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Die Plancks: Eine Familie zwischen Patriotismus und Widerstand Gebundene Ausgabe – 1. Februar 2006
Pressestimmen
"Eine kompakte, hochtransparente und faszinierende politische Monographie mit biographischem Schwerpunkt. Die erfreulichste und lehrreichste Ergänzung der vorhandenen Literatur." (FAZ)
Autorenkommentar
Über den Autor und weitere Mitwirkende
- Seitenzahl der Print-Ausgabe512 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberPropyläen Verlag
- Erscheinungstermin1. Februar 2006
- Abmessungen14.5 x 22 x 4.5 cm
- ISBN-103549072775
- ISBN-13978-3549072776
Produktinformation
- Herausgeber : Propyläen Verlag (1. Februar 2006)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 512 Seiten
- ISBN-10 : 3549072775
- ISBN-13 : 978-3549072776
- Abmessungen : 14.5 x 22 x 4.5 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 1,111,767 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 1,811 in Biografien historischer Persönlichkeiten aus Deutschland
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Astrid von Pufendorf hat eine meisterhafte Biografie vorgelegt !
Eine akribische Aufbereitung der Fakten ist stets vonnöten, wie ein Angriff des bekannten argentinischen Philosophen und Physikers Mario Augusto Bunge auf die Integrität des Nobelpreisträgers zeigt. In Chasing Reality: Strife Over Realism (Toronto Studies in Philosophy) hatte Bunge Max Planck Unterwürfigkeit gegenüber Adolf Hitler vorgeworfen (später Immanuel Kant Unterwürfigkeit gegenüber dem preußischen König). Planck hatte sich mit einem Gnadengesuch an Adolf Hitler gewandt und ihn um das Leben seines zum Tode verurteilten Sohnes Erwin gebeten. Vergebens, Plancks Sohn Erwin wurde am Januar 1945 in Plötzensee als Hochverräter gehenkt.
Planck hatte sich schon in den dreißiger Jahren auf seine Art zu Wort gemeldet. Pufendorf schreibt: "Max Planck hatte große Schwierigkeiten in dieser Zeit. Er verstand sich als Naturwissenschaftler — aber indem er das Wesen wissenschaftlicher Gesetze hervorhob, kritisierte er indirekt die nationalsozialistische Herrschaft. Am 6. März 1935 hielt er im Harnack-Haus in Dahlem einen Vortrag zum Thema »Die Physik im Kampf um die Weltanschauung«.’’ Die »wissenschaftliche Widerspruchslosigkeit der Physik enthält unmittelbar die ethische Forderung der Wahrhaftigkeit und der Ehrlichkeit», heißt es dort. »Von der Wahrhaftigkeit unzertrennlich ist die Gerechtigkeit.« Und dann zog er in aller Öffentlichkeit diese Schlußfolgerung: »Wie die Naturgesetze ehem und folgerichtig wirken, im Großen nicht anders wie im Kleinen, so verlangt auch das Zusammenleben der Menschen gleiches Recht für alle. ... Wehe einem Gemeinwesen wenn in ihm das Gefühl der Rechtssicherheit ins Wanken kommt, wenn bei Rechtsstreitigkeiten die Rücksicht auf Stellung und Herkunft eine Rolle spielt. Lise Meitner schreibt, daß es Planck »bei seiner angeborenen Reserviertheit eine gewisse Überwindung gekostet« habe, diese »Warnung vor den nationalsozialistischen Rechtsrnethoden« offen auszusprechen; doch »seine innere Wahrhaftigkeit« habe ihn dazu gezwungen. Man kann sich vorstellen wie er sich quälte. Wie konnte man sich selbst treu bleiben unter derartigen Bedingungen?"
FAZIT
Vorbildliche, hochinformative Biographie.
Zu bemängeln habe ich zum Beispiel die äußerst oberflächliche Charakterisierung von Personen, die als enge Freunde Erwin Plancks bezeichnet werden und die im Widerstand gegen Hitler eng mit ihm zusammengearbeitet haben, beispielsweise die Generäle Falkenhausen und Thomas.
Ebenso wie die oft allzu skizzenhafte Erläuterung des historischen Kontextes geht dies wohl auf eine bewusste Entscheidung der Autorin zurück: Den Originalzeugnissen vor allem von Max und Erwin Planck möglichst viel Raum zu geben, und gleichzeitig den Umfang des Buches in einem zumutbaren Rahmen zu halten.
Dies führt zwar zu einer teilweise beeindruckenden Unmittelbarkeit und Anschaulichkeit der Schilderungen, kompensiert in meinen Augen aber nicht die beschriebenen Schwächen des Buches.
Die Schilderungen der französischen Gefangenschaft während des Ersten Weltkriegs, die Nahportraits von Brüning, Papen und Schleicher oder die Beschreibung der großen Asienreise lassen eine Weltepoche vor den Augen des Lesers so lebendig werden wie selten. Gerade das Portrait Schleichers, der sonst nicht für das Pantheon der deutschen Geschichte gehandelt wird, überrascht durch eine sehr differenzierende, menschliche Darstellung.
Das eigentliche Ereignis des Buches ist jedoch die Persönlichkeit Max Plancks. Aus den zahlreichen im Original wiedergegebenen Briefen, Tagebucheinträgen und Reden ist eine bei einem so berühmten Mann singuläre Warmherzigkeit und Einfühlsamkeit gegenüber anderen Menschen zu erkennen. Wer regelmäßig Biographien liest, weiß, dass historische Erfolge in aller Regel mit einer Reihe zwischenmenschlicher Defizite erkauft werden, die in den Geschichtsbüchern nicht interessieren, näher besehen aber doch abstoßen (Einsteins Beziehungen zur eigenen Familie legen dafür beredtes Beispiel ab: Der vermeintlich fröhlich launische Kauz taucht dabei in ein sehr viel düstereres Licht). Welche Worte jedoch Planck für Sohn und Schwiegertochter findet (von den Taten als Familienmensch, ganz abgesehen), lässt erkennen, warum diese Persönlichkeit in den ersten Jahren nach dem Weltkrieg so identitätsstiftend gewirkt hat. Fast verwünscht man dem Umstand, dass sein Portrait von den Geldmünzen verschwunden ist. Denn er hatte sich nicht nur dies verdient. Das in warmem Ton zu Herze gehende Parlando der Briefe, das stärker als alles andere an eine untergegangene Bildungskultur erinnert, ist alleine für sich lesenswert. Dieser Sprachstil ist mit der Kultur, die ihn hervor gebracht hat, endgültig verloren gegangen. Jeder Leser mag bei der Lektüre den damit verbundenen Verlust ermessen. In ihm liegt bis heute der eigentliche Preis, den das deutsche Volk (verdientermaßen) für die Greuel der NS-Herrschaft bezahlen muss.
Fazit: Bereits das Sujet lohnt die Lektüre. Auch wen dieses nicht unmittelbar interessiert, sollte das Werk wegen seines menschlich über die Zeiten hinaus ergreifenden Inhaltes in Betracht ziehen. Werke wie dieses sucht der biographisch und historisch interessierte Leser wie Nadeln im Heuhaufen. Ein großes Kompliment an die Autorin, die sich darstellerisch meisterhaft in den Dienst der Sache gestellt hat!