Dok. Fest München: Cyndi Lauper - ein vogelwildes Talent | Abendzeitung München
Kritik

Dok. Fest München: Cyndi Lauper - ein vogelwildes Talent

Mit "Let the Canary sing" gelingt Alison Ellwood ein beeindruckendes Porträt von Cyndi Lauper
| Volker Isfort
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Sängerin und LGBTIQ-Aktivistin Cindy Lauper.
Sängerin und LGBTIQ-Aktivistin Cindy Lauper. © Dok.Fest

Selten hat ein weiser Richterspruch so einen Einfluss auf die Musikwelt gehabt: "Lass den Kanarienvogel singen", urteilte ein Richter, als die junge Cindy Lauper nach einem Managerwechsel in einem Rechtestreit vor Gericht stand und der Ex ihre beginnende Karriere stoppen wollte.

Alison Ellwood rollt in "Let the Canary sing", die erstaunliche Karriere von Cindy Lauper auf, die 1953 als Tochter einer sizilianischen Mutter in Queens geboren wurde. Der Vater verließ die Familie früh, der neue Mann an Mutters Seite missbrauchte die drei Kinder psychisch und physisch. Mit 17 Jahren zog Cindy zu ihrer älteren Schwester, die in der LGBTIQ-Community ihr Zuhause fand - auch wenn die Anfang der 70er Jahre noch gar nicht so hieß. Ein schwules Pärchen kümmerte sich um den psychisch leicht instabilen Paradiesvogel Cindy, die bald mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und energiegeladenen Bühnenpräsenz auf sich aufmerksam machen sollte.

Doch ihr Aufstieg verlief alles andere als glatt. Da sie keinerlei Gesangstechnik gelernt hatte, verlor sie ihre Stimme ein komplettes Jahr lang. Dann stellte sich heraus, dass ihre geliebte Band Blue Angel mehr Hemmschuh als Startrampe war.

1983 schließlich nahm das Label Epic die Sängerin unter Vertrag und die Arbeiten an ihrem Debütalbum begannen. "Ich habe 15 Jahre lang hart gearbeitet, um ein Über-Nacht-Erfolg zu werden", sagt Lauper rückblickend. Und es ist die Stärke dieser Doku, dass sie genau zeigt, wie Lauper für den Erfolg kämpfte. Denn selbst "Girls Just Want to Have Fun" war kein Selbstläufer, bevor der Song ein Hit wurde. Zwar gelangen Lauper mit "Time After Time", "All Through the Night" und später "True Colors" die schönsten Balladen der 80er Jahre, aber schon ihr drittes Solo-Album verschwand schnell aus den Charts.

Der sehr bewegende und unterhaltsame Film, in dem auch ihre Geschwister, Boy George oder Patti LaBelle zu Wort kommen, ist das eindrucksvolle Porträt einer Künstlerin, die eine genaue Vorstellung hatte von dem, was sie will und ihren Weg unbeirrt geht - auf der Bühne und im Leben.

heute, 21 Uhr, Rio; 6.5., 20.30 Uhr, Atelier; 8.5., 11 Uhr HFF und 11.5, 18.30 Uhr, Neues Rottmann (immer OV)

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