„Jaws“: Das allererste Opfer des „Weißen Hais“, Susan Backlinie, ist tot

Ihre Sterbensszene traumatisierte Millionen Kinozuschauer – seitdem hat man Angst, nachts ins Wasser zu gehen

Ihr Leinwandtod gilt als einer der furchterregendsten der Kinogeschichte – obwohl man ihren „Mörder“ nicht eine Sekunde lang sieht. In der Rolle der Chrissie in Steven Spielbergs „Der weiße Hai“ wird Susan Backlinie von Bruce dem Hai zunächst aus Täterperspektive von unten angeschwommen, dann durchs Wasser gezerrt und schließlich hinab in die Tiefen des Gewässers von Amity gerissen. Der Hai ist dabei nicht zu sehen, nur Backlinies entsetztes Kreischen. Die Szene ist auch deshalb so traumatisch, weil die schöne Chrissie nackt schwimmt und vor dem Angriff so verletzlich, dabei glücklich zu sein scheint. Ihr besoffener Freund am Strand kriegt nichts mit.

Nun ist Backlinie ist Alter von 77 Jahren verstorben, wie ihr Ehemann Harvey Swindall, mit dem sie seit 30 Jahren verheiratet war, mitteilte. Ihr Tod sei „sehr unerwartet“ gewesen. Sie starb am Samstagmorgen in ihrem Haus in Kalifornien an einem Herzinfarkt.

„Sie war der erstaunlichste Mensch, den ich je in meinem Leben getroffen habe. Und ich habe noch nie jemanden so geliebt wie sie“, sagte Swindall.

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Susan Backlinie erhielt den Job in Spielbergs zweitem Kinofilm allerdings nicht nur wegen ihres Aussehens. Sie war zum Zeitpunkt des Engagements eine Schwimmerin von nationalem Rang, die nach ihrem Highschool-Abschluss 1964 als Tiertrainerin gearbeitet hatte.

„Ich wollte keine Schauspielerin für die Rolle. Ich wollte eine Stuntfrau, weil ich jemanden brauchte, der gut im Wasser war, der Wasserballett kannte und wusste, wie man das aushält, was ich mir vorstellte, dass es eine Menge heftiges Schütteln sein würde“, erzählte Spielberg in Laurent Bouzereaus Buch „Spielberg: Die ersten zehn Jahre“, wie „The Hollywood Reporter“ berichtet. „Also ging ich zu den Stunts, um sie zu finden, und Susan war der Herausforderung gewachsen.“

Später berichtete Susan Backlinie, wie die legendäre Eröffnungssequenz für „Der weiße Hai“ entstand. Klingt ein wenig nach Tauziehen – im Vergleich zu den strapaziösen späteren Dreharbeiten, als die sieben Meter lange Hai-Attrappe zu sehen war, aber wohl noch harmlos: „Es gab ein paar Pfähle, etwa 50 Meter vom Strand entfernt, und sie verlegten Kabel vom Strand bis zu den Pfählen in zwei Schichten, und dann setzten sie mich zwischen die beiden Pfähle, und sie hatten Männer am Strand, etwa fünf oder sechs an jedem Kabel“, erklärte sie. „Wir markierten Linien am Strand, und sie zogen mich auf beiden Seiten bis an den Rand des Rahmens. Und die Jungs liefen einfach von Markierung zu Markierung hin und her“, sagte sie über die Dreharbeiten in Martha’s Vineyard.

Die Rolle der tragischen Chrissie wurde so ikonisch, dass Steven Spielberg beschloss, sie in seinem übernächsten Film zu persiflieren: In „1941“ von 1979 musste Backlinie im Prolog ein weiteres Mal in die Fluten steigen – um dann von einem Periskop durch die Gegend geschüttelt zu werden. Ein Periskop, das zu einem feindlichen japanischen U-Boot gehört.

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