So viel Peaches wie noch nie!

�ber 40 Jahre lang lief "Top of the Pops" in Gro�britannien in der BBC. Britney Spears, Madonna, Christina Aguilera, C�line Dion, die Spice Girls � sie alle waren zu Gast in der Musikshow. Erfolgreicher Mainstream, wie der Name schon verspricht. Anfang der 2000er trat auch Peaches auf. Doch das Teenie-Publikum konnte mit dem Song "Set It Off" �berhaupt nichts anfangen, man kann es ihren Gesichtern f�rmlich ansehen. Was f�r ein gro�artiger Archivschnipsel, der viel �ber die kanadische S�ngerin und ihre Karriere aussagt.

Der Song wurde von der Kritik damals als trashig und versaut beschrieben. Es war ein kurzer Ausflug in die Mainstream-Welt f�r die punkige Electroclash-K�nstlerin, die mit diesem Teil des Business genauso fremdelte wie das Publikum mit ihr.

Peaches ist schr�g, wild, politisch und queer

Poster zum Film: "Teaches of Peaches" startet am 9. Mai 2024 im Kino

Es sind solche Szenen im Dokumentarfilm "Teaches of Peaches", durch die man Peaches, ihren Anspruch und ihre Kunst besser verstehen kann. �berhaupt sind es die Unmengen an Archivmaterial, die den Film besonders interessant und einmalig machen. Im queer.de-Interview spricht das Regieduo Philipp Fussenegger und Judy Landkammer von mehreren Kisten, die sie wochenlang im Schnitt gesichtet haben.

Der Rahmen der Doku ist Peaches' Jubil�umstour. Die Kamera begleitet sie und ihr Team bei den Vorbereitungen, beim Touren, beim fr�hen Aufstehen, beim Soundcheck bis zur Show: Eine eher klassische Konzertreportage, die deutlich macht: Peaches ist nicht nur S�ngerin. Sie und ihr gesamtes Team arbeiten an einem Gesamtkunstwerk, und sie teilen eine Vision. Die ist schr�g, wild, �bertrieben, kompromisslos � und h�chstpolitisch und queer. Doch die Person auf der B�hne ist eine andere als dahinter, auch das macht der Film klar

Peaches strotzt vor k�nstlerischer Energie

Das Archivmaterial und gesetzte Interviews mit Weggef�hrt*innen wie der S�ngerin Feist, mit der Peaches zusammenwohnte, bringen diese Person hinter Peaches � Merrill Nisker � n�her. Sie sei oft unsicher und denke, sie werde nicht gemocht, erz�hlt etwa ihr Partner Black Cracker. Peaches selbst scheint nicht ganz so gerne �ber sich selbst zu sprechen. Ihre Arbeit und Kunst stehen daher mehr im Fokus als ihre Person.

Das Regieduo Philipp Fussenegger und Judy Landkammer wollte keine dramatische Doku machen. Und so verwundert es nicht, dass "Teaches of Peaches" dramaturgisch eher konventionell erz�hlt ist. Auch �berraschungen oder (k�nstlich �bersteigerte) H�he- oder Tiefpunkte bietet der Film nicht. Peaches ist eine S�ngerin, die sich kaum an Regeln h�lt oder sich musikalisch einordnen l�sst. Hier und da h�tte sich die Dokumentation an dieser rebellischen, punkigen Einstellung orientieren k�nnen, um noch mehr herauszustechen.

"Teaches of Peaches" ist f�r Fans der queeren Ikone nat�rlich ein Muss. Sie ist zurecht eine der wichtigsten queeren Independent-K�nstler*innen, die weltweit f�r ihre Unangepasstheit gefeiert wird. Der Film verdeutlicht, wie sie die K�nstlerin wurde, die sie heute ist, und zeigt, wie viel unerm�dliche Energie in der heute 57-J�hrigen steckt.

Galerie:
Teaches of Peaches
7 Bilder

• peaches
• teaches of peaches
• dokumentarfilm
• philipp fussenegger
• judy landkammer
• merrill nisker