Shelley Parker-Chan: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

Shelley Parker-Chan

 4 Sterne bei 40 Bewertungen

Lebenslauf

Shelley Parker-Chan ist eine asiatisch-australische Fantasy-Autorin, hat als Entwicklungsberaterin in Südostasien gearbeitet und sich für Menschenrechte, Gleichberechtigung und LGBTQ+-Rechte eingesetzt. Der historische Fantasyroman „She Who Became the Sun“ ist Parker-Chans Debüt und hat gleich nach Erscheinen die Bestsellerliste der Sunday Times angeführt. Er wurde bereits in zwölf Sprachen übersetzt. Parker-Chan hat 2022 den Astounding Award for Best New Writer gewonnen als auch den British Fantasy Award in zwei Kategorien: für den besten Fantasyroman sowie für das beste Nachwuchstalent. Außerdem war Parker-Chan Finalistin für den Lambda, den Locus, den Aurealis, den Ditmar und die British Book Awards. Parker-Chan lebt in Melbourne (Australien).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches He Who Drowned the World (Der strahlende Kaiser II) (limitierte Collector’s Edition mit Farbschnitt und Miniprint) (ISBN: 9783986662820)

He Who Drowned the World (Der strahlende Kaiser II) (limitierte Collector’s Edition mit Farbschnitt und Miniprint)

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Neu erschienen am 02.04.2024 als Gebundenes Buch bei Cross Cult Entertainment. Es ist der 2. Band der Reihe "Der strahlende Kaiser".

Alle Bücher von Shelley Parker-Chan

Neue Rezensionen zu Shelley Parker-Chan

„Wie konnte er in diesem Moment noch etwas anderes als Erleichterung empfinden? Doch auf seinem Gesicht lag unverkennbar der triumphierende Ausdruck eines Mannes, der sich das Äußerste abverlangt hatte - und zwar ohne Furcht, weil er gewusst hatte, dass er stark genug war, um durchzuhalten. Um zu überleben.“ 


Der Abschlussband der Dilogie um den Aufstieg der Ming-Dynastie war eine Wucht. Und ich schreibe nicht von einer kleinen Silvesterknallerexplosion - nein, dieser Roman, tief verwurzelt in der chinesischen und mongolischen Geschichte, kommt über euch wie ein Tsunami, verschlingt euch mit ungeahnter Wucht und spuckt euch durchnässt und verwirrt wieder aus, ein Bündel aus Emotionen 


Zhu hat nach ihrem eindrucksvollen Sieg das mongolische Herrscherhaus aus dem Süden Chinas vertrieben und herrscht nun als strahlender König. Doch sie will den Kaiserthron des Reiches Groß-Yuan. Nach dem tödlichen Verrat an Esen haben sowohl Ouyang, Esens Vertrauter, als auch sein jüngerer Bruder mit dem Tod zu kämpfen - und diese Abgründe waren für mich unglaublich fesselnd. 


Je näher sie - auf unterschiedlichen Wegen - der Kaiserstadt kommen, desto tiefer, desto unergründlicher werden diese Abgründe. Die zentrale Frage ist eigentlich, wie soll man weiterleben, wenn an den Händen das Blut von Menschen klebt, die man geliebt und mit denen man sein Leben geteilt hat. Und diese Frage hat Parker-Chan wirklich minutiös in seine Einzelteile zerlegt. So tief, wie sie in diese Thematik eindringt, blieb mir das Herz stehen. Kummer, Gram, Wut, Schmerz - ich habe alles mit ihnen durchlebt. Obwohl ich ihnen nie verzeihen kann, was sie im ersten Band getan haben. Aber mein Verständnis wuchs. 


Haben wir schon viele Szenen aus Ouyangs Sicht im ersten Buch erlebt, kommt nun noch die Perspektive von Wang Baoxiang hinzu - mit Abstand einer der spannendsten, widersprüchlichsten Charaktere im gesamten Buch und gleichzeitig auch ziemlich faszinierend. Welche Schläge haben ihn zu dem Menschen gemacht, der gegen seinen Bruder intrigieren kann? Sein Weg, sein Zweifel, seine Abgründe habe ich atemlos erkundet. Ich wollte ihn hassen. Es ist mir nicht gelungen. Genauso Ouyang mit seinem Hass, seinem Zwiespalt, seinem Schmerz, den er brauchte, um sich von seinem seelischen Schmerz abzulenken. Gegen diese beiden rückte Zhu beinahe ein wenig in den Hintergrund (keine Sorge, Parker-Chan stellt sie rechtzeitig wieder in den Vordergrund). Warum haben so zorn- und hassgeprägte Figuren für mich, die eigentlich den lieben Sidekicks und technikafinen Nerds ihr Herz schenkt, trotzdem so gut funktioniert. Parker-Chan schreibt sie wahrhaftig. Man kann jede ihrer grausamen Taten nachvollziehen. Ich bin jeden qualvollen Schritt mit ihnen gegangen - und das hat dieses Buch für mich zu so einem monumentalen Werk gemacht. Zudem wird in diesem Band genau wie im letzten mit der (sexuellen) Identität gespielt. Wer bin ich? Wer will ich sein und wie verhalte ich mich, dass man mich mit diesen Attributen wahrnimmt. Ein sehr spannender, gleichzeitig auch schockierender Aspekt des Romans.  


Außerdem hat mich der Hauch Phantastik in diesem Roman beeindruckt - die allgegenwärtigen Geister, die die Protagonisten heimgesucht haben. Das feurige Mandat, das in ihnen schlummerte. Genau das richtige Maß für einen Roman diesen Formates. 


Das Buch ist eine Studie der Abgründe der menschlichen Seele. Liebe, Hass, Schmerz, vermengt zu einer wilden Mischung, eingebettet in den Fall der mongolischen Herrschaft über China. Am Ende liegt das Urteil beim Leser - rechtfertigt das Ergebnis, das wir aus der Geschichte kennen, all die grausamen Taten? 

Cover des Buches She Who Became the Sun (ISBN: 9783986662783)
M

Rezension zu "She Who Became the Sun" von Shelley Parker-Chan

Historischer Roman
Mari_yanivvor einem Monat

*Rezensionsexemplar*


Was bin ich?


Warum ich diese Frage stelle?

Ich habe gelesen und gelesen und auf die Fantasyelemente gewartet. Um dann festzustellen, dass diese einfach nicht existieren.

Mir ist nicht ganz klar, warum das Buch unter Fantasy verkauft wird.


Im Endeffekt haben wir hier einen historischen Roman, der wirklich gut ist. Ich bin ein Fan von historischen Romanen. Gerade zu dem Thema Mongolei hab ich schon echt tolle gelesen. Und hier geht es um den Aufstieg des Kaisers, der damals die Ming Dynastie gegründet hat.


Ja die Hauptperson kann Geister sehen und das Himmelsmandat mit welchem man Kaiser wird, wird hier als Flamme dargestellt, diese kommt aber so an die viermal im Buch vor, aber das macht für mich noch kein Fantasy aus.


Sonst finde ich es sehr gelungen, wie die Autorin aus den bekannten Persönlichkeiten queere Personen macht und die Idee wie sie es gemacht hat, finde ich wirklich gelungen.

Ein historischer Roman, der erfrischend ist, aber auch viel Krieg und Kriegskunst und List beinhaltet.


Zhu Chongba verspürt den inneren Drang großes zu leisten und sie ist bereit alles dafür zu tun, doch wird sie auch über Leichen gehen? Wird sie mit ihren Entscheidungen leben können und gleichzeitig in ihrer Ehe glücklich werden.


Alles in allem mochte ich es sehr gerne weil ich historische Romane die in China spielen sehr gerne lesen, da mich die Kultur einfach interessiert. Einfach zu lesen ist es nicht unbedingt, also man braucht schon Konzentration dafür.


