STRATOVARIUS - Eternal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr �ber Stratovarius
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- earMUSIC
- Release:
- 11.09.2015
- My Eternal Dream
- Shine In The Dark
- Rise Above It
- Lost Without A Trace
- Feeding The Fire
- In My Line Of Work
- Man In The Mirror
- Few Are Those
- Fire In Your Eyes
- Lost Saga
Ewiger Jungbrunnen? Zumindest kr�ftige Power-Metal-Frischzellenkur.
Vor fast drei Jahren etablierten sich die Veteranen von STRATOVARIUS endg�ltig wieder an der Spitze des europ�ischen Power Metals. Sowohl Band und Spielart waren Jahre zuvor bereits totgesagt, doch der nordeurop�ischen Metal-Allianz gelang nicht nur die eigene Wiedergeburt, sondern mit der Ver�ffentlichung von "Nemesis" anno 2013 die Wiederbelebung ihres Genres und ein absolutes Highlight in Sachen modernem melodischem Metal. Und nach vor�bergehender Funkstille schickt die Band sich heuer mit ihrem mittlerweile 15. (!) Studioalbum an, ihren Triumphzug fortzusetzen.
Kr�ftige Fanfaren er�ffnen mit 'My Eternal Dream' das n�chste STRATOVARIUS-Kapitel, und nur Augenblicke sp�ter setzt die Instrumentalfraktion ein, entschlossen, kraftstrotzend, als wolle man ein weiteres Mal die weltweite Audienz f�r sich gewinnen. Mein lieber Herr Gesangsverein, Kotipelto und Johansson gehen doch allm�hlich auf die 50 zu! 'My Eternal Dream' bricht Geschwindigkeitsrekorde wie seinerzeit, als vor 20 Jahren noch Timo Tolkki bei 'Speed Of Light' die Saiten seiner Klampfe zum Gl�hen brachte. Der Spagat zwischen R�ckbesinnung und Vorw�rtsgewandtheit geht 2015 ein weiteres Mal auf, nur wurden diesmal in Sachen Epik, Tightness und Bissigkeit einfach nochmal mehrere Schippen oben drauf gepackt � und 'My Eternal Dream' reiht sich in der Liste der STRATOVARIUS-Top-Hits gleich mal ganz oben ein. Beim folgenden 'Shine In The Dark' wird ein Gang zur�ck geschaltet, rockig gegroovt, ehe ein derma�en festlicher Refrain ausgepackt wird, dass selbst dem gr��ten Melodic-Metal-Ver�chter die Kinnlade auf die Brust knallen d�rfte. Der Wahsinn, nach drei�ig Jahren Bandgeschichte noch solch fantastische Melodien abzuliefern! Wie wir mittlerweile wissen, ist daran ein gewisser Jani Liimatainen nicht ganz unschuldig, mit dem Timo Kotipelto unter anderem bei CAIN'S OFFERING zusammen arbeitet. Liimatainens Einfluss auf das STRATOVARIUS-Songwriting wurde schon auf "Nemesis" offenkundig, und Kotipelto bezeichnete seinen Landsmann in unserem Interview wohl nicht zu Unrecht als heimlichen sechsten Mann der Band. Vermutlich gehen gerade die erhabenen Refrains auf "Eternal" teils aufs Konto des Ex-SONATA ARCTICA-Gitarristen. Wie dem auch sei, die Kompositionen von STRATOVARIUS profitieren auf alle F�lle von diesem erweiterten Einfluss.
"Eternal" bietet also vor allem majest�tische Kehrverse, muss verglichen mit dem direkten Vorg�nger allerdings Abz�ge bei der sonstigen Gestaltung der einzelnen Songs hinnehmen. Ich habe das Album mittlerweile �ber ein Dutzend Mal geh�rt, und erkenne trotzdem bei vielen er�ffnenden Riffs den Song dahinter nicht sofort. Sagen wir's einfach so: Die zehn St�cke sind allesamt anst�ndig komponiert, weisen starke Chorusse auf, lassen aber daneben gelegentlich klare Alleinstellungsmerkmale vermissen. Auch war der Spannungsverlauf auf "Nemesis" von packenden, tragischen Nummern wie 'Castles In The Air' oder 'Abandon' �ber flotte Uptempo-Kracher Marke 'Halcyon Days' bis zur zerbrechlichen �berballade 'If The Story Is Over' eine ganze Spur mitrei�ender. Das Nachfolgewerk bietet zehn ordentliche bis starke Kompositionen, die sich aber nicht ganz so geschmeidig zu einer Einheit zusammenf�gen wie jene auf "Nemesis".
Trotzdem ist STRATOVARIUS mittlerweile wieder derma�en stark unterwegs, dass auch ein vermeintlich schw�cheres Album wie "Eternal" immer noch zahlreiche Glanzpunkte, und vor allem keinerlei echte Ausf�lle aufweist. Der Einfluss von CAIN'S OFFERING ist unverkennbar, die Mitglieder der j�ngsten Generation wie Matias Kupianen und Lauri Porra tragen ihren Teil zur Frischzellenkur bei, und in Kombination mit dem melodi�sen Erbe der ersten zwanzig Bandjahre entsteht so eine geschlossene, kraftvolle Mixtur, die auch 2015 wieder enorm Freude macht! Und wie gesagt: Besonders die Kehrverse auf "Eternal" sind ein echtes Highlight, da fahren die f�nf Herrschaften mit 'Lost Without A Trace', 'Few Are Those' oder 'Fire In Your Eyes' und vor allem den ersten beiden Tracks einfach massig G�nsehautmomente auf. Der �rger, dass der flachere Spannungsverlauf und fehlende Kreativit�t beim instrumentalen Grundger�st ein Meisterwerk wie "Nemesis" verhindert haben, ist relativ schnell heruntergeschluckt. Spa� macht auch "Eternal" wieder ohne Ende - STRATOVARIUS ist und bleibt ein Ph�nomen.
Anspieltipps: My Eternal Dream, Shine In The Dark, Lost Without A Trace, Few Are Those
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause