⟨etw. steht in den Sternen⟩schicksalhaft vorbestimmt sein; völlig ungewiss, unvorhersehbar, eher unwahrscheinlich sein
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: noch, völlig in den Sternen stehen
Beispiele:
Die Europameisterschaft 2020 – [wegen der Corona-Krise] verschoben! Noch völlig in den Sternen steht, ob die sechs Spiele der Nations League […] im Herbst stattfinden können. [Bild, 04.04.2020]
Der Weltprimärenergieverbrauch wurde im letzten Jahr zu 80 % aus CO2‑produzierenden Energieträgern – Erdöl, Kohle und Erdgas – bestritten; Windkraft und Fotovoltaikanlagen hatten lediglich einen Anteil von 1,5 %. Wie wir unter diesen Umständen die Klimaziele erreichen sollen, steht also vollkommen in den Sternen. [Die Welt, 19.07.2019]
[…] die Briten staunen […] darüber, dass ihre Regierung noch immer konzeptionslos und zerstritten in einen Brexit stolpert, dessen Ausformung und Ausführung nach wie vor in den Sternen stehen. [Süddeutsche Zeitung, 04.05.2018]
[Unfallforscher] Brockmann setzt neben Überholverboten und Tempolimits auf […] dreispurige Landstraßen, auf denen es abwechselnd zwei Fahrspuren in eine Fahrtrichtung gibt. Angesichts leerer Kassen steht die Umsetzung des Konzepts allerdings in den Sternen. [Der Spiegel, 11.09.2014 (online)]
Ob das Kleinkraftwerk Käppeli[…] jemals gebaut werden kann, steht in den Sternen geschrieben. [Luzerner Zeitung, 17.06.2014]
[…] ob das Museum tatsächlich zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung eröffnet werden wird, steht in den Sternen geschrieben. Aber der entscheidende erste Schritt der Mission »Swiss Space Museum« ist getan. [Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2013]
Nicht erst seit dem S‑Bahn‑Unglück der S 1 ist offenkundig, dass beim Münchner S‑Bahn‑Netz die Zukunft verschlafen wurde. Sonst würde man geneigt sein, den vielen Versprechen unseres Ministers[…] Glauben zu schenken. Der Zehn‑Minuten‑Takt auf den Außenstrecken, die neue S‑Bahn‑Röhre […] und der fällige Ringanschluss der S 6 […]. Woher die Mittel für all die Projekte kommen, […]
steht in den Sternen geschrieben. [Süddeutsche Zeitung, 08.09.2003]
Zur gegenseitigen Verrechnung [zwischen den Ländern Europas] wurde die europäische Währungseinheit »ECU« geschaffen[…]. Wann und ob der ECU einmal zu einer zahlbaren europäischen Währung wird, steht bislang noch in den Sternen. [die tageszeitung, 09.01.1987]