8 Frauen
Frankreichs größtes Diven-Treffen: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant & Co. klären einen Mord. Krimikomödie mit Musicalszenen.
Originaltitel
8 femmes
Regie
Dauer
111 Min.
Kinostart
11.07.2002
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Gaby
Augustine
Louise
Pierrette
Suzon
Mamy
Catherine
Madame Chanel
Dominique Lamure
Ehemann Marcel
Redaktionskritik
Noch mehr weibliche Superstars hat Frankreich nicht: Im großen Diven-Treffen klären Deneuve, Ardant, Huppert & Co. einen Mord auf.
Er hätte Meg Ryan und Julia Roberts erwürgen können. Denn François Ozon wollte nach dem Überraschungserfolg „Unter dem Sand“ George Cukors Klassiker „Die Frauen“ (1939) neu verfilmen. Um jeden Preis. Aber die Remake-Rechte liegen seit Jahren bei den Hollywood-Diven. Die sind mit ihrem Projekt allerdings nicht weiter als bei der x-ten Drehbuchversion.<p>
Ozon hingegen triumphierte auf der Berlinale. Nicht mit „Die Frauen“, dafür mit „8 Frauen“ – was ungefähr so ist, als hätte er statt von „Gladiator“ ein Remake von „Spartacus“ gedreht. Denn das 50er-Jahre-Boulevardstück des Franzosen Robert Thomas bot Ozon exactement das, was er an Cukors Film so liebt: einen Käfig voll schnurrender Raubkatzen, die unverhofft die Krallen ausfahren und dann in einem fort lügen und intrigieren.<p>
Schauplatz des verschärften Zickenalarms ist ein zugeschneites Landhaus: Der Besitzer liegt am Boden, und den blutigen Dolch in seinem Rücken kann nur eine der acht anwesenden Frauen dort platziert haben. Weil die Polizei unerreichbar ist und die Mörderin unter ihnen, führen die Damen die Ermittlungen einfach selbst.<p>
Eine klassische Agatha-Christie-Situation, von Ozon zur Technicolor-bunten Krimikomödie mit Gesangseinlagen verkitscht: Die Heldinnen benehmen sich wie Transvestiten vor dem großen Auftritt, ihre Liebes- und Männerprobleme stammen förmlich aus einem Douglas-Sirk-Melodram.<p>
Wer Realität sucht, findet exaltierte Künstlichkeit, statt echter Gefühle beherrscht Make-up die Szenerie. „Ich liebe die Frauen“, sagt Ozon. Jedenfalls, wenn sie die Drama-Queen rauslassen. Insofern hat er Meg und Julia inzwischen wohl verziehen.
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