„Die Riesen kommen“ (den Originaltitel „The Food oft he Gods“ finde ich persönlich treffender) ist auf den ersten Blick eine recht typische und in der Sache wenig originelle Science-Fiction-Geschichte der Jahrhundertwende (19./20.) über die Möglichkeiten der chemischen Forschung, ähnlich wie z.B. bereits in „Der Unsichtbare“ (ebenf. H.G.Wells) oder auch „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (R.L.Stevenson) beschrieben.
Auf den zweiten Blick allerdings entpuppt sich „Die Riesen kommen“ als eine hochpolitzische Dystopie von enormer Weitsicht in einem sehr komplexem Themenfeld. Xenophobie Neuem gegenüber, Verdrängungsängste, Politik als reiner Stimmenfang, Reservatsproblematiken, Minderheitenrechte – kaum ein Thema im Bereich des Zusammenlebens verschiendartiger Menschen, das Wells hier nicht anschneidet und anhand seiner – wie immer toll erzählten – Geschichte abbildet und entschlüsselt.
Eine große Überraschung und volle fünf Sterne für einen der m.E. nach besten Romane aus der Feder des großen H.G.Wells!
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