Wer erwartet hätte, dass dieses Buch die Hintergründe der Beziehungen Hermann - Carin erhellen würde, der sieht sich getäuscht. Im Wesentlichen wird das Leben von Carin Göring erzählt: in der 1. Hälfte des Buches macht das ihre Schwester Fanny, in der 2. Hälfte werden Briefe von Carin an ihre Mutter und umgekehrt reproduziert. Der Lebensweg von Hermann Göring wird nur am Rande gestreift und immer glorifizierend dargestellt. Es ist damit keine Biographie von Hermann Göring, wohl aber von Carin Göring.
Ihre Briefe an ihre Mutter zeugen von einem inbrünstigen Tochter- Mutter- Verhältnis und steigern sich gegen ihr Lebensende in einem unbeschreiblichen Hilferuf: "Mama, Mama, Mama"- diese Worte tauchen immer wieder auf in einem Briefwechsel, der beinahe täglich, fast immer wöchentlich zwischen Deutschland und Schweden stattfindet. Es sieht aus wie ein Hilferuf, ich weiß aber nicht, weshalb sie sich so gebärdet.
Diese inbrünstigen, schwülstigen Worte in der Tochter- Mutter- Beziehung sind nicht jedermanns Sache, sie sind uns heute fremd und unverständlich.
Die Beziehung zu Hermann Göring war gut und Hermann Göring profitierte von dieser Frau, die sich in allen Gesellschaftsschichten meisterlich behaupten konnte und von allen Bekannten einschließlich des "Führers" gelobt wurde.
Mit dem Tod von Carin Göring wegen Herzschwäche im Jahre 1931 endet das Buch. Das Leben von Hermann Göring geht aber weiter und fängt nach dieser Zeit erst richtig an; erst danach ist er zu dem geworden wie man ihn denn bis zum Kriegsende kennengelernt hat.
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