Frankfurter Bogen: Die letzte Lücke ist geschlossen
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Frankfurter Bogen: Die letzte Lücke ist geschlossen

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Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (l.) und ABG-Chef Frank Junker im Innenhof der neuen Wohnhäuser.
Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (l.) und ABG-Chef Frank Junker im Innenhof der neuen Wohnhäuser. © Andreas Mauritz

Nach 42 Jahren der Planung und des Bauens ist der Frankfurter Bogen nun endlich fertig.

Frankfurt -Die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding hat mit der Vermietung der Wohnungen in den beiden Mehrfamilienhäusern zwischen Goldpepping- und Renettenstraße begonnen. 139 neue Wohnungen kommen damit auf den Markt - und im Frankfurter Bogen schließt sich die letzte Lücke. 42 Jahre wurde an dem Preungesheimer Viertel geplant und gebaut, auf der Basis eines Entwurfs des Architekten Jürgen Frauenfeld. Nun ist der Frankfurter Bogen fertig.

Baustil noch nicht aus der Mode gekommen

Trotz der langen Planungszeit ist das städtebauliche Kleid des Bogens noch nicht aus der Mode gekommen. 1982 hatten die Stadtverordneten beschlossen, den Bebauungsplan für das Neubaugebiet aufstellen zu lassen. 1996 war er fertig, 1997 trat er in Kraft. Rund ein Vierteljahrhundert später ist nun der letzte Bau bezugsfertig. Eine Zeitspanne, in der sich Gesellschaft verändert und Moden wechseln, auch städtebauliche. Doch während 2018 der damalige Planungsdezernent Mike Josef (SPD) über den fertig gewordenen Riedberg sagte: „So würde man heute nicht mehr bauen“, hat 2024 sein Amtsnachfolger Marcus Gwechenberger (SPD) an der Arbeit seiner Vorgänger und Vorvorgänger am Frankfurter Bogen wenig zu bemängeln.

Ein Wohnquartier mit 90 Hektar

Insgesamt 2200 Wohnungen sind zwischen Karl-Kirchner-Siedlung und der A 661 entstanden. Das Quartier sei gut gelungen, sagt Gwechenberger. „Vielleicht würde man heute nur etwas dichter bauen und noch ein oder zwei Etagen draufsetzen.“ Es sei die richtige Entscheidung gewesen, keine Reihenhaussiedlung zu planen, sondern „ein städtisches Quartier“ mit einem zentralen Platz und Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoss an vielen Stellen. Über 20 Prozent des rund 90 Hektar großen Gebiets sind Grünflächen.

Kluge Wegeplanung vereint alt und neu

Auch Gwechenbergers Referentin, die Stadtplanerin Birte Biemann, schwärmt vom Frankfurter Bogen. Es sei mit kluger Wegeplanung gelungen, den neuen und alten Teil Preungesheims gut zu verbinden. Dazu trage auch der Gravensteiner Platz bei, der nicht nur in der Mitte des Frankfurter Bogens liegt, sondern auch an der Grenze zwischen der alten Karl-Kirchner-Siedlung und dem neuen Quartier. „Es war richtig, dass an dieser Nahtstelle soziale Infrastruktur angesiedelt wurde“, sagte Biemann. „Die Carlo-Mierendorff-Schule, das Pflegeheim, die Endhaltestelle der Straßenbahn oder den Wochenmarkt.“ So nutzten die neuen und die alten Preungesheimer den Platz. Dass so gemütliche, urbane Quartiere entstehen, das habe man zwar auch in den 80er und 90er Jahren schon gewusst. Das Besondere am Frankfurter Bogen sei, dass man diese städtebaulichen Prinzipien dann auch „durchgehalten hat“.

Info: 139 neue Wohnungen, 48 davon gefördert

Die 139 neuen Wohnungen an der Goldpeppingstraße sollten bezahlbar sein, sagt ABG-Chef Frank Junker. Rund 41 Millionen Euro hat die ABG investiert. 13 Euro Miete pro Quadratmeter habe man 2021 angepeilt, als der Bau begann. Um das zu erreichen, habe man auf bestehende Planungen zurückgegriffen. Junker spricht von „serieller Planung“. Wegen des Ukraine-Kriegs und den gestiegenen Baupreisen seien es nun 14 Euro geworden. 48 Wohnungen werden gefördert. Unterschiede in Größe oder Ausstattung zwischen den geförderten und freien Wohnungen gibt es nicht. Kompakt sind die Wohnungen geworden. Eine Drei-Zimmer-Wohnung beispielsweise hat 71 Quadratmeter. Um sich für die Wohnungen zu bewerben, muss man sich unter www.abg.de als Interessent registrieren.

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