Jetzt redet die zweite Röhl-Tochter

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Nachdem Anja Röhl im Stern über den Missbrauch durch ihren Vater, Klaus Rainer Röhl, gesprochen hatte, redet jetzt auch ihre Halbschwester Bettina. Die lebte mit ihrer Zwillingsschwester Regine in den 1970er Jahre bei ihrem Vater, nachdem ihre Mutter, Ulrike Meinhof, in den "bewaffneten Untergrund" abgetaucht war. Bettina Röhl berichtet nun im Spiegel, dass ihr Vater auch sie als Kind sexuell missbraucht und sie wiederholt als "alte Nutte" bezeichnet habe. Die Beziehung zu seiner Tochter pflegte er, laut Bettina Röhl, eine "wunderbare Liebesgeschichte" zu nennen. Die dritte Röhl Tochter schweigt bisher. Und der Vater streitet weiterhin alles ab. Die Beschuldigungen sind auch deshalb so brisant, weil Klaus Rainer Röhl, als Herausgeber der Apo-Postille konkret mit prägend war für die Sexualmoral der (Post)68er-Generation. Der Kern dieser Moral war die Leugnung des Machtgefälles zwischen Erwachsenen und Kindern (bzw. Männern und Frauen). Ergo: Freie Fahrt für Übergriffe auf Schwächere, die als "freier Sex" deklariert wurden. Mehr dazu in einem aktuellen Kommentar von Alice Schwarzer sowie in einem Text über Cohn-Bendit aus dem Jahr 2001.

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