#shewhobecamethesun #netgalley

Cover des Buches She Who Became the Sun (ISBN: 9783986662783)
Drachenbuecherhorts avatar

Rezension zu "She Who Became the Sun" von Shelley Parker-Chan

Nicht Mulan
Drachenbuecherhortvor 2 Monaten

„She Who Became the Sun“ von Shelley Parker-Chan ist ein historischer Roman, der den Leser tief in die chinesische Geschichte eintauchen lässt. Die Autorin spinnt eine epische Erzählung, die auf der wahren Geschichte von Zhu Yuanzhang, dem Gründer der Ming-Dynastie, basiert. In diesem Werk wird die Geschichte neu interpretiert und mit fantastischen Elementen angereichert, um eine eindrucksvolle Geschichte über Schicksal, Identität und den unerbittlichen Willen zu überleben zu erzählen.


Im Mittelpunkt des Romans steht ein junges Mädchen, das in einem von Hungersnöten geplagten Dorf lebt. Ihrem Bruder, Zhu Chongba, wird eine große Zukunft vorausgesagt, ihr selbst hingegen nur Dunkelheit. Doch als ihr Bruder stirbt, ergreift sie die Chance, sein Schicksal anzutreten und schlüpft in seine Identität, um in einem Kloster Zuflucht zu finden. Dies ist der Beginn einer außergewöhnlichen Reise, auf der Zhu gegen die mongolische Herrschaft kämpft und sich ihren Platz in der Geschichte erkämpft.


Shelley Parker-Chan gelingt es, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Leser direkt ins historische China des 14. Jahrhunderts versetzt. Die detaillierte Beschreibung der Umgebung, die vielschichtige Entwicklung der Charaktere und die geschickte Verwebung von historischen Fakten mit fiktiven Elementen machen den Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Allerdings muss auch gesagt werden, dass sich das Buch an manchen Stellen etwas zieht, was aber auch daran liegt, dass die Geschichte an sich keine leichte Kost ist.


„She Who Became the Sun“ ist nicht nur eine Geschichte über den Aufstieg zur Macht, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Geschlecht und Identität. Zhu muss ihre wahre Identität verbergen und als Mann leben, um zu überleben und ihre Ziele zu erreichen. Auf ihrem Weg trifft sie auf mächtige Gegner wie den Eunuchen-General Ouyang, der selbst mit seiner eigenen zerrissenen Identität zu kämpfen hat.


Generell sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet. Man hat nie das Gefühl, dass sie nicht originell sind. Jeder Charakter hat eine Tiefe, die ihn lebendig und einzigartig macht. Die Protagonistin Zhu ist ein Paradebeispiel für eine komplexe Persönlichkeit, deren innere Kämpfe und äußere Herausforderungen sie zu einem faszinierenden Charakter machen. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut, gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit zu kämpfen, machen sie zu einer inspirierenden Figur.


Eine weitere bemerkenswerte Figur ist der Eunuchengeneral Ouyang, dessen tragische Vergangenheit und Identitätskonflikte ihn zu einem der interessantesten Antagonisten der jüngeren Literaturgeschichte machen. Seine Interaktion mit Zhu ist von Spannung und einer komplexen Dynamik geprägt, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt.


Neben den Hauptfiguren gibt es eine Vielzahl von Nebenfiguren, die alle ihre eigene Geschichte und Motivation haben. Sie bereichern die von Parker-Chan geschaffene Welt und tragen dazu bei, dass die Geschichte vielschichtig und realistisch wirkt. Von den Mönchen im Kloster, die Zhu aufnehmen, bis zu den Soldaten und Bauern, die im Hintergrund agieren, hat jeder Charakter seinen Platz und seine Bedeutung in der Erzählung.


Shelley Parker-Chan hat mit „She Who Became the Sun“ ein beeindruckendes Debüt vorgelegt, das Liebhaber historischer Romane ebenso begeistern wird wie Fantasy-Fans. Es ist ein Buch, das zeigt, wie mächtig der Wille eines Menschen sein kann und wie das Streben nach einem selbstbestimmten Leben die Welt verändern kann. Ein Muss für alle, die sich für das alte China und die Kraft des menschlichen Geistes interessieren!

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