Politiker: Politiker: Gysi erlitt nach der Operation einen zweiten Herzinfarkt
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Politiker Politiker: Gysi erlitt nach der Operation einen zweiten Herzinfarkt

19.11.2004, 13:23
Gregor Gysi (Foto: MZ-Archiv)
Gregor Gysi (Foto: MZ-Archiv) dpa

Berlin/dpa. - Der PDS-Politiker Gregor Gysi (56) hat nach seiner komplizierten Gehirnoperation einen zweiten Herzinfarkt erlitten. «Gysi ist dennoch auf einem guten Weg der Genesung», sagte PDS-Sprecher Hendrik Thalheim am Freitag. Der Infarkt sei eine befürchtete Folge der Entfernung eines kaputten Blutgefäßes in seinerlinken Hirnhälfte (Aneurysma) am Dienstag gewesen, sagte derSprecher. Für diesen Eingriff mussten die blutverdünnenden Mittel zur Behandlung von Gysis Herzproblemen eine Zeit lang vorher abgesetzt werden, was das Infarktrisiko erhöht habe, bestätigte der Sprecher einen Bericht des «Berliner Kurier».

«Da Gysi auf der Intensivstation lag, hatten die Kardiologen seineHerzprobleme gut im Griff», sagte Thalheim. Nach Aussagen seinesbehandelnden Arztes, Prof. Siegfried Vogel, werde Gysi keinebleibenden Schäden wie Sprach- oder Bewegungsstörungen behalten. Erkönne sprechen und laufen. «Gysi ist Herr seiner Gedanken und Herrseines Körpers», sagte Thalheim. Er werde jetzt jedoch drei, vierTage länger auf der Intensivstation bleiben müssen.

Dem 56-Jährigen wurde ein vierter Stent gesetzt - ein kleinesRöhrchen, das die Herzkranzgefäße offen hält und den Blutflussgewährleistet. Die ersten zwei Stents hatte Gysi nach seinem leichtenHerzinfarkt im Februar erhalten. Seitdem musste der PDS-Politiker,der sich danach auch das Rauchen abgewöhnte, die blutverdünnendenMittel nehmen. Sie sollen zusätzlich verhindern, dass sich die Gefäßeim Herz erneut verengen. Anfang August erlitt Gysi einen leichtenSchlaganfall (Hirnschlag) und danach erhielt er den dritten Stent.

Der Schlaganfall war die Folge seiner Durchblutungsstörung imGehirn. Bei genaueren Untersuchungen entdeckten die Ärzte dasAneurysma, eine sackartige Ausstülpung einer Arterie im Gehirn undrieten zur Operation. Schlaganfälle stehen in derTodesursachenstatistik an dritter Stelle und gehören zu denhäufigsten Ursachen von Invalidität im höheren Lebensalter. Ist nurein kleines Gebiet betroffen, kann der Patient ein beschwerdefreiesLeben führen.