▷ Konditionalsatz - einfach erklärt (mit Beispielen + Übungen)

Konditionalsatz

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von Anna Zwolinska-Simon
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Der Konditionalsatz (Bedingungssatz) ist eine einfache und praktische Konstruktion. In dieser Lektion erkläre ich Dir, wie man die Konditionalsätze bildet und zeige Dir viele praktische Beispielsätze  mit  “wenn”/ “falls”.

Zum Schluss habe ich Übungen für Dich vorbereitet. Los geht's!

Was ist ein Konditionalsatz und warum brauchst Du ihn?

Konditionalsatz einfach erklärt
Unter welcher Bedingung wird etwas passieren? – auf diese Frage antworten Konditionalsätze.

Willst Du beschreiben, wann oder unter welcher Bedingung etwas geschieht oder nicht? Dann musst Du einen Konditionalsatz bilden. Die Tätigkeit muss im Hauptsatz und die Bedingung im Nebensatz  stehen, z. B.:

  • Wenn das Wetter schön ist, machen wir einen Ausflug.“ (Bedingung: schönes Wetter)

So bildest du reale und irreale Bedingungssätze in der Gegenwart und Vergangenheit – Mit Beispielen

Ich zeige Dir einige Möglichkeiten, wie man einen Konditionalsatz bilden kann:

# mit der Konjunktion „wenn“

Wie bereits erwähnt, muss eine Bedingung erfüllt werden (z. B. wenn ich Lotto gewinne), damit etwas realisiert werden kann (z. B. dann kaufe ich ein neues Haus).

Es gibt zwei Arten von Bedingungen – real und irreal (irreale Bedingungssätze). Bei einer realen Bedingung (kann erfüllt werden) benutzt man die Gegenwartsform Präsens.

Zum Beispiel:  

  • „Wenn ich Zeit habe, gehe ich ins Kino.“ (sehr wahrscheinlich werde ich Zeit haben)

Bei einer irrealen Bedingung (eher nicht zu erfüllen) verwendet man die Möglichkeitsform Konjunktiv II in der Gegenwart oder in der Vergangenheit:

  1. irreale Bedingung in der Gegenwart – du hast jetzt keine Zeit und später wirst Du auch keine Zeit haben)

In diesem Fall brauchst Du den Konjunktiv II in der Gegenwart („hätte”, „würde gehen”).

Zum Beispiel:

  • „Wenn ich Zeit hätte, würde ich ins Kino gehen.” / (sehr wahrscheinlich werde ich aber keine Zeit haben)
  1. irreale Bedingung in der Vergangenheit – Du hattest in der Vergangenheit keine Zeit und die Bedingung wurde nicht erfüllt

In diesem Fall verwende den Konjunktiv II in der Vergangenheit – hätte/wäre + Partizip II („hätte gemacht”, „wäre gegangen”). Das Partizip II ist diese Form, mit der Du die Zeitform Perfekt bildest.

Zum Beispiel:

  • Wenn ich Zeit gehabt hätte, wäre ich ins Kino gegangen.” (aber ich hatte keine Zeit, also bin ich nicht gegangen)

Wenn Du mehr zum Thema Konjunktiv II erfahren möchtest, dann klicke hier: Konjunktiv II.

# mit der Konjunktion „falls”

Falls” verwendet man, wenn etwas eher unwahrscheinlich ist.

Zum Beispiel:

  • Falls ich morgen weiter krank bin, komme ich nicht.“ (aber wahrscheinlich werde ich gesund sein und komme)

Die Konjunktion „falls“ wird nicht für die Vergangenheit benutzt (im Gegensatz zu „wenn“).

