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Der Schwan von Rainer Maria Rilke

Diese Mühsal, durch noch Ungetanes
schwer und wie gebunden hinzugehn,
gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes.
 
Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn,
seinem ängstlichen Sich-Niederlassen -:
 
in die Wasser, die ihn sanft empfangen
und die sich, wie glücklich und vergangen,
unter ihm zurückziehn, Flut um Flut;
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während er unendlich still und sicher
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immer mündiger und königlicher
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und gelassener zu ziehn geruht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Der Schwan“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1875 - 1926
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der Schwan“ wurde von Rainer Maria Rilke verfasst, einem der prominentesten deutschsprachigen Lyriker des beginnenden 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1875 bis 1926, also lässt sich das Gedicht in das frühe 20. Jahrhundert einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt eine tiefe Melancholie und Nachdenklichkeit, die durch den symbolischen Gebrauch des Schwans und Beschreibungen von Mühsal und Sterben erzeugt werden. Es scheint, dass das lyrische Ich die menschliche Existenz und die damit einhergehenden Schwierigkeiten reflektiert.

Inhaltlich lässt sich das Gedicht in zwei Teile teilen. Der Beginn des Gedichts beschreibt das Gefühl von Schwere und Anstrengung, was einer noch nicht vollzogenen Aufgabe oder einem noch nicht erreichten Ziel entsprechen könnte. Der Schwan im Gedicht dient als Allegorie für den scheinbar mühelosen und königlichen Umgang mit diesen Herausforderungen. Im weiteren Verlauf des Gedichts wird das Sterben thematisiert, wahrscheinlich als Metapher für das Loslassen von bekannten und vertrauten Dingen. Der Schwan wird hier als Bild für die Annahme und Gelassenheit gegenüber diesem Prozess eingesetzt.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht, typisch für Rilke, in freien Versen gehalten, die die innere Anspannung und den schwermütigen Inhalt des Gedichts reflektieren. Die repetitive Beschreibung des Schwans, der sich langsam aber sicher vorwärts bewegt, erzeugt ein starkes Bild von Gelassenheit und Würde inmitten der laufenden Herausforderungen und Ängste. Außerdem wird die Schönheit und Majestät des Schwans deutlich betont, der mit positiven Eigenschaften wie „unendlich still“, „königlich“ und „gelassen“ beschrieben wird. Dadurch wird der Schwan zum Vorbild erhoben, den man anstreben sollte.

Abschließend kann man sagen, dass Rilkes „Der Schwan“ ein ausdrucksstarkes Werk ist, das die Schwere des Lebens und die Furcht vor dem Tod auf berührende Weise vermittelt, jedoch gleichzeitig die Hoffnung auf Gelassenheit und Würde in diesen Prozessen bereithält. Die poetische Sprache und das starke Bild des Schwans lassen es zu einem eindrucksvollen Beispiel für Rilkes lyrisches Schaffen werden.

Weitere Informationen

Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichtes „Der Schwan“. Der Autor Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren. In der Zeit von 1891 bis 1926 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 67 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Rainer Maria Rilke ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Kirchhof zu Königsaal“, „Am Rande der Nacht“ und „An Julius Zeyer“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Schwan“ weitere 338 Gedichte vor.

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