Untreu

Redaktionskritik

Der Brite Adrian Lyne liebt Seitensprünge. Rein dienstlich, versteht sich. Als Regisseur zeichnete er für Erotikthriller wie „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Ein unmoralisches Angebot“ verantwortlich. „9 1/2 Wochen“ und „Lolita“ komplettieren das Sündenregister. <p> Jetzt nahm sich der Ex-Werbefilmer Claude Chabrols „Die untreue Frau“ (1969) vor und konstruierte daraus einen Hochglanz-Thriller um Obsession, Schuld und Sühne.<p> Edward und Connie Summer leben mit Sohn, Haus und Hund den amerikanischen Traum. Bis Connie im wahrsten Sinne des Wortes über den schmucken Franzosen Paul stolpert und sich in eine hitzige Affäre verstrickt. Als Edward ihr auf die Schliche kommt, dreht er durch – mit tödlichen Konsequenzen. <p> Obwohl Richard Gere als gehörnter Ehemann überzeugt wie selten, Fremdgängerin Diane Lane nie erotischer war und Olivier Martinez („Der Husar auf dem Dach“) seinem Beinamen „der französische Brad Pitt“ alle Ehre macht, kommt das Drama nicht richtig in Fahrt, die überstilisierten Erotikszenen wirken steril. In den 80ern wäre das zweifelsohne hip gewesen. Aber die sind, gottlob, lange vorbei. <p><b>Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Begegnungen" und "Eine verhängnisvolle Affäre" mochten.</b>