Hässlichster Mann: Dieser „Mister Ugly“-Sieger sieht viel „zu gut aus“ - WELT
WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Panorama
  3. Hässlichster Mann: Dieser „Mister Ugly“-Sieger sieht viel „zu gut aus“

Panorama Hässlichster Mann

Dieser „Mister Ugly“-Sieger sieht viel „zu gut aus“

Mison Sere hat den „Mister Ugly“-Wettbewerb gewonnen. Sere bekam für den Titel 500 Dollar Mison Sere hat den „Mister Ugly“-Wettbewerb gewonnen. Sere bekam für den Titel 500 Dollar
Mison Sere hat den „Mister Ugly“-Wettbewerb gewonnen. Sere bekam für den Titel 500 Dollar
Quelle: AP
Schubsen und Pöbeln: Nach der Verkündung des Siegers des Wettbewerbs „Mr. Ugly“ in Simbabwe kommt es zu unschönen Szenen. Denn gleich mehrere denken von sich, am hässlichsten zu sein.

Über Schönheit lässt sich streiten, über Hässlichkeit ebenso: Das haben die Teilnehmer und Fans eines „Mister Ugly“-Wettbewerbs in Simbabwe bewiesen. Sie pöbelten die Juroren an, der von ihnen ausgewählte Sieger Mison Sere sei „zu gut aussehend“. Darüber hinaus sei seine Hässlichkeit nicht natürlich, weil sie darauf basiere, dass er Zähne verloren habe. Die Jury erklärte dagegen, der 42-jährige Sere habe sich enorm angestrengt, „seine Hässlichkeit durch das Ziehen von Grimassen zu verstärken“.

Dagegen habe sich sein Konkurrent und Titelverteidiger William Masvinu nicht genug Mühe gegeben, sagte Jurorin Abigail Mataranyika. Er habe wohl gedacht, er sei so hässlich, dass er es nicht nötig habe, sich so anzustrengen. „Das kostete ihn die Krone“, sagte die Universitätsstudentin. Sere bekam für den Titel in einem Nachtklub von Harare am Samstag 500 Dollar (470 Euro).

In diesem Jahr waren 35 Bewerber dabei

Titelverteidiger William Masvinu gewann bereits viermal den Titel. Diesmal aber nicht
Titelverteidiger William Masvinu gewann bereits viermal den Titel. Diesmal aber nicht
Quelle: AP

Der Wettbewerb wird seit 2011 alljährlich ausgetragen – mit Ausnahme von 2014, als er mangels Sponsoren ausgefallen war. Masvinu hatte den Titel 2012 und 2013 gewonnen. Dabei hatte er es relativ leicht, da deutlich weniger Konkurrenten dabei waren, 2012 nur fünf. In diesem Jahr waren aber 35 Bewerber dabei.

Masvinu erklärte nach dem Wettbewerb: „Ich bin von Natur aus hässlich. Er ist es nicht. Er ist nur hässlich, wenn er seinen Mund öffnet.“ Ein anderer Konkurrent, Patrick Mupereki, war genauso erbost: „Müssen wir unsere Zähne verlieren, um zu gewinnen? Das ist Betrug“, rief er. Nach Verkündung der Ergebnisse kam es zu Rangeleien und Schubsen. Die Jury wurde beleidigt.

Sere nahm die Kritik nicht ernst und bezeichnete die Kritiker als schlechte Verlierer, als er das Geld annahm. „Sie sollten akzeptieren, dass ich hässlicher bin als sie. Ich hoffe, einen Fernsehvertrag zu bekommen. Ich bin schon durch Schulen gezogen und habe meine Hässlichkeit zur Schau gestellt, also ist dies nun die Chance, es auch im Fernsehen zu machen.“

Hässlichkeit von ihrem Stigma befreien

An den Vorwürfen von Masvinu und den anderen Mitbewerbern könnte ein Fünkchen Wahrheit sein. Die Organisatoren hatten vor dem Wettbewerb angekündigt, Behinderungen und „Weiterentwicklungen“ würden nicht akzeptiert. Sie würden nach Menschen mit natürlicher Hässlichkeit suchen.

Organisator David Machowa hatte erzählt, er habe den Wettbewerb ins Leben gerufen, um Hässlichkeit von ihrem Stigma zu befreien. „Das Aussehen ist von Gott gegeben. Wir sollten alle stolz darauf sein, wer wir sind.“

AP/mh

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant