Die bunten Landschaften von Landmannalaugar im Hochland Islands.

Das Land von Feuer und Eis

Island ist ein Land der extremen Kontraste und dramatischen Landschaften. Island wird treffenderweise als „Land von Feuer und Eis“ bezeichnet und ist Heimat einiger der größten Gletscher Europas und einiger der aktivsten Vulkane der Welt. 

Island ist außerdem das Land von Licht und Dunkelheit. Lange Sommertage mit fast 24 Stunden Sonnenschein stehen kurzen Wintertagen mit nur wenigen Stunden Dämmerlicht gegenüber – die perfekten Voraussetzungen zur Entdeckung der magischen Nordlichter.

Sattelite image of Iceland

Einige wichtige Zahlen für Island

  • Gesamtfläche: 103.592 km² 
  • Küste: 6.542,4 km
  • Seen und Flüsse: 2.757 km² 
  • Gletscher: 11.922 km² 
  • Sandebenen: 4.000 km2 
  • Lavafelder: 11.000 km2 
  • Wälder: 1.907 km² 
  • Größter See: Þingvallavatn 82 km² 
  • Höchster Punkt: Hvannadalshnúkur 2.119 m
  • Bevölkerung: 387.758 (Jan. 2023)

ⓒ Copernicus Sentinel data (2020), processed by ESA

Größe und Lage – eine große Insel im Nordatlantik

Island ist eine relativ große Insel inmitten des nordatlantischen Ozeans, südlich vom Polarkreis, zwischen 63,4° und 66,5° nördlicher Breite. Island erstreckt sich über eine Fläche von 103.592 km2 (39.997 Quadratmeilen), vergleichbar mit der Fläche von Ungarn und Portugal oder den US-Bundesstaaten Kentucky und Virginia. Sie ist direkt nach Großbritannien die zweitgrößte Insel Europas und die 18-größte Insel weltweit. An der breitesten Stelle misst Island 500 km (305 Meilen) von Ost nach West und 300 km (185 Meilen) von Nord nach Süd. 

rich-text-image

Moosbewachsene Lavafelder und Vulkankrater gehören zum typischen Landschaftsbild in Island.

Islands Küste ist 6.452,4 km (40.652,5 Meilen) lang. Island hat eine ausschließliche, 200 Seemeilen große Wirtschaftszone, sodass der gesamte Wirtschaftsbereich 751.345 km2 (290.096 Quadratmeilen) umfasst. Außerdem befinden sich zahlreiche kleinere Inseln in Küstennähe, von denen einige bewohnt sind. Die größte Insel mit 13,4 km2 ist Heimaey auf den Westmänner Inseln im Süden, gefolgt von Hrísey im Eyjafjörður-Fjord im Norden mit einer Größe von 8 km2 und Grímsey, eine 5,3 km2 große Insel, die am Polarkreis nördlich von Island liegt.

Als Insel hat Island keine Landgrenzen mit anderen Ländern. Der nächste Nachbar im Westen ist das nur 286 km (180 Meilen) entfernte Grönland. Kaum vorstellbar: Es erstreckt sich noch weiter südlich und östlich als Island und tatsächlich in jede Richtung. In Richtung Osten liegen am nächsten bzw. in einer Entfernung von 420 km (260 Meilen) die Färöer-Inseln, Schottland in 795 km (495 Meilen) und Norwegen in 950 km (590 Meilen) Entfernung. Zum Vergleich: Ein Flug von New York nach Reykjavík dauert ungefähr Stunden und drei Stunden von London.

Demografie - Reykjavík ist die Hauptstadt

Areal photo of Reykjavík

Reykjavík ist die nördlichste Hauptstadt der Welt.

Island ist mit einer Einwohnerzahl von 387.758* eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt. Die Hauptstadt von Island ist Reykjavík. Sie befindet sich in 64,1° nördlicher Breite und verdient sich damit den Titel als nördlichste Hauptstadt der Welt. Fast zwei Drittel der Einwohner leben in der Hauptstadtregion im Südwesten. Die restliche Bevölkerung verteilt sich auf die lange Küste, vor allem auf die Fischerdörfer und Agrarregionen. Akureyri in Nordisland ist mit 19.623 Einwohnern die größte Stadt außerhalb der SW-Region. Nur 3.968 Menschen leben in der größten Stadt der Westfjorde, Ísafjörður. Egilsstaðir ist mit nur 2.552 Einwohnern die bekannteste Stadt in Ostisland.

*Zahlen vom 1. Januar 2023

Wetter und Klima – milder als erwartet

Stapafell pyramid shaped mountain and seastacks on the coast of Arnarstapi

Der Berg Stapafell im Arnarstapi-Naturschutzgebiet in Westisland

Island hat ein viel milderes Klima, als man anhand seines Namens und seiner geografischen Lage vermuten würde. Ein Arm des Golfstroms bringt wärmeres Wasser bis zur Süd- und Westküste und sorgt für ein deutlich gemäßigteres Klima. Jedoch trifft dabei mildere Atlantikluft auf arktische Luft, sodass es häufig zu Wetterumschwüngen und Stürmen kommt. Beim Wetter bestehen deutliche regionale Unterschiede. Der nördliche Teil hat eher kältere Wintermonate und wärmere Sommer als der Süden.

Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur in Reykjavík bei +0,4 °C und im Juli bei 12,5 °C. Der Jahresdurchschnitt liegt bei 5,5 °C. Der durchschnittliche Jahresniederschlag in Reykjavík liegt bei 890. Mehr über das Wetter in Island

Island ist eine der aktivsten Vulkanregionen der Erde

A helicopter flying over flowing lava in Iceland

Am 19. März 2021 begann in Fagradalsfjall auf der Halbinsel Reykjanes ein mehrerer Monate andauerter Vulkanausbruch.

Island ist eine der jüngsten großen Landformationen der Erde. Die ältesten Gesteine sind nur 14–16 Millionen Jahre alt. Mit 32 aktiven Vulkansystemen, die im Durchschnitt alle vier Jahre ausbrechen, handelt es sich um eine der aktivsten Vulkanregionen der Erde. Die Insel hat ihre Existenz den besonderen geologischen Bedingungen zu verdanken. Island ist ein vulkanischer Hotspot mit einem Mantelplume unter dem mittelatlantischen Rücken, bei dem zwei tektonische Platten, die eurasische und die nordamerikanische, auseinanderdriften.

Ständiges Wachstum in der Mitte – aber nicht in der Größe

Basalt cliffs in Iceland

Die Brücke zwischen den Kontinenten auf der Halbinsel Reykjanes

Die Landfläche wächst in der Mitte kontinuierlich um rund 2 cm pro Jahr, da sie an den Punkten, an denen die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte auseinanderdriften, breiter wird. Jedoch nimmt die Insel nicht an Größe zu, da ihre Ränder bei gleicher Geschwindigkeit ständig erodieren.

Ausbrüche finden in Island im Durchschnitt alle vier Jahre statt. Die letzten beiden Vulkanausbrüche ereigneten sich im März 2021 und im August 2022 an derselben Stelle, am Fagradalsfjall im Geldingadalur-Tal. Die letzten ausbrechenden Vulkane davor waren der Holuhraun im Jahr 2014, der Grímsvötn im Jahr 2011 und der Eyjafjallajökull im Jahr 2010.

Island besitzt zudem die jüngste Insel der Welt, Surtsey, die sich bei einem Vulkanausbruch zwischen 1963 und 1967 aus dem Meer erhob. Surtsey gilt als einmalige geologische Formation und steht auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

rich-text-image

Der perfekte Ort für Polarlichter

Die extreme Dunkelheit im isländischen Winter hat auch ihre hellen Seiten. Zwischen September und April werden Isländer mit einem zauberhaften Naturschauspiel belohnt: die Aurora borealis bzw. Polarlichter. Sie bilden sich, sobald aufgeladene Partikel in Sonnenwinden auf das Magnetfeld der Erde treffen. Die meisten von ihnen werden zurück ins All reflektiert. Doch ein Bruchteil schafft es bis zum Aurora-Oval, einem Doughnut-förmigen Ring um die Arktis und Antarktis. Und Island liegt direkt unter diesem Oval.

Gletscher in Island – Abkömmlinge von Feuer und Eis

Island hat mehrere Gletscher. Die größten sind Vatnajökull, Langjökull und Hofsjökull, die ca. 9000, 1000 bzw. 900 km2 bedecken. Der Vatnajökull ist der größte Gletscher in Europa außerhalb der Polarregionen. Alle Gletscher in Island ziehen sich seit 1930 aufgrund von Klimaveränderungen immer schneller zurück. Voraussichtlich werden alle Gletscher in Island innerhalb der nächsten 200 Jahre verschwunden sein.

rich-text-image

Der Vatnajökull ist der größte Gletscher in Europa außerhalb der Polarregionen.

Auch wenn es wie ein Widerspruch klingt, so bringen Vulkane doch Gletscher hervor. Der Grund liegt in der Entstehung von Bergen durch den Vulkanismus, die bis in die kälteren Schichten der Atmosphäre reichen und Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen, was die Gletscher auf den Gipfeln speist.

Sobald sich genug Wasser angesammelt hat, um die Eisdecke zu heben, bricht es aus dem Gletscher heraus und erzeugt eine Überschwemmung oder einen „Jökulhlaup“ auf der vorgelagerten Sanderebene (Sandur). Da dieser Prozess für Island so einzigartig ist, sind die isländischen Begriffe für diese Phänomene als internationale Bezeichnungen anerkannt.

Die Geografie von Iceland - das Land von Feuer und Eis