Das sind zehn der schönsten Ausflugsziele in Heidelberg
In der Stadt Heidelberg gibt es zahlreiche Attraktionen und beliebte Touristenziele. Hier sind die Top 10 Highlights, die jeder Besucher erkunden sollte.
Heidelberg - Welche Orte sind ein Muss für Touristen? Eins steht fest: An einem einzigen Tag kann man ohnehin nicht alle berühmten Sehenswürdigkeiten sehen. Wir haben zehn Ausflugsziele in einer übersichtlichen Liste zusammengefasst, aus der Sie sich ihren perfekten Tagestrip zusammenstellen können.
Das Heidelberger Schloss
Es gibt unzählige Geschichten und Legenden über das Heidelberger Schloss. Es ist zweifellos das Symbol der Universitätsstadt. Diese wohl bekannteste Ruine der Welt übt jedes Jahr eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Millionen von Besuchern aus. Schuld daran sind die französischen Truppen, die die jahrhundertealte Residenz der Kurfürsten von der Pfalz gleich zweimal zerstörten – und zwar in den Jahren 1689 und 1693.
Die zögerliche Restaurierung fand ein abruptes Ende, als am 24. Juni 1764 ein Blitzschlag weitere Gebäude des Schlosses in Brand setzte. Schließlich gab man auf und beschloss, den Wiederaufbau einzustellen. Zu dieser Zeit residierten die Pfalzgrafen bereits im prächtigen Barockschloss in Mannheim.
Das Heidelberger Schloss beherbergt nicht nur die Ruine selbst, sondern auch das Deutsche Apotheken-Museum und das Große Fass, das als das größte jemals befüllte der Welt gilt. Diese Attraktionen üben eine enorme Anziehungskraft auf Besucher aus. Das Große Fass, das beeindruckende 220.000 Liter fasst, lockt jedes Jahr etwa 500.000 Menschen an.
Die Heidelberger Bergbahn
Die legendäre Heidelberger Bergbahn besteht aus zwei Standseilbahnen, was bedeutet, dass an der Molkenkur je nach Ziel umgestiegen werden muss. Die Molkenkurbahn führt vom Kornmarkt durch einen 210 Meter langen Tunnel vorbei am Schloss bis zur Molkenkur (mit einem Höhenunterschied von 173 Metern), während für die Fahrt zum 568 Meter hohen Königstuhl die Königstuhlbahn genutzt werden muss. Sportliche können natürlich auch die „Himmelsleiter“ nehmen, eine Treppe aus 1200 Sandsteinstufen vom Schloss zum Königstuhl. Alternativ verkehren Linienbusse, und oben gibt es ebenfalls Parkplätze.
Für Technik-Enthusiasten: Die Heidelberger Bergbahnen fahren auf einer Spurweite von 1000 Millimetern. Die Fahrtzeit für die 454,6 Meter lange Strecke vom Kornmarkt zur Molkenkur beträgt fünf Minuten, mit einer gemächlichen Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde. Für die 974,5 Meter von der Station Molkenkur zum Königstuhl benötigt man neun Minuten.
Der Heidelberger Zoo
Der Zoo Heidelberg, der im Stadtteil Neuenheim liegt, wurde im November 1934 offiziell eröffnet. Er befindet sich an dem Ort, wo zuvor jahrelang der Zentralfriedhof war. Auf einer Fläche von 10,2 Hektar im Neuenheimer Feld finden heutzutage etwa 2157 Tiere aus 151 verschiedenen Arten (Stand 2024) im Tiergarten Heidelberg ihr Zuhause. Jährlich besuchen etwa 450.000 Menschen den beliebten Zoo, um exotische Tiere wie Elefanten, Löwen, Bären oder Gorillas hautnah zu erleben.
Die Heiliggeistkirche
Wer durch die malerische Altstadt spaziert und die Fußgängerzone entlang schlendert – eine der längsten in ganz Europa – wird unweigerlich am Ende auf die Heiliggeistkirche am Marktplatz stoßen. Die Kirche, die von 1398 bis 1515 erbaut wurde, ist die größte in Heidelberg und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätgotik in Südwestdeutschland. Ihr 82 Meter hoher Kirchturm prägt das Stadtbild und ist aus der Ferne gut sichtbar.
Die Heiliggeistkirche, erbaut aus rotem Sandstein der Region, war einst als letzte Ruhestätte der pfälzischen Kurfürsten geplant. Nach den schweren Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) blieb jedoch bis auf das Grab von Kurfürst Ruprecht III. keines erhalten, der in seinen letzten zehn Lebensjahren sogar König war.
Der Philosophenweg
Der rund zwei Kilometer lange Philosophenweg gilt als einer der schönsten Wanderwege in Baden-Württemberg überhaupt. Der Philosophenweg, der von Neuenheim hinauf zum Heiligenberg führt, kann über den steilen Schlangenweg erreicht werden, der von der Alten Brücke aus führt. Zu Beginn ist der Weg recht steil. Wanderer befinden sich hier quasi auf Augenhöhe mit dem Schloss am Königstuhl auf der anderen Seite des Neckartals.
