Lebenslänglich in Deutschland: So lange dauert die Freiheitsstrafe wirklich

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Was "lebenslänglich" in Deutschland bedeutet, wird viel diskutiert. In diesem Praxistipp erfahren Sie, was hinter diesem Urteil steckt.



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Lebenslänglich in Deutschland: Das ist darunter zu verstehen

Wer eine ernst zu nehmende Straftat begeht, der muss mit den Konsequenzen rechnen. In Deutschland ist die lebenslängliche Freiheitsstrafe die höchste Strafe, die ein Gericht verhängen kann. Bei einem solchen Urteil wird der Betroffene eingesperrt – für einen unbestimmten Zeitraum. Die Spanne beträgt allerdings in jedem Fall 15 Jahre. Diese Straftaten sind mit einer Freiheitsstrafe zu sanktionieren:

  • Mord
  • Schwerer Totschlag
  • Bestimmte Vergehen im Völkerstrafrecht
  • Vergehen gegen die äußere Sicherheit: Das ist bei einer schweren Art des Landesverrats der Fall, beispielsweise bei der Verurteilung als Spion.


Jugendstrafrecht: Diese Sonderregelung gibt es

Die lebenslange Freiheitsstrafe gibt es im Jugendstrafrecht nicht. Eine solche Sanktion gilt nur für volljährige Straftäter. Die längste Dauer einer Jugendstrafe liegt bei zehn Jahren.

Jugendliche sind besonders geschützt und dürfen nicht lange ihrer Freiheit beraubt werden.
Jugendliche sind besonders geschützt und dürfen nicht lange ihrer Freiheit beraubt werden. (Bild: Pixabay)

Lebenslänglich: So lange sitzen Straftäter nach deutschem Strafrecht wirklich

Der juristische Terminus „lebenslänglich“ ist nicht gleich „für den Rest des Lebens“. Zwar suggeriert das Wort diese Bedeutung, ist aber anders gemeint: Das Gesetz sieht vor, dass jeder Straftäter, der eine lebenslange Freiheitsstrafe erhält, die Gelegenheit hat, zu einem späteren Zeitpunkt wieder frei zu sein.

  • Im besten Fall ist es möglich, nach 15 Jahren vorzeitig entlassen zu werden. Dafür müssen fachkundige Experten ein Gutachten ausstellen, in dem sie darlegen, dass der Betroffene resozialisiert ist und von ihm keine erneute Gefahr ausgeht.
  • Die ersten fünf Jahre nach Entlassung aus der Haft ist der Betroffene nur auf Bewährung in Freiheit. Die Person ist an bestimmte Weisungen gebunden und muss spezielle Auflagen erfüllen, zum Beispiel Schadenswiedergutmachungen, Arbeiten für gemeinnützige Zwecke und Therapien, die mit dem Betroffenen abgesprochen sind.
  • Wird vom Gericht eine „besondere Schwere der Schuld“, wie beispielsweise bei einem Doppelmord, festgestellt, ist eine Entlassung auf Bewährung nach 15 Jahren nicht durchführbar.
  • Ebenso entscheidend sind der Charakter des Täters und das Motiv der Straftat.
  • Wird festgestellt, dass der Straftäter nach der Haft weiterhin eine Gefahr für die Umgebung darstellt, ordnet das Gericht eine Sicherheitsverwahrung an. Dies ist eine Schutzmaßnahme im Interesse der Bevölkerung und keine Bestrafung.

Welche Strafe bei Brandstiftung droht, lesen Sie in unserem nächsten Praxistipp.

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