1. Home
  2. Film
  3. Werner – Volles Rooäää!!!

Werner – Volles Rooäää!!!

Der dritte Zeichentrickfilm mit Brösels versoffenem Klempnerlehrling hat dank seiner unzähligen Scheiß(e)-Gags das Etikett Kult nicht mehr verdient.
Bewertung

Nächstes Video wird abgespielt in

  • Stars
  • Bewertung
  • Redaktions
    Kritik
  • Bilder
  • News
  • Kino-
    Programm
Regie
Dauer
77 Min.
Kinostart
16.09.1999
Genre
FSK
6
Produktionsland

Cast & Crew

Klaus Büchner
Werner/Oma Wernersen/Führer
Andi Feldmann
Röhrich/Andi/Käpt’n Brassmann
Rötger „Brösel“ Feldmann
Kedersüdel/Röhre
Harald Wehmeyer
Schecknixky/Herr Biernot/Radiosprecher
Raymond Voss
Präsi
Kulle Westphal
Eckat
Herbert
Axel Ludwig
Herr Günzelsen
Robert Schlunze
Ali/Feinbrot
Thomas Struck
Herr Hüpenbecker

Redaktionskritik

<bold>Auch in seinem dritten Film lehrt uns Werner mehr über das Wesen des Deutschen als jede Geschichtsstunde. Dabei geht es eigentlich nur um einen Fäkalstau in Knüllerup</bold>
Bis ins US-Kino-Mekka L.A. ist Werners Kultstatus gedrungen. So rätselt das Branchenblatt Hollywood Reporter: "Wieso ist Werner, ein biersaufender, motorradvernarrter Flachkopf, ein solcher Erfolg?" Seit 18 Jahren deliriert Deutschland im Werner-Fieber. Verrückt nach einem Comic-Gnom mit übergroßer Nase, zwei gewaltigen Schneidezähnen und vier widerborstigen Haaren. Ein Underdog vom holsteinischen Flachland. Sein Credo: "Arbeitslos und Spaß dabei." Sein Lebensziel: rumhängen, Bölkstoff (Bier) abpumpen, Dünnsinn labern, sich einen drauf ablachen. Sein beschissenes Leben ignoriert Werner nicht mal – Frust wird weggeeimert. Ernst nimmt er allein seine Horex, ein selbstverschraubtes Motorrad-Ungetüm. Ein Leben auf unentwegter Flucht, in panischer Furcht vor dem ersten klaren Gedanken. Die Ikone der bundesrepublikanischen Spaßgesellschaft.<p> Elf Millionen Comics hat Wer-ner-Schöpfer Rötger Feldmann verkauft. Seit 1990 kassiert er auch an der Kinokasse ab: "Werner – Beinhart!" lockte 5,5 Millionen Zuschauer, "Werner – Das muß kesseln!!!" (1996) noch einmal fünf Millionen. Und das soll erst der Anfang sein. Denn jetzt startet der dritte Film "Werner – Volles Rooäää!!!". Allein die TV- und Videorechte für Werner 3, 4 und 5 wurden für mehr als 15 Millionen Mark plus Erfolgsbeteiligung an den Filmverleih Constantin beziehungsweise die Videofirma Highlight verkauft. Im Abstand von je drei Jahren sollen die Fortsetzungen folgen.Neun Millionen Mark hat die neue Animations-Anarchie über den "Fäkalstau in Knöllerup" (so der Untertitel) gekostet, das Budget samt Marketing beträgt 14,3 Millionen. Mit Hilfe erprobter Bierüberschwemmungen und Klosettexplosionen kämpft Werner diesmal gegen die Abrißbirne eines Hochbau-Mafioso in seinem Heimatkaff. Und mit modernster Technik. In Babelsberg entstand die computeranimierte Anfangsszene, in der Werner auf seiner Horex über Land rast und eine Feuerschneise hinterläßt. Regisseur Gerhard Hahn: "Diese komplexe Sequenz wurde mit Hilfe von motion capturing im Computer animiert. Das ist einfacher, billiger und wirksamer, als sie mit der Hand zu zeichnen. Mit diesem Verfahren sind wir in der Qualität weit vorne, selbst Disney hat das noch nicht gemacht." Werner schlägt Disney. Die Genesis dieses Chaoten-Strips ist eine Art teutonischer Traum. Denn die pubertäre Verlierergestalt Werner ist das gestrichelte Alter ego seines Erfinders Rötger Feldmann alias Brösel – so genannt, weil an dessen klapprigen Horex-Motorrädern immer Teile und Schrauben abbröselten. Dabei hat der gelernte Lithograph nichts anderes getan, als der eigenen, einst verkrachten Existenz eine lange Nase zu verpassen. Ansonsten läuft der heute 49jährige herum wie seine Comicfigur: zerfetzte Motorradlederjacke, ölverschmierte Jeans, strähniges Flatterhaar. Sein Wortschatz klingt, als wolle er sich geschmeidig halten für den nächsten Comic: "Wir trampeln durchs Getreide, wir trampeln durch die Saat; hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!" Längst hat sich Brösel damit ein Geschäftsimperium geschaffen. Seine elf Werner- Bücher bringt er im eigenen Achterbahn-Verlag heraus, der außerdem beachtlichen Umsatz mit Werner-Merchandising macht: mit Boxershorts, Klobürstentopper oder mit dem Aschenbecher "Kolbenfresser". Den Verlag formte er zur Aktiengesellschaft um und strich beim Börsengang 1997 satte 22 Millionen Mark ein. Seither hat die Achterbahn-Aktie 36 Prozent zugelegt.<p> Brösels Aufstieg ist die Laufbahn eines Ewig-Pubertierenden, der seine anfängliche Leistungsverweigerung zur lukrativen Masche weiterentwickelt hat. Nach der Trennung seiner Eltern mußte sich der damals 13jährige Sohn eines Wasserschutzpolizisten in Travemünde um die fünf und sechs Jahre jüngeren Brüder Andi und Jochen kümmern, während die Mutter arbeiten ging. "Also hab' ich mich auf deren Level begeben un' mich zurückentwickelt. Noch mit 18 hab' ich mit Wiking-Autos gespielt un' kurze Hosen getrag'n, während meine Altersgenoss'n schon mit Frau'n gepennt ham." Davon zehrt er bis heute: "Im Kopp bin ich noch so wie früher. Ich will nich' erwachsen werd'n. Ich will mein' Spaß ham!" Nach der Lithographenlehre folgten sechs Jahre Arbeitslosigkeit – ein Taugenichtsdasein, das sich zwischen "Moderrattschrauben, in der Sonne liegen und mit Kumpels Bier abpumpen" zu einem uner- schöpflichen Blödel-Repertoire für Werner-Comics summierte. Brösel, das Kind der links-alternativen Szene, traf die zutiefst kleinbürgerlichen Herzen der Freak-Generation der achtziger Jahre, gerade weil er nie verstanden hat, "warum Leute auf der Straße rumlaufen un' für irgen'was demonstrier'n". Damit wurde sein Werner zum zeitlos gültigen Spießer im Prollgewand, der auch im Trash- und Comedy-Jahrzehnt der Neunziger den Nerv des Publikums trifft. Brösels Botschaft ist gesellschaftliches Glaubensbekenntnis: "Spaß hab'n, locker sein, Leben genieß'n. Die Dinge nich' so negativ seh'n."<p> Aber Brösel, der mittlerweile auf einem umgebauten holsteiner Gehöft mit beeindruckendem Swimming-pool residiert, wird mitunter doch mal von Sorgen heimgesucht: "Das Hauptproblem is' ja, daß es zu viele Menschen gibt. Eigentlich mussu aufhör'n zu atmen, um das Universum in Ruhe zu lassen. Wennu darüber nachdenkst, wirssu nur depressiv. Darum versuch' ich, lieber nich' darüber nachzudenken, un' trink lieber noch 'n Bier!" <p><i>Holger Fuß</i> <p> <b>Fast ein Rohrkrepierer</b>

Fazit

Teutonischer Comic-Kult&#xD;

Film-Bewertung

Wes Craven’s Carnival of Souls (US 1998)

Redaktion
Community (2)
Verteilung ansehen
Gesamt: 2
0
0
1
0
1

Wie bewerten Sie diesen Film?

Für diese Funktion müssen sie in der Community angemeldet sein.

Bilder

News

Noch keine Inhalte verfügbar.

Suche nach: Werner – Volles Rooäää!!!

bei im Kinoprogramm über Seitensuche im Filmarchiv

Community-Kritiken zu Werner – Volles Rooäää!!!

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Film?

CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Für diese Funktion müssen sie in der Community angemeldet sein.
Einfach Scheiße
Leider begibt sich dieser Teil komplett in die Niederungen von Rülps- und Fäkalhumor. Selbst mit viel Bölkstoff und als ohne große Erwartungen ist das kaum noch zu ertragen. Schön gezeichnet aber im übrigen grobschlächtig inszeniert und praktisch ohne Witz ist das auch für eingefleischte Fans nur schwer zu verdauen.
Mehr lesen
Weniger lesen
Das Rohr ist leer!
Der dritte Teil hat keine neuen Impulse. Der Witz des ersten Teils wird nicht erreicht.
Mehr lesen
Weniger lesen