Der Zugang zum Philosophenweg kann trotz Hinweisschildern für Ortsunkundige leicht übersehen werden. Hat man ihn jedoch erst einmal gefunden, führt der Weg die ersten rund 700 Meter durch Heidelbergs exklusive Wohngegend. Nach dem steilen Abschnitt gelangt man zum Philosophengärtchen. Von hier aus genießt man einen unbezahlbaren Blick auf das Schloss, die Altstadt und den Neckar bis weit in die Rheinebene hinein.
Alte Brücke
Die im Jahr 1788 erbaute Karl-Theodor-Brücke, weithin bekannt als Alte Brücke, erstreckt sich über den Neckar zwischen der Altstadt und Neuenheim und bietet einen spektakulären Blick auf das Schloss. Gibt es einen romantischeren Sonnenuntergang als den, der vom Flussufer entlang der Ziegelhäuser Landstraße zu beobachten ist, während man den Blick auf die Alte Brücke und die bei Einbruch der Dunkelheit beleuchtete Schlossruine genießt? Auch Prinz William und Herzogin Kate ließen sich das bei ihrem Besuch im Juli 2017 nicht nehmen. Und selbst Schauspieler Til Schweiger („Keinohrhasen“) war so angetan von der Alten Brücke, dass er ein Selfie davon bei Instagram postete.
Der Brückenaffe
Wer über die Alte Brücke spaziert, wird auf der Seite der Altstadt neben dem Brückenturm vom Heidelberger Brückenaffen begrüßt. Um den bronzenen Affen rankt sich ein Aberglaube: Streichelt man den kleinen und den Zeigefinger seiner rechten Hand, bedeutet dies, dass man eines Tages nach Heidelberg zurückkehren wird. Das Berühren des Spiegels verspricht Wohlstand, während das Anfassen der Mäuse einen mit vielen Kindern segnen soll. Viele Besucher strecken auch für ein Foto ihren Kopf durch den hohlen Affenkopf.
(Alte) Universität Heidelberg
Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist die älteste Uni in Deutschland und eine der ältesten in Europa. Über 30.200 Studierende (WS 2023/24) sind an der traditionsreichen Hochschule immatrikuliert, wo rund 550 Professoren lehren. Die Universität Ruperto Carlo, wie sie lateinisch genannt wird, wurde im Jahr 1386 auf Anweisung von Papst Urban VI. vom pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. gegründet. Der Beiname „Carlo“ bezieht sich auf den badischen Markgrafen Karl Friedrich, der die Universität im Jahr 1803 neu organisierte.
Nach dem Shanghai-Ranking gilt die Universität Heidelberg als die beste Hochschule in Deutschland. Die bedeutende Wissenschaftsstadt Heidelberg hat insgesamt 57 Nobelpreisträger hervorgebracht, wobei 33 von ihnen eine Verbindung zur Universität haben. Die zahlreichen Universitätsgebäude und Hörsäle verteilen sich hauptsächlich auf drei Stadtteile: Altstadt, Bergheim und das Neuenheimer Feld. Besonders sehenswert sind die alte Bibliothek und der Marstall.
Der Studentenkarzer
Der Studentenkarzer diente als Gefängnis für Studenten der Ruprecht-Karls-Universität. Sein Eingang befindet sich in der Altstadt in der Augustinergasse 2, in der Nähe des Universitätsplatzes. Wer ihn im Rahmen eines Besuchs im Universitätsmuseum betritt, taucht ein in längst vergangene Zeiten. In ihren Anfängen hatte die Universität noch ihre eigene Gerichtsbarkeit, weshalb Haftstrafen im 16. Jahrhundert keine Seltenheit waren – und dies setzte sich bis ins 20. Jahrhundert fort.
Die Wandmalereien in den Zellen stammen aus der letzten aktiven Zeit des Studentenkarzers, als es eher eine Ehre als eine Strafe war, dort einzusitzen. Die Insassen verewigten sich an den Gefängniswänden mit ihren Namen, Porträts und den Emblemen ihrer jeweiligen Studentenverbindungen.
Die Thingstätte
Auf dem Heiligenberg erhebt sich die Heidelberger Thingstätte – ein Überbleibsel nationalsozialistischer Architektur. Die beeindruckende Freilichtbühne erinnert an ein antikes griechisches Theater. Der Reichsarbeitsdienst baute die Thingstätte in den Jahren 1934/35 mit tatkräftiger Unterstützung Heidelberger Studenten.
Obwohl die Freilichtbühne hauptsächlich für NS-Propagandaveranstaltungen gedacht war, nutzten die Nazis die Thingstätte während des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) kaum für ihre Zwecke. Heutzutage ist sie als Kulturdenkmal eine frei zugängliche Sehenswürdigkeit für Spaziergänger, Wanderer und Touristen.
Chinesen haben Heidelberger Sehenswürdigkeiten nachgebaut
Fun fact: Wussten Sie Folgendes schon? Die Begeisterung für Heidelberg ist so groß, dass sogar in Dongguan, in der Provinz Guangdong, auf dem Ox Horn Campus des Technologie-Giganten Huawei einige der berühmten Sehenswürdigkeiten originalgetreu nachgebildet wurden. Darunter neben dem weltberühmten Schloss auch die Alte Brücke, das Brückentor, das Rathaus und die Alte Universität.