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Karl Decker

Foto:APA/Artinger
Wien - Der ehemalige Fußball-Teamspieler und ÖFB-Teamchef Karl Decker ist am Dienstag in Wien gestorben. Der ehemalige Rechts-Verbinder der Vienna starb 22 Tage nach seinem 84. Geburtstag (geb. 5. September 1921). Decker erzielte in über 600 Spielen für die Vienna 605 Tore, er absolvierte 25 Länderspiele für Österreich (19 Tore) sowie auch acht für Deutschland und war von 1958 bis 1964 in 36 Länderspielen einer der erfolgreichsten österreichischen Teamchefs.

Mehr als 600 Tore bei der Vienna

Deckers Spielerkarriere begann 1934 beim Ottakringer SC, über Schwarz-Weiß und Weiße Elf Penzing kam er im Herbst 1937 zur Vienna, für die er mit 16 Jahren debütierte. Der schusskräftige Rechtsverbinder, der 1944 (33 Tore) und 1950 (23) zwei Mal Schützenkönig war, absolvierte 1942 acht Länderspiele für Deutschland (8 Tore) und zwischen 1945 und 1952 25 Länderspiele für Österreich. Danach fungierte er als Spielertrainer bei Sturm Graz (1952/1953), ehe er als Legionär für Sochaux (Frankreich) und Grenchen (Schweiz) auf Torjagd ging.

1958, im Alter von nur 37 Jahren, wurde Decker zum Teamchef bestellt. In seine Ära fiel eine der ruhmreichsten Nachkriegsepochen des Teams. Seine Mannschaft (u.a. mit Stotz, Koller, Hanappi, Hof, Senekowitsch, Nemec und Buzek) ließ 1960/61 mit ihrer Erfolgsserie (Siege gegen Schottland/4:1, die UdSSR/3:1 und 1:0, Spanien/3:0 vor der noch immer gültiger Rekordkulisse von 90.726 Zuschauern, Italien/2:1, England/3:1, Ungarn/2:1 und 2:1) Erinnerungen an das Wunderteam wach werden. In dieser Phase ging nur ein Spiel in Budapest (0:2) verloren.

Berg- und Talfahrt

Dem Höhenflug folgte ein Wellental und 1964 kündigte Decker nach sechsjähriger Tätigkeit seinen Vertrag mit dem ÖFB nach sechs sieglosen Partien und insgesamt 36 Länderspielen vorzeitig. Lediglich Hugo Meisl (128 Länderspiele), Herbert Prohaska (51), Leopold Stastny (49) und Walter Nausch (47) haben als Teamchef mehr Länderspiele absolviert.

In der Folge war er noch Trainer bei der Vienna, beim Sportclub und kurzfristig bei Rapid. Ab 1969 fungierte Decker lange Jahre als Präsident des Bundes Österreichischer Fußball-Lehrer (BÖFL). (APA)