Uschi Glas sorgt mit N-Wort für Aufsehen – ARD-Moderator muss unterbrechen
Uschi Glas hat kein Problem damit, auch mal für Diskussionen zu sorgen. Ihr Auftritt im„Kölner Treff“ ist da keine Ausnahme. Nach einer diskriminierenden Aussage muss der Moderator eingreifen.
Köln – Der „Kölner Treff“ geht in die nächste Runde. Auch am 9. März 2024 begrüßten Susan Link (46) und Micky Beisenherz (46) wieder tolle Gäste: Unter anderem Comedienne Meltem Kaptan (43), Anna Schudt (49), Amira Pocher (31) oder Schauspiel-Ikone Uschi Glas (80). Letztere sprach unter anderem über ihren 80. Geburtstag, ihre Anfänge im Film und ihre Kindheit. Dabei verwendet sie einen Begriff, der im Studio für nervöses Lachen sorgt. Moderator Micky Beisenherz (46) muss eingreifen.
Falsche Religion, falsche Haarfarbe, falscher Teint: Uschi Glas wurde als Kind wüst beschimpft
Uschi Glas ist die Grande Dame des deutschen Films. Seit 1965 steht sie vor der Kamera. Nun – zu ihrem 80. Geburtstag – blickt sie auf ihre Karriere und ihr Leben zurück und stellt klar: Ein Schätzchen war sie nie. So heißt auch ihr neues Buch. Auch, wenn es damals in den 50er und 60er nicht als schick galt als Frau zu widersprechen, tat sie es trotzdem. Uschi Glas hat also nichts dagegen, auch mal anzuecken. Das wird auch in der neuen Folge vom „Kölner Treff“ deutlich.
Uschi Glas erzählt von ihrer Kindheit, die als Protestantin in einem niederbayrischen Dorf nicht ganz einfach war. Hinzukommt, dass sie damals schwarze Haare und einen braunen Teint hatte. Damals sei sie deswegen beschimpft worden. „Dann war ich halt der evangelische Neger aus Niederbayern“, so Uschi Glas. Stille. Nervöses Lachen. Das Publikum im Hintergrund tauscht Blicke aus.
Warum IPPEN.MEDIA den umstrittenen Begriff „Neger“ verwendet: Wir haben uns entschieden, das als diskriminierend empfundene „N-Wort“ zu nennen, um den Text für jedermann verständlich zu machen, auch für diejenigen, die sich mit der Problematik um den Begriff nicht auseinandergesetzt haben.
Ist das N-Wort rassistisch?
Ja, ist es. „Weil hinter diesem Wort 400 Jahre Versklavung stehen. Weil Weiße Menschen dieses Wort benutzt haben, um Schwarze Menschen global zu dehumanisieren. Weil dieses Wort ein Zeichen für Weiße Vorherrschaft ist“, so Daniel Gyamerah, Vorstand Each One Teach One (EOTO) e. V. gegenüber dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Das „N-Wort“ wurde bereits Ende des 18. Jh. als abwertender Begriff „mit verletzendem Charakter“ genutzt, informiert die Bundeszentrale für politsche Bildung. Das N-Wort wurde „strategisch genutzt, um das Gefühl von Verlust, Minderwertigkeit und die Unterwerfung unter weiße koloniale Herrschaft zu implementieren“, heißt es dort weiter.
Uschi Glas sorgt mit N-Wort für Aufsehen – „Kölner Treff“-Moderator Micky Beisenherz muss unterbrechen
Moderator Micky Beisenherz versucht die Situation zu retten und unterbricht das Interview: „Man erkennt an der Reaktion, dass wir glücklicherweise heute andere Begriffe verwenden“. Immerhin ist Uschi Glas einsichtig: „Ich weiß, dass man das nicht mehr sagen darf, aber …“. Bevor die Schauspielerin noch etwas Problematisches sagen kann, unterbricht der Moderator sie. „Wir setzen das mal in den zeitlichen Kontext. Es war damals noch beschissener als heute“, erklärt Micky Beisenherz, versucht das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken und stellt Uschi Glas prompt eine andere Frage.
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Auch Schauspiel-Kollege Ben Becker scheint so seine Probleme mit der sogenannten „political correctness“ zu haben. Denn auch Ben Becker verwendete einen diskriminierenden Begriff, ebenfalls beim „Kölner Treff“, ebenfalls im Interview mit Micky Beisenherz. Verwendete Quellen: ARD/Kölner Treff – Folge vom 8. März 2024
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