Haie in Ost- und Nordsee: Wie gefährlich die heimischen Arten sind
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Haie in Ost- und Nordsee: Wie gefährlich sie sind und worauf Urlauber aufpassen sollten

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Während Haie in der Ostsee eher selten sind, tummeln sich in der Nordsee mehrere Arten der viel gefürchteten Tiere. Doch stellen die Haie in Deutschland eine Gefahr dar?

Niedersachsen – Obwohl Haiangriffe selten sind, löst der Anblick einer dreieckigen Rückenflosse bei vielen Menschen dennoch Panik aus. Vor allem, wer Urlaub in Florida oder Australien macht, wird beim Schwimmen im Meer sicherlich etwas mehr Ausschau nach den Tieren halten. Doch auch in heimischen Gewässern, der Ost- und Nordsee, gibt es Haie. Jetzt, wo in Niedersachsen der Sommer einkehren soll, fragen sich vermutlich einige Urlauber: Stellen Haie in Deutschland eine Gefahr dar?

Wer einen Hai-Angriff bei einem Ausflug an die Küsten der Nord- oder Ostsee fürchtet, kann beruhigt sein: Auch, wenn es Haie gibt, ist die Begegnung mit einem der Tiere sehr unwahrscheinlich. Sollte es dennoch zu einer Sichtung kommen, gibt es keinen Grund zur Panik. Die Hai-Arten, die in den deutschen Meeren schwimmen, sind nicht gefährlich für Menschen. Angriffe auf Menschen sind bisher keine bekannt. Dafür retteten Spaziergänger zuletzt einen angespülten Hai an der Nordsee.

Ein Weißer Hai in Meer bei Mexiko
Der viel gefürchtete Weiße Hai verirrt sich sehr wahrscheinlich nicht in die Nord- oder Ostsee. Dort ist dem Tier der Salzgehalt zu niedrig. © IMAGO/Wayne Lynch

Haie in der Nordsee: Keine der heimischen Arten stellt eine Bedrohung für Menschen dar

Im deutschen Teil der Nordsee sind, wie die Schutzstation Wattenmeer schreibt, rund elf Arten von Haien heimisch. Die größte dauerhaft vorkommende Art ist der Hundshai, der sich im Sommer gerne vor Helgoland blicken lässt und im Herbst wieder abwandert. Die Tiere werden bis zu zwei Meter groß, ernähren sich von kleinen Fischen oder Würmern und sind für den Menschen komplett ungefährlich. Zuletzt tauchte ein fünf Meter langer Hai an der Nordseeküste bei Holland auf.

Während es andere Hai-Arten, wie beispielsweise den Eishai oder den Blauhai, nur gelegentlich in die deutschen Gewässer zieht, ist eine Sichtung des Kleingefleckten Katzenhais schon eher wahrscheinlich. Der schlanke Hai wird bis zu einem Meter lang. Auch, wenn sich die Tiere meist am Meeresgrund aufhalten, kann sich ein jüngerer Katzenhai auch mal in seichtere Gewässer verirren. Genau wie der Hundshai hat es auch diese Hai-Art nicht auf Menschen abgesehen, ernährt sich hauptsächlich von Krebs- und Weichtieren.

Kleingefleckte Katzenhai im Aquarium
Der Kleingefleckte Katzenhai kommt in der Nordsee vor - ist jedoch keine Bedrohung für den Menschen. © IMAGO / Olaf Wagner

Nur selten verirren sich Haie in die deutsche Ostsee: Salzgehalt ist die Ursache

Wer in der Ostsee einem Hai begegnet, kann fast schon von Glück sprechen. Denn wie das Thünen-Institut mitteilt, kommen die großen Fische nur selten länger als ein paar Tage bis Wochen in der Ostsee vor. Der Grund: Der geringe Salzgehalt im Gewässer. Die meisten Haie im deutschen Teil der Ostsee haben sich also verirrt und sind schnell wieder in Gewässern, die einen besseren Lebensraum darstellen. Lediglich ein Hai, der Dornhai, hat ausreichend Toleranz gegenüber dem Salzgehalt und erstreckt sich deshalb über das Kattegat in Dänemark bis hin in die westliche Ostsee. Doch auch dieser Hai-Art fällt es aufgrund der wechselnden Salzgehalte schwer, sich in der deutschen Ostsee fortzupflanzen. In der Ostsee war es zuletzt ein anderes seltenes Tier, das eine Schwimmern angriff.

Haie in Ost- und Nordsee nicht gefährlich: Menschen für die Fische hingegen schon

Wer beim Baden in der Ost- oder Nordsee trotz der geringen Bestände einen Hai sichtet, hat also keinen Grund zur Sorge. Urlauber dürfen bei einer sehr unwahrscheinlichen Hai-Sichtung ruhig beobachten oder bei Unbehagen einfach zurück zum Strand schwimmen. Wie die Schutzstation Wattenmeer mitteilt, haben die meisten heimischen Haie Angst vor Menschen.

Während die Hai-Arten, die in der Nord- oder Ostsee schwimmen, für Menschen ungefährlich sind, werden Menschen für die Tiere schneller gefährlich. Hai-Arten leiden weltweit unter der Überfischung – so auch beispielsweise der Hundshai, der meist als Beifang in Fischernetzen landet. Seit 2020 wird er von den Vereinten Nationen deshalb als eine gefährdete Art eingestuft - ebenso wie der Kleingefleckte Katzenhai und der Dornhai. Vor kurzem sorgten Aufnahmen eines Buckelwals in einem Ostsee-Hafen für Aufregung. (nbe)

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