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Partnerschaft Emma Schweiger

„Unsere Generation lebt am bewusstesten“

Redakteurin LIFESTYLE
Nach sechs Jahren in Kalifornien ist Emma Schweiger zurück in Deutschland – und voller Tatendrang. Ihr Filmdebüt gab sie im Alter von vier Jahren. Mit 19 folgt nun der Sprung in die Modebranche. Über nachhaltiges Leben und die Arbeit mit der Familie.
Die deutsch-amerikanische Schauspielerin Emma Schweiger im Shooting für Superdry
Die deutsch-amerikanische Schauspielerin Emma Schweiger im Shooting für Superdry
Quelle: Superdry

Für die Schauspielerin Emma Schweiger, bekannt für ihre Rollen an der Seite ihres Vaters, des Schauspielers und Regisseurs Til Schweiger, spielt umweltbewusstes Leben seit jeher eine wichtige Rolle. Neben der Arbeit an verschiedenen Filmprojekten hat die 19-Jährige gerade ihr Debüt in der Modebranche gefeiert, als „Better choices, better future“-Botschafterin des Labels Superdry. Für die britische Modemarke ist dies die erste rein von Frauen geführte Nachhaltigkeitskampagne – mit Schweiger als einer von fünf Frauen an der Spitze, die positive Veränderungen in der Branche vorantreiben wollen. Wir erreichen die Deutsch-Amerikanerin, die aktuell mit ihrer Familie in Hamburg lebt, via Teams-Call und sprechen mit ihr über die Zukunft, die private wie die des Planeten, der dringend nötigen Entschleunigung und die Arbeit am Filmset mit der Familie.

ICONIST: Sie werden als Opinion-Leaderin beschrieben, als Meinungsführerin. Was bedeutet das für Sie?

Emma Schweiger: Ich habe eine klare Meinung und die drücke ich auch aus. Damit versuche ich, die Leute dafür zu begeistern, mit mir mitzukommen auf meine Welle. Hoffentlich!

ICONIST: Welche Meinung ist das?

Schweiger: Auf jeden Fall das Thema Nachhaltigkeit. Es ist an der Zeit, dass wir bewusster leben – und das muss bis in unsere Kleiderschränke hineingehen.

ICONIST: Das Thema beschäftigt Sie schon viele Jahre. Sie haben auch früh angefangen, sich vegan zu ernähren.

Schweiger: Ja, Nachhaltigkeit und was wir für eine bessere Umwelt tun können, beschäftigt mich schon mein Leben lang. Es ist einfach unglaublich wichtig, dass wir bestimmte Sachen ändern, sonst ist es irgendwann zu spät – in manchen Bereichen ist es das ja mittlerweile schon.

ICONIST: Mit der Nachhaltigkeitskampagne von Superdry sollen Frauen unter 25 dafür begeistert werden, sich dieser Mission anzuschließen. Aber macht das die Generation Greta, zu der Sie ja auch zählen, nicht sowieso schon bewusster als alle anderen?

Schweiger: Auf jeden Fall! Unsere Generation lebt meines Erachtens tatsächlich am bewusstesten. Schon allein, weil wir das viel mehr in der Schule gelernt haben. Aber Wissen allein bringt ja nichts, man muss auch etwas am Lebensstil ändern. Zudem glaube ich, dass wir damit auch ältere Generationen inspirieren können, Schritte zu nehmen, einfach schlauer zu leben.

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ICONIST: Zum „Wohle unserer Zukunft“, sagen Sie, zerschneiden Sie auch gerne mal „alte Kleider, um ihnen neues Leben einzuflößen“. Impliziert bewusstes Leben für Sie also auch weniger zu kaufen, bewusster zu konsumieren?

Schweiger: Das zieht sich in alle Bereiche des Lebens, ob es ums Shoppen geht, um Beauty, um Essen. Man muss sich einfach informieren, welchen ökologischen Fußabdruck man mit seinem Verhalten auf dem Planeten hinterlässt und wie man ihn verbessern kann. Das fängt schon damit an, die Lichter abends oder wenn man aus dem Haus geht, auszumachen. Ebenso spielt es eine große Rolle, von welchen Marken man kauft. Und eben auch, ob man sich mit den Sachen, die man schon besitzt, zufriedengibt – oder ob man immer neue braucht. Ich glaube aber, dass das jeder Mensch für sich selbst entscheiden sollte, je nach Lebensstil und wie man sich wo anpassen kann. Schließlich hat jede Veränderung im Sinne der Nachhaltigkeit schon eine Auswirkung. Es ist wichtig, dass niemand denkt, dass kleine Änderungen keinen Unterschied machen würden.

