EM 2024 in Deutschland: DFB macht bei Kaderverkündung alles richtig! Ein Kommentar
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Euphorie ist zurück in Deutschland

EM 2024 in Deutschland: DFB macht bei Kaderverkündung alles richtig! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 15.05.2024
  • 12:52 Uhr
  • Kai Esser
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Der DFB stückelt seine Kadernominierung für die Heim-Europameisterschaft 2024 auf. Damit sorgt der in die Kritik geratene Verband vor allem für eins: ein "Wir-Gefühl" vor der EM. Ein Kommentar.

Von Kai Esser

Sei es über die Tagesschau, durch Influencer oder auf Bäckereitüten.

Der DFB hat sich für die Nominierung des EM-Kaders etwas Neues ausgedacht. Anstatt an einem Tag eine Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann anzusetzen, bei der 23 (oder 26) Namen an einer Tafel stehen, werden die Namen nun häppchenweise verkündet.

Liveticker zu den DFB-Kader Nominierungen: Hier erhältst du alle Infos zu den Nominierten.

Dachte man bei Nico Schlotterbeck, dem ersten der Reihe, noch an gute Recherche der "ARD" oder eine Art Belohnung für den Abwehrspieler von Borussia Dortmund, war spätestens bei der Verkündung von Jonathan Tah durch einen Altenpfleger aus Hamburg klar: Das ist kein Zufall, sondern Strategie.

Und während manche diese Aktion des Verbandes kritisch sehen und als "Zirkus" abtun, macht der DFB in diesem Fall alles richtig.

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DFB sorgt für Wir-Gefühl vor der Heim-EM

Rückblick auf die WM 2006, das letzte Turnier in Deutschland. Die Welt war zu Gast bei Freunden und die Bevölkerung war geeint in Euphorie und ebenso geeint in Trauer, als der Italiener Fabio Grosso die Weltmeister-Träume im legendären Halbfinale von Dortmund kurz vor Ende der Verlängerung beendete.

Es war der Startschuss für die wohl erfolgreichste Zeit der deutschen Nationalmannschaft neben den 70ern. Von 2006 bis Ende 2017 begeistert die Nationalelf die Millionen, ehe man in Marketing-Kampagnen und mehr oder weniger durchschaubarem Fußball völlig falsch abbog.

Nun versucht der Verband, die Nominierung des Kaders nicht etwa steril, sondern interaktiv zu machen. Wer könnte den Kader von Deutschland besser verkünden, als Deutschland selbst? Ob eine Bäckerei in Baden-Württemberg, "Oma Lotti" aus Hamburg oder der WDR-Radiosender "1Live". Sie alle repräsentieren auf ihre Art und Weise die verschiedenen Facetten des Landes.

Dass damit auch Enthüllungsjournalisten, die 25 Prozent des Kaders bereits vor der offiziellen Pressekonferenz bekanntmachen, so der Wind aus den Segeln genommen wird, ist ein netter aber wahrscheinlich auch nicht ganz ungewollter Nebeneffekt.

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Major Tom, Trikot und Co.: Der DFB nimmt die Euphorie mit

Es ist die Fortsetzung dessen, was sich bereits vor und in der vergangenen Länderspielpause abgezeichnet hatte: Anstatt die unantastbare "Die Mannschaft" zu sein, öffnet sich der DFB neuen Ideen und hört auf die Fans.

Sei es das neue Trikot, das im Zusammenhang mit einem Promo-Video vorgestellt wurde oder der Song "Major Tom" als Tormusik beim Heim-Testspiel gegen die Niederlande - der DFB hat es endlich wieder verstanden, die Fans mitzunehmen. Jene Fans, die sich stets - bei aller Kritik - nichts lieber gewünscht haben, als eine erfolgreiche Nationalmannschaft.

Logisch, das alles würde nicht einmal halb so gut funktionieren, wenn die Mannschaft nicht sportlich in den vergangenen beiden Spielen restlos überzeugt hätte. Gegen ein 2:0 in Frankreich und ein 2:1 gegen die Niederlande kann man selbst nicht argumentieren, wenn man der Mannschaft noch immer kritisch gegenübersteht.

Am 14. Juni startet Deutschland in die EM, am 16. Mai soll laut Plan der gesamte vorläufige Kader bekannt gegeben werden.

Doch wie es jetzt aussieht, haben verschiedene Influencer, Fernsehanstalten und Bäckereien bis dahin ohnehin den Kader ganz veröffentlicht.

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