebe des menschlichen, tierischen Körpers, das aus von Bindegewebe umhüllten Fasern besteht, zwischen denen Fett eingelagert ist
Beispiele:
der Strick schneidet (tief) ins Fleisch
die Gänse haben viel Fleisch
das rosige Fleisch des Ferkels
der Löwe riss ganze Fetzen von Fleisch aus seiner Beute
als er sich geschnitten hatte, sah man das rohe Fleisch
durch die zerrissene Hose des Jungen guckte das nackte Fleisch
umgangssprachlichsie hat wenig Fleisch auf den Knochen (= sie ist mager)
Er muß das wilde Fleisch (= das überschüssige, wuchernde, junge Bindegewebe) um die Wundränder wegschneiden [ AnderschSansibar103]
umgangssprachlichunser Frauchen nach ärztlicher Vorschrift schlafen lassen, damit sie bald wieder zu Fleische käme (= zunähme) [ A. ZweigJunge Frau139]
bildlich
Beispiele:
salopp, scherzhaftim Varieté, am Badestrand gab es, war viel Fleisch (= Personen, die wenig bekleidet waren) zu sehen
umgangssprachlichsich ins eigene Fleisch schneiden (= sich selbst schaden)
gehobender Pfahl im Fleisch (= das peinigende körperliche oder seelische Leiden)
gehoben, verhüllendden Weg alles, allen Fleisches gehen (= sterben)
sprichwörtlichder Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach (= ein guter Vorsatz ist oft aus menschlicher Schwäche nicht auszuführen)
übertragen
Beispiele:
gehobenmein (eigen) Fleisch und Blut (= mein Kind, meine Kinder)
in seinem Roman gestaltete der Autor Menschen aus, von Fleisch und Blut (= urwüchsige, lebensechte Menschen)
umgangssprachlichdie Handgriffe sind mir in Fleisch und Blut übergegangen (= ich führe sie aus, ohne nachzudenken)
Religioner konnte der Versuchung des Fleisches nicht widerstehen (= er erlag der sinnlichen Begierde)
Religiondie Auferstehung des Fleisches
gehobenEs sei schwer erträglich, von seinem eigen Fleisch und Blut so im Stich gelassen zu werden [ TralowKepler263]
gehobendu bist sein Fleisch, sein Blut [ SchillerRäuberI 1]
gehobendiese blonde und gedrungene Person … war Fleisch vom Fleische des Volkes und Blut von dem seinen [ Th. MannKönigl. Hoheit7,174]
Religiondaß sich in Klöstern ihrer Observanz oft eine ganze Zelle voll von Ruten befand, um den Kampf gegen das sündige Fleisch … siegreich bestehen zu können [ TralowKepler245]
veraltend, süddeutsch, österreichisch vom Fleisch fallenabmagern
Beispiel:
Er fiel vom Fleisch und wurde dürr zum Anzünden [ E. StraußNackter Mann53]
Beispiele:
das ist weder Fisch noch Fleisch (= nichts Bestimmtes, etw. Halbes)
Wenn er nur nicht so undurchsichtig wäre, so glatt, weder Fisch noch Fleisch [ E. ClaudiusMenschen115]
2.
das essbare Muskelgewebe von Tieren
Beispiele:
frisches, rohes, fettes, mageres, hartes, festes, kerniges, zähes, weiches, mürbes Fleisch
schieres Fleisch (= Fleisch ohne Knochen und Sehnen)
gekochtes, gebratenes, geschmortes, gedünstetes, gegrilltes, geschabtes, gehacktes, geräuchertes, gesalzenes, gepökeltes Fleisch
ein Kilo Fleisch kaufen
(das) Fleisch von den Knochen lösen
Fleisch kochen, schmoren, dünsten
fettes Fleisch ausbraten
Fleisch durchdrehen, durch den Wolf drehen
Fleisch und Fisch enthalten Eiweiß
Fleisch im eigenen Saft
er isst, mag kein Fleisch
heute Mittag war viel, wenig Fleisch in der Suppe
ich möchte noch ein Stück Fleisch
das Fleisch ist (noch nicht) weich, ist zäh
das Fleisch ist (leicht, schon) verdorben
landschaftlichdas Fleisch ist (leicht, schon) angegangen
In der Küche klopfte meine Mutter Fleisch [ BöllWaage62]
3.
weiches, saftiges Zellgewebe der Früchte, Fruchtfleisch
Beispiele:
das Fleisch des Apfels, der Apfelsine, Kirsche
Vom Fleisch und Saft der Ananas kriegst du nichts zu kosten [ G. KaiserSilberseeI]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fleisch · fleischlich · fleischig · fleischen · zerfleischen · Fleischer · eingefleischt
Fleisch n. ‘Muskelgewebe bei Mensch und Tier’, auch übertragen von Pflanzen und deren Früchten (vgl. Fruchtfleisch), ahd. fleisc (8. Jh.), mhd. vleisch, asächs. flēsk, mnd. vlēsch, mnl. vleesc, vleis(c), vlees, nl. vlees, aengl. flǣsc, engl. flesh und mit engerer Bedeutung anord. flesk, fleski, schwed. fläsk ‘Schweinefleisch, Speck’. Herkunft ungewiß. Zieht man aengl. flicce, anord. flikki ‘Speckseite’ sowie das unter Fleck (s. d.) behandelte Substantiv heran, so ist, ausgehend von ‘abgetrennte Fleischscheibe’, Verwandtschaft mit lit. plė́šti ‘reißen, zerren, abrupfen’ und Anschluß an ie. *plēk̑-, *plək̑- und *plēik̑-, *plīk̑- ‘reißen, abreißen (abschälen)’ bzw. an eine auf -s auslautende Variante denkbar, die als Weiterbildungen der Wurzel ie. *plē-, *plə- ‘abspalten, abreißen’ aufgefaßt werden können. – Von Fleisch abgeleitet fleischlich Adj. ‘vergänglich, sterblich’, ahd. fleisclīh (9. Jh.), mhd. vleischlich. fleischig Adj. ‘viel Fleisch enthaltend’, spätmhd. vleischic. fleischen Vb. ‘mit Fleisch versehen, Fleisch ablösen’, ahd. fleisken ‘abreißen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vleischen ‘mit Fleisch überziehen, zerfleischen, das Fleisch von der Haut abschaben’ ist im Nhd. noch fachsprachlich, selten in der Allgemeinsprache üblich, bleibt aber erhalten in der Präfixbildung zerfleischen Vb. ‘heftig verwunden’, besonders von Raubtieren, Raubvögeln ‘zerfetzen’ (16. Jh.), verstärkende Präfixbildung zu mhd. vleischen; vgl. ahd. zifleiscōnto Adv. des Part. Präs. ‘zerfleischend, das Fleisch zerreißend’ (11. Jh.). Fleischer m. ‘wer professionell Tiere schlachtet, Fleischprodukte herstellt’ (15. Jh.), spätmhd. vleischer ‘Henker’. Zu den dt. Berufsbezeichnungen für ‘Fleischer’ vgl. W. Braun in: Zur Ausbildung d. Norm d. dt. Literaturspr. 2 (1976) 73 ff. eingefleischt Part.adj. ‘in Fleisch und Blut übergegangen, unveränderlich, unverbesserlich’ (16. Jh.; vgl. mhd. īnvleischen von Christus ‘zu Fleisch, zum Menschen werden’).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gastronomie/Kulinarik, Zoologie
Fleisch · Muskelgewebe
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Fleisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Fleisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›Fleisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Man bemüht sich, möglichst viel Fleisch von den Knochen abzulösen. [Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 161]
Geflügel und Wild in der Decke ist getrennt von dem übrigen Fleisch zu lagern. [Grahneis, Heinz u. Horn, Karlwilhelm (Hg.), Taschenbuch der Hygiene, Berlin: Verlag Volk u. Gesundheit 1972 [1967], S. 421]
An ihren Augen sieht man vom unteren Lid das rote Fleisch vorstehen. [Freud, Sigmund: Die Traumdeutung, Leipzig u. a.: Deuticke 1914 [1900], S. 144]
Auch ihr eigenes Leben kennen die Christen von dann ab nicht mehr »nach dem Fleische«. [Saenger, H.: Selbstmord. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 39133]
Das Fleisch durfte nur noch in den Handel, wenn es entsprechend untersucht worden war. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„Fleisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Fleisch>.

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