OFDb - Rocknacht des Grauens (1980) - Eine Kritik von Die Kröte
Review

Silvester in Hollywood. Der Countdown fürs kommende Jahr läuft. Hochstimmung auch in den TV Studios, wo Blaize Sullivan, „The Queen of Rock n Roll“, die populäre Silvesterparty des Senders moderiert, bei der die Zuschauer den besten New-Wave-Song wählen. Doch plötzlich meldet sich „Evil“, das Ungeheuer, am Telefon, mit einer tödlichen Drohung. Und „das Ungeheuer“ hält Wort: Bis Mitternacht sterben vier Frauen. Millionen von Fernsehzuschauern sind Ohrenzeugen der grausamen Morde. Niemand denkt mehr ans Feiern. Schon gar nicht Blaize. Doch hinter der Maske des irrsinnigen Mörders verbirgt sich ein Mann, den Blaize kennt. Gut kennt…

Soweit der Rückentext der alten VMP Videokassette, die schon auf dem Cover die Identität des Killers spoilert. Macht aber eigentlich nichts, da hier nicht versucht wird ein großes Geheimnis drum zu machen.

Anfang der 80er-Jahre kam ein Slasher nach dem anderen raus. Viele der damals entstandenen Filme spielten dabei an Feiertagen, wie z.B. HALLOWEEN, MY BLOODY VALENTINE, BLOOD RAGE oder auch SILENT NIGHT, DEADLY NIGHT, gegen den damals sogar protestiert wurde, da man keinen Weihnachtsmann sehen wollte der Menschen tötet. Zum Glück haben sich diese Proteste nicht durchgesetzt. Und zu dieser Sorte zählt auch NEW YEARS’S EVIL, oder wie der deutsche Titel lautet ROCKNACHT DES GRAUENS. Wobei es sich hier nicht direkt um einen eingefleischten Slasher handelt, da er nicht die typischen Merkmale des Genres vorweist und auch nicht das typische whodunit-Muster verfolgt. Wie eben schon erwähnt spoilert schon das Videocover die Identität des Killers, aber auch auf ausländischen Tapes ist das Gesicht des Killers schon zu erkennen. Zwar wird bei dem ersten Anruf den “Evil“ hier tätigt noch versucht die Identität ein wenig zu verschleiern, bei dieser Szene ist nur der Hörer des Telefons und der Mund des Killers zu sehen, wird nach dem ersten Mord aber schon aufgehoben. Dennoch ist der Film unterhaltend und spannend geraten, da unser Killer auch öfters mal seine Outfits wechselt, um so unerkannt vor der Polizei zu bleiben. Da ist er einmal als Pfleger in einer Anstalt zu sehen, um nach einem tächtelmechtel mit einer Pflegerin diese dann ins Jenseits zu befördern und es natürlich alles mit seinem Kassettenrekorder mitschneidet, um Blaize zu zeigen dass er es mit seiner Drohung ernst meint. Im Petto hat der dann auch noch ein Schnurrbart zum ankleben um auf Macho zu machen und ein Pater-Outfit ist auch dabei. Unser Killer wird hier von Kip Niven gespielt, für den man während des Films viel mehr Sympathie entwickelt als für seine Opfer. Besonders für Balize Sullivan, hier gespielt von Louisa Moritz hat man nur wenig übrig. So z.B. in der Szene, in der ihr Filmsohn ihr mitteilt dass er eine Hauptrolle in einer Serie ergattert hat und er dies ganz alleine geschafft hat, ohne jegliche Hilfe. Doch seine Mutter hört ihm erst gar nicht richtig zu, ist mehr an ihrer Show und sich selbst interessiert, als am Erfolg ihres Sohnes. Und so hofft man das ihre Zeit bald abgelaufen ist und nicht die des Killers. Neben einigen mehr oder weniger blutigen Morde, gibt es gegen Ende noch zwei nette Twists, eine kleine Verfolgungsjagd durch die dunklen Straßen Hollywoods und jede Menge Rockmusik.

Mehr Thriller als Slasher, dafür aber gut umgesetzt und kurzweilig.

7/10

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