Vom Zerschneiden und Neumachen

ICONIST: Wie wird das um Sie herum gelebt – in der Familie, im Freundeskreis?

Schweiger: Unterschiedlich, da jeder für sich sehen muss, wo er oder sie Sachen ändern kann. Beispielsweise muss ich leider viel fliegen, wenn es um die Arbeit geht. Ich liebe es nicht, aber das ist eine Sache, die ich machen muss. Dafür habe ich viele andere Dinge an meinem Leben geändert, etwa esse ich weniger Fleisch und kaufe keine Fast Fashion. Bei meinen Freunden ist es eigentlich genauso – viele von ihnen sind tatsächlich auch Vegetarier und Veganer. Ich glaube, in unserer Generation ist das sehr populär.

ICONIST: Es war Ihr erstes Modeshooting. Und für Superdry ist es die erste rein von Frauen geführte Nachhaltigkeitskampagne.

Schweiger: Ja genau, es war mein erstes Modeshooting. Früher habe ich ehrlich gesagt auch nie wirklich darüber nachgedacht, mir sind nie wirklich Nachhaltigkeitskampagnen aufgefallen von den Marken, bei denen ich oft gekauft habe. Und jetzt stoße ich immer wieder auf andere kleine Labels und stelle fest, dass dort die ganze Marke um das Thema Nachhaltigkeit aufgebaut ist, es also mehr ist als nur die eine Kampagne ist. Und das fühlt sich ziemlich gut an!

Alexander von Schönburg probt sich

ICONIST: Es geht Ihnen auch um Entschleunigung. Auf den ersten Blick ein untypischer Wunsch einer 19-Jährigen – man würde vermuten, dass sich die Welt in diesem Alter gar nicht schnell genug drehen kann.

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Schweiger: Ja, das werden wir nie herausfinden, wenn wir es nicht probieren. Wir müssen wirklich pushen, wo es geht und hoffen, dass viele Menschen sich dem anschließen. Es macht schon einen großen Unterschied, denn von nichts kommt ja nichts.

ICONIST: Sie sind 2016 mit Ihrer Mutter nach Malibu gezogen, weil Sie eine Auszeit brauchten, und haben dort im vergangenen Jahr auch Ihren High-School-Abschluss gemacht. War das Ihr Weg der Entschleunigung, dem Stress und dem Erkanntwerden in Deutschland zu entkommen?

Schweiger: Ja, zu dem Zeitpunkt war es mir einfach zu viel, dass jeder Mensch eine Meinung über mein Leben hatte und meine Privatsphäre nicht wirklich respektiert hat in diesem Sinne.

ICONIST: Heute leben Sie wieder bei Ihrer Familie in Hamburg, alle nah beieinander. Das war sicher ein ziemlicher Kultur-Clash?

Schweiger: Auf jeden Fall. (lacht) Das sind zwei komplett verschiedene Länder.

ICONIST: Aktuell nehmen Sie sich ein Jahr Auszeit, um sich zu orientieren, um verschiedenen Projekten nachzugehen und neue Filme zu drehen. Wie soll es danach weitergehen?

Schweiger: Das weiß ich noch nicht wirklich. Im Moment bin ich ziemlich offen. Zum Glück auch, sonst hätte das mit der Kampagne gar nicht geklappt. Ich will auf jeden Fall in Zukunft studieren, allerdings habe ich dafür noch keinen konkreten Plan.

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ICONIST: Dem Film-Business wollen Sie nicht den Rücken kehren. Aber vielleicht künftig auch mal hinter der Kamera arbeiten?

Schweiger: Ich sehe mich in vielen Sachen. (lacht) Aber ja, ich kann mir gut vorstellen, später mal als Regisseurin zu arbeiten.

ICONIST: Nervt es Sie manchmal, mit der Familie Filme zu drehen, da man ja schon privat oft genug zusammen ist?

Schweiger: Nein, mich nervt das nicht. Aber tatsächlich sehe ich meine Familie gar nicht so oft. Allein schon, weil ich die vergangenen sechs Jahre nicht in Deutschland gelebt habe und wir ohnehin alle unser eigenes Ding machen. Insofern freue ich mich eher, wenn ich sie sehe und mit ihnen arbeiten kann.

ICONIST: Ist Ihr Familienhund, den Sie aus dem Tierheim adoptiert haben, dann auch dabei?

Schweiger: Nein, sie lebt leider nicht mehr. Aber sie hat ihre letzten Jahre auf jeden Fall bei uns genossen.

Dieser Text ist Teil unserer Reihe „Small Talk“, in der wir kurze Gespräche mit interessanten Menschen veröffentlichen.

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