# ohne Konjunktion

Du hast zwei Möglichkeiten, um solch einen Satz zu bilden:

  1. Beginne den Satz mit einem Verb:

Nicht: „Sie hat…” sondern:

  • Hat sie kein Geld, kauft sie kein Auto.“
  1. Stelle am Satzanfang das konjugierte Verb „sollten” + Infinitiv am Satzende, zum Beispiel:
  • Sollte sie kein Geld haben, kauft sie kein Auto.“
Merk dir

In einem Konditionalsatz ohne Konjunktion kannst Du (musst Du aber nicht) nach dem Komma „so“ einfügen, z. B.: „Regnet es, (so) fahren wir zurück.” 

Die Wortstellung – einfache Erklärung mit vielen Beispielen

# Sätze mit „wenn” und „falls”

Im Nebensatz mit „wenn” / „falls” rutscht das Verb immer ans Satzende und im Hauptsatz steht es an 1. oder 2. Stelle.

Zum Beispiel:

(1) „Wenn ich Lotto gewinne, … (Verb am Satzende)

(2) … kaufe ich ein neues Haus.“ (Verb an 1. Stelle, denn der Nebensatz mit „wenn“ zuerst)

ODER:

(2) „Ich kaufe ein neues Haus, …  (Verb an 2. Stelle, denn der Hauptsatz zuerst)

(1) … wenn ich Lotto gewinne.”    (Verb am Satzende)

# Sätze ohne Konjunktion

Diese Variante ist noch einfacher – in beiden Sätzen steht das Verb an 1. Stelle.

Zum Beispiel:

  • Macht er die Hausaufgabe nicht, spielt er heute kein Computer.“
Merk dir

In Konditionalsätzen ohne Konjunktion MUSS die Bedingung am Anfang stehen. Man sagt nicht: „Spielt er heute kein Computer, macht er die Hausaufgabe nicht.“ 

Konditionalsatz – Zusammenfassung

  • Konditionalsätze sind Nebensätze, die eine Bedingung beschreiben, unter welcher eine Handlung (im Hauptsatz) stattfindet.
  • Konditionalsätze erfragt man mit: wann? unter welcher Bedingung? in welchem Fall?
  • Konditionalsätze bildet man entweder mit den Konjunktionen „wenn“ / „falls“ oder ohne Konjunktion – dann beginnt der Satz mit einem Verb.

Konditionalsatz – Übungen

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Häufige Fragen

Was ist ein Konditionalsatz?

Das ist ein Nebensatz, der beschreibt, unter welcher Bedingung etwas geschieht, z. B. Ich gehe ins Kino, wenn ich Zeit habe.

Welche Frage beantwortet ein Konditionalsatz?

Der Konditionalsatz antwortet auf die Fragen: wann? unter welcher Bedingung? in welchem Fall?

Wie sieht der Konditionalsatz aus?

Konditionalsätze sind Nebensätze, die angeben, unter welcher Bedingung sich etwas im Hauptsatz ereignet. Beide Teilsätze werden mit dem Komma getrennt. Der Konditionalsatz beginnt meistens mit der Konjunktion “wenn/falls”, z. B. Wenn ich Zeit habe, besuche ich dich.

Wie bilde ich einen Konditionalsatz?

In der Regel beginnt solch ein Satz mit der Konjunktion „wenn” oder „falls”. Nach diesen Konjunktionen steht das Verb am Satzende. Nach dem Komma folgt der Hauptsatz, z. B. Wenn ich Lotto gewinne, kaufe ich ein Haus. Den Konditionalsatz kann man auch ohne Konjunktion bilden – dann beginnt der Satz mit dem konjugierten Verb: Gewinne ich Lotto, kaufe ich ein Haus.

Gibt es einen Unterschied zwischen „wenn” und „falls”?

Ja, obwohl die Bedeutung dieser Konjunktionen sehr ähnlich ist. “Falls” verwendet man allerdings nicht in der Vergangenheit. Man benutzt diese Konjunktion, wenn etwas eher unwahrscheinlich ist, z. B. Falls ich morgen Lotto gewinne, komme ich nicht zur Arbeit. „Wenn” kann man in allen Zeitformen benutzen.

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Elnaz
Elnaz
11 months ago

👌👌